Titel: Ich bin dein Schicksal - Dusk & Dawn 1
geschrieben von Kira Licht
Verlag: One
Klappentext:
Format: Hardcover
Genre: Erzählendes für junge Erwachsene
Umfang: 538 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0155-6
Ersterscheinung: 30.09.2022
Klappentext:
Die 17-jährige Erin besitzt die Gabe, Noctua zu sehen. Dämonenartige Wesen, die über Leylinien auf die Erde gelangen, und deren Welt nur durch menschliche Angst existiert. Eines Nachts steht wider Erwarten Callahan vor ihr – Erins erste große Liebe, die vor Jahren ohne ein Wort verschwand. Auf einmal ändert sich alles. Denn Cal gehört zu den Alpha, dem höchsten Rang der Noctua, und er möchte sie zurückgewinnen. Plötzlich sieht sich Erin nicht nur mit unerwartet verwirrenden Gefühlen konfrontiert. Cals Vater will die Beziehung der beiden um jeden Preis unterbinden, und dann kommt es in ihrer Heimatstadt auch noch zu Angriffen durch die Noctua. Gemeinsam mit Cal stellt sie sich der Gefahr und riskiert dabei nicht nur ihren Kopf, sondern auch ihr Herz …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Lübbe/one Verlag)
Kira Licht und ich haben so gut
angefangen. Ihr erstes Buch, was ich las, haute mich förmlich aus
den Socken, alle weiteren Bücher waren faszinierend, aber kein
Highlight mehr. In dieses habe ich wieder all meine Hoffnungen
gesteckt, um erneut zum ersten Erfolgserlebnis zurückkehren zu
können, allerdings wurde ich erneut nicht so begeistert, wie ich es
mir gewünscht hätte.
Erin ist eine mir recht schnell
sympathisch gewordene Protagonistin, die sich dann allerdings im
Verlauf häufig beweisen musste, damit ihr diese Sympathie nicht
abhanden kommt. Sie trifft öfter Entscheidungen, die ich nicht zu
100% nachvollziehen konnte, die mir irgendwie quer im Magen lagen.
Dennoch war sie über weite Strecken mutig, liebenswert und
schlagfertig, ein cooles Gesamtpaket.
Cal dagegen wird sehr mysteriös
gezeichnet, ein einerseits skrupelloser Bad Boy und Kopfgeldjäger
mit andererseits großem Herzen für Erin, seine Freunde und sein
Reittier. Er macht einen charmanten Eindruck, überrascht jedoch
auch. Überraschen heißt hier leider nicht überzeugen, aber um da
ein abschließendes Fazit zu ziehen, muss ich wohl die Folgebände
lesen.
Das Setting ist ungewöhnlich. Wir
lernen hier neben unserer bekannten Welt noch die Dimension der
Noctua kennen, die ich zunächst echt außergewöhnlich fand, mir
aber dennoch nie richtig greifbar erschien. Es gab stets eine Distanz
zu den Schauplätzen, ich konnte mich nicht in die Welt fallenlassen
und sie richtig genießen, was echt schade war.
Die Noctua an sich gefielen mir extrem
gut. Die Idee der verschiedenen Dämonen und ihrer Kategorisierung
wie hier ist keine neue und wurde von mir auch schon öfter gesehen,
dennoch hatte ich die Wesen durch detaillierte Beschreibungen schnell
und zuverlässig vor Augen und fand sie einfach genial. Besonders die
Gamma sind meine persönlichen Lieblinge.
Im Laufe der Story sind mir öfter
kleine aber sehr spezifische Parallelen zu anderen Geschichten,
Filmen, Büchern aufgefallen. Das ist per se ja nicht schlimm, vor
allem da es auch oft sicherlich unbeabsichtigt war. Dennoch bin ich
darüber gestolpert.
Was mir ebenfalls aufgestoßen ist, ist
die Tatsache, dass sehr viele Geheimnisse und Handlungsstränge
aufgemacht werden, denen man jedoch in meinen Augen nicht immer
gerecht geworden ist. Einige verlaufen im Sande und scheinen gänzlich
unnötig, manche werden wie ich finde nur ungenügend aufgelöst. Es
wirkte einfach so, als wäre mehr gewollt gewesen, als der Geschichte
gutgetan hat.
Der Cliffhanger am Ende des Buches
schmeißt vieles um, was man im vorigen Verlauf noch geglaubt hat.
Ich empfand ihn leider eher als frustrierend statt als spannend, weil
so aus dem Nichts auf einmal Tatsachen behauptet werden, für die es
im Vorfeld nicht die leisesten Anzeichen gab. Mit so etwas tue ich
mich persönlich immer schwer, wenn zum Beispiel der Charakter von
Figuren eigentlich ein ganz anderer sein soll oder ihre Motive
komplett andere. Da muss in meinen Augen schon vorher ein kleiner
Zweifel oder ähnliches vorhanden sein, um so einen Twist auch
realistisch rüberkommen zu lassen.
Trotz der Tatsache, dass ich viel
gemeckert habe, bin ich neugierig, wie die Geschichte weitergeht. Im
Großen und Ganzen mochte ich das Dämonensystem, die Noctua an sich,
Erin und Cal und vor allem Cals Freunde. Nur so ganz rund erschien
mir das Leseerlebnis nicht. Kira Lichts Schreibstil geleitete mich
immerhin zuverlässig durch die Seiten, sodass an der Kurzweiligkeit
des Buches nicht zu rütteln ist. An einigen Ecken hätte man jedoch
noch feilen können.
Mein Fazit:
Meinen Erwartungen wurde
das Buch leider nicht gerecht, vielleicht waren sie auch einfach zu
hoch angesetzt. Die Geschichte bietet ein kurzweiliges Lesevergnügen,
in dem ich mich jedoch an einigen kleinen Dingen gestört habe sowohl
im Setting als auch im Aufbau der Handlungsstränge, in den Figuren
und ihren Motiven. Ich vergebe 3 von 5 Sternen und setze all meine
Hoffnungen in die Fortsetzung, denn wie es weitergeht, das möchte
ich auf jeden Fall wissen.
⭐⭐⭐