Sonntag, 30. Oktober 2022

Rezension zu "Night of Lies" (Hanna Bergmann)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Night of Lies
geschrieben von Hanna Bergmann
ISBN: 978-3-96976-005-5
Erscheinungstermin: 13.09.2022
Umfang: 480 Seiten
Verlag: Moon Notes
Preis (Print): 15,00€ 
empfohlen ab 16 Jahren

Klappentext:
Als die 17-jährige Leah von ihrer Mutter auf das Eliteinternat Elm Castle in den Wäldern North Carolinas verbannt wird, merkt sie schnell, dass dort etwas nicht stimmt. Ihre Mitbewohnerin Carter bedroht sie, und im Wald stößt sie auf einen blutverschmierten und scheinbar verwirrten Jungen. Außer Reese, die sich ihrer annimmt, und dem charmanten Jasper scheinen auf Elm Castle alle ziemlich durcheinander zu sein, seit vor zwei Jahren ein Mädchen spurlos verschwand. Leah beginnt zu ermitteln und entdeckt ein Geheimnis nach dem anderen …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Moon Notes/Oetinger)
Night of Lies hat mich stellenweise echt an meine Grenzen gebracht. Ich bin ein sehr zartes Püppchen beim Lesen und muss teils schon bei Jugendthrillern kapitulieren, so auch beinahe hier. Aber die Geschichte hat mich so extrem gefesselt, dass ich dem Grusel und der Spannung schon bald verfallen war.
 
Die Protagonistin Leah berichtet aus ihrer Ich-Perspektive, wie es für sie auf Elm Castle zugeht. Zusammen mit ihr entdeckt man das Gelände, lernt die Bewohner kennen und stellt fest, dass alle irgendein dunkles Geheimnis hüten. Im Ernst, es gibt gefühlt kaum „normale“ Menschen dort, wenn man das so überspitzt sagen kann. Leah ist eine rebellische, schlagfertige Person, die auch gern mal austeilt und sich nichts sagen lässt. Ihr Stolz ist ihre Schwäche, wenn man sie als Feigling bezeichnet, nervt sie das extrem, und so ist es kein Wunder, dass um sie herum bald die Fetzen fliegen. Sie hat das Leben auf Elm Castle ordentlich aufgemischt und das hat sehr viel Spaß gemacht zu lesen.
 
Es ist auch in den ruhigeren Phasen nie langweilig geworden, weil ständig neue Geheimnisse auftauchten, die einer Aufklärung bedurften. Dazu kam der flüssige Schreibstil, der mir ein müheloses Leseerlebnis ermöglichte und mich zuverlässig von Kapitel zu Kapitel führte, die nebenbei bemerkt übrigens mit sehr coolen Vignetten verziert sind. Mit so etwas kriegt man mich immer!
 
Die anderen Figuren neben Leah gaben mir allesamt Rätsel auf. Man wusste nie, wem kann man trauen, wer meint es gut mit ihr, wer will ihr an den Kragen und wem ist sie so lange egal, bis sie den Mund öffnet. Und selbst als ich mir sicher zu sein glaubte, des Rätsels Lösung erraten zu haben, wurden meine Theorien wieder komplett zerstört und über den Haufen geworfen.
Das fand ich einerseits sehr aufregend, weil es den Spannungsbogen bis zuletzt greifbar gemacht hat. Aber ein wenig durcheinander war ich schon.
 
Mein Fazit:
Insgesamt bin ich mit dem Buch sehr happy, auch wenn ich zugeben muss, dass Teile des letzten Abschnittes wieder Verwirrung aufgeworfen haben, wo eigentlich für mich schon Klarheit herrschte. Das finde ich etwas schade, aber insgesamt war das Leseerlebnis wirklich haarsträubend spannend und ich habe es sehr genossen zu rätseln, wer mit wem unter einer Decke steckt, wer es gut meint und wer nicht. Fans von Jugendthrillern kann ich diese Geschichte 100% weiterempfehlen!
⭐⭐⭐⭐,5