Dienstag, 13. April 2021

Rezension zu "Hush - Verbotene Worte" (Dylan Farrow)

Daten zum Buch:

Titel: Hush - Verbotene Worte
Autor: Dylan Farrow

Reihe: Hush, Band 1
Aus dem Amerikanischen übersetzt von Alexandra Ernst
ab 14 Jahren, 1. Auflage 2021
416 Seiten, 15.3 x 21.5 cm
ISBN 978-3-7432-0516-1
Hardcover mit Softtouchfolie, Leseband, Spotlack und Goldfolienprägung
Preis (Print): 19,95 € (D)

Klappentext:

Shae lebt in Montane, einem Land, in dem Sprache Macht bedeutet. Mit eiserner Hand regieren die Barden über das verarmte Volk. Denn nur sie können mit ihren Worten die Magie kontrollieren. Shae fürchtet sich umso mehr vor ihnen, weil sie ein Geheimnis hat: Alles, was sie stickt, wird lebendig. Aber dann passiert etwas, das ihr keine Wahl lässt, als Antworten bei den Barden zu suchen. Und schnell lernt Shae, wie mächtig Worte wirklich sein können...
(Quelle Daten, Text & Cover: Produktseite bei Loewe)
Von Hush habe ich mir wirklich eine Menge versprochen und ich bin sicher, da war ich nicht die Einzige. Der Klappentext verspricht ein enorm wichtiges Thema in einem fantastischen Setting aufzuarbeiten, das Auseinandersetzen mit Lügen und Wahrheit, die Debatte darum, jemanden mundtot zu machen, jemanden zum Schweigen zu bringen in Situationen, in denen es so wichtig wäre, laut zu sein. All das gepaart mit einer neuen, fantasievollen Welt tönt im Grunde genommen vom Inhalt her wie ein neues Highlight.
 
Dazu kommt, wie genial das Buch optisch aufgemacht ist. Das Cover ist der Hammer, hat eine tolle samtige Oberfläche, die zum Grabbeln einlädt, sowas ist bei mir immer ganz hoch im Kurs. Dazu kommt, wie hübsch die zarten, unauffälligen Blattmuster sich spiegeln und hervorgehoben werden, beim Design hat der Verlag wirklich alles richtig gemacht.
 
Leider haben das Buch und ich inhaltlich jedoch nur sehr langsam zueinander gefunden. Die Grundidee fand ich wie gesagt brillant, nur mit der Umsetzung hatte ich so meine Problemchen, so schade ich das auch fand. Es ging so weit, dass ich für das Buch um ein Vielfaches länger gebraucht habe, als ursprünglich geplant und erhofft, einfach weil ich abschnittsweise Pausen brauchte, um dem Geschehen überhaupt konzentriert folgen zu können. Ich war letzten Endes sehr frustriert darüber, dass ich das Buch nicht so gehyped lesen konnte, wie ich es gern getan hätte.
 
Mich hat am meisten gestört, dass durch die teils etwas zähen Handlung kein richtiger Lesefluss bei mir aufgekommen ist, dass mir alles zu langatmig vorkam und ich mich nicht auf die schöne Welt einlassen konnte. Dazu kommt, dass Shae und ich keine Freunde geworden sind. Ich konnte ihren Charakter nur schwer greifen, sie war mir als Figur einfach nicht so sympathisch, nicht weil sie irgendwas schlechtes getan hätte, sondern einfach weil mir die emotionale Tiefe im Umgang mit ihr fehlte. Ich hätte mich gern in sie hineinversetzt und mich mit ihr identifiziert, aber das war nicht in dem Maße möglich wie erhofft.
 
Dadurch, dass ich mit dem Buch auf mehreren Ebenen nicht warm geworden bin, hat mich auch die Message des Ganzen nicht so getoucht. Ich hatte zwar nichts monumentales, lebensveränderndes erwartet, aber was ich letztendlich aus dem Buch mitgenommen habe, war recht mau.
 
Mein Fazit:
Für mich wurde das Buch dem Hype nicht gerecht. Ich hatte hohe Erwartungen, die die Geschichte nicht erfüllen konnte, dazu gab es zu viele Längen und zu wenig Tiefe. Mir ist das Buch 3 von 5 Sternen wert, mal sehen, ob ich dem zweiten Band der Dilogie noch eine Chance geben werden. 
⭐⭐⭐