Dienstag, 9. März 2021

Rezension zu "Liebe, Eis und Schnee" (Annabelle Costa)

Daten zum Buch: 
Titel: Liebe, Eis und Schnee
Autor: Annabelle Costa
ISBN (Print):
978-3-96698-383-9
Preis (Print): 10,00€
Seiten: 276
Erscheinungsdatum: 24.09.2020
 
Klappentext: 
Es beginnt wie ein Märchen. In der Hauptrolle: ich, als Jungfrau in Nöten. Na gut, das mit der Jungfrau stimmt nicht ganz, aber in Not bin ich wirklich, denn ich sitze im Schneesturm in einem Porsche fest, mitten im Nirgendwo. Kein Essen, kein Handynetz, nicht mal ein Lockenstab.
Auftritt des schneidigen Helden: eine dunkle Gestalt im strahlend weißen Schnee, bereit, mir zu Hilfe zu eilen! Nur entpuppt sich mein Prinz auf seinem edlen Ross bei näherem Hinsehen als bärtiger Waldschrat mit Augenklappe und einem verbeulten Pick-up.
Ja, Jake hat mir das Leben gerettet. Aber er ist so knurrig, dass es mir echt schwerfällt, ihm dafür dankbar zu sein. Und mal abgesehen davon weiß ich nicht, ob ich ihm trauen kann, denn ganz offensichtlich umgibt ihn ein gefährliches Geheimnis …
(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite beim Second Chances Verlag)
Liebe, Eis und Schnee versprach ein leichtes, fluffiges und extrem frösteliges Abenteuer, mit ein wenig Liebe, ein wenig Spannung und einem großen Geheimnis. Jedoch bin ich sehr überrascht gewesen von dem, was man da am Ende präsentiert bekommen hat und bin noch unsicher, wie genau ich das fand. Im Grunde genommen echt gut, wenngleich etwas schräg. Aber ich mag schräg.
 
Die Protagonistin ist auf den ersten Blick ein verwöhntes Upperclass-Girl, auf den zweiten aber offenbart sich eine selbstständige, mutige und sture junge Frau, die sich nicht die Butter vom Brot nehmen lässt und unglaublich sympathische Essensvergleiche anstellt, die um Längen besser sind als meine.
Der Kerl, mit dem sie auf diesem eisigen Abenteuer unterwegs ist, hat in mir regelmäßig einen Brechreiz ausgelöst, der sich nur schwer unterdrücken ließ. Ich habe den Typen mit jeder Faser meines Seins gehasst, von der ersten bis zur letzten Seite und es wäre gelogen, würde ich sagen, das hat nicht zusätzlich dazu beigetragen, mit Jake zu sympathisieren.
 
Jake, der brummelige Höhlentroll mit Zottelfrisur und Augenklappe, der im ersten Moment so gar nicht nach Traumprinz klingt, war ein unfassbar guter Fang verglichen mit Chase, und je länger man mit ihm Zeit verbringt, desto größer wird sein Potenzial. Ich liebe seinen knochentrockenen Humor, seine bissigen Kommentare und seine sarkastische und unnachgiebige Art, einfach ein perfektes Rundumpaket, wenn man sich nicht an seinem rustikalen Lebensstil stört. Und dass der einen Grund hat, wird dem aufmerksamen Leser schnell klar, doch man rätselt schon noch eine ganze Weile, was denn nun Jakes mysteriöses Geheimnis sein kann.
 
Ich bin mit dem Ende nur so halb zufrieden. Dass da noch was unerwartetes auf den Leser wartet, war klar, aber mir war das Ganze etwas zu abgehoben. Ein wenig nüchterner, realistischer hätte ich mir die Auflösung am Ende gewünscht, dann wäre ich rundum glücklich gewesen. Aber so bin ich eher unbeholfen durch die letzten 15 Prozent des Buches geholpert und war froh, als alles wieder in ruhigere Bahnen geraten ist.
 
Mein Fazit:
Sympathische Protagonisten, perfekt hassenswerte Antagonisten, eine eisige, vorsichtige Liebesgeschichte und ein etwas schwieriges Ende, für mich verdient dieses Buch 4 von 5 Sternen. Ich wurde sehr gut unterhalten und kann es allen Liebesromanlesern empfehlen, die gern mal vom konventionellen Plot abweichen und etwas ungewöhnliches mit viel Herz, viel Sarkasmus und fantastischem Humor suchen. 
⭐⭐⭐⭐