Titel: Das Leuchten vergangener Sterne
geschrieben von Rena Fischer
Klappentext:
EUR 14,95 [DE] – EUR 15,40 [AT]
ISBN: 978-3-423-26336-8
Erscheinungsdatum: 20.07.2022
480 Seiten
Format: 13,6 x 21,0 cm
Sprache:
Deutsch
Klappentext:
Frühling in Andalusien. Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die junge Nina Winter von München nach Sevilla. Für einen wichtigen Großkunden soll die erfolgreiche Unternehmensberaterin die Seriosität einer archäologischen Ausgrabung prüfen. Grabungsleiter ist der so attraktive wie eigenwillige Dr. Taran Sternberg, der sich mit Leib und Seele der Wissenschaft verschrieben hat. Ist er wirklich einem sensationellen phönizischen Goldschatz auf der Spur? Und welche gefährliche Rolle spielt dabei der zwielichtige Archäologe Orlando Torres? Nina gerät zwischen die Fronten der rivalisierenden Männer, die bereit sind, mit allen Mitteln für ihr Ziel und um Ninas Herz zu kämpfen.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: dtv)
Das Leuchten vergangener Sterne ist
mein erster Roman von Rena Fischer, der sich an ein älteres Publikum
richtet. Nachdem ich ihre Jugendbücher bisher abgöttisch geliebt
habe, wollte ich mal testen, ob ich mich auch für Liebesromane für
Erwachsene sozusagen erwärmen kann, und ja, ich kann definitiv!
Dieses Buch ist so viel mehr als „nur“
ein Liebesroman. Es gibt so unheimlich viel Hintergrundwissen, einen
nicht unerheblichen Crime-Anteil, Urlaubsfeeling, intensive Gefühle
und nervenaufreibende Spannung, alles auf einmal. Drogen und Hehlerei
sind im Spiel, die Archäologie, Andalusien in all seinen Facetten.
Wer eine Geschichte mit Tiefgang und
spürbar sorgfältiger Recherchearbeit zu schätzen weiß, ist hier
genau richtig, denn allein schon die Liebe fürs Detail in der
Beschreibung des Landes, der Gegend, der Bräuche zeigt schon, dass
hier richtig viel Mühe und Herzblut geflossen sind. Ich hatte stets
das Gefühl, zusammen mit den Figuren unterwegs zu sein, mein
Kopfkino lief auf Hochtouren und die Bilder vor meinem inneren Auge
waren klar und ausgeschmückt wie lange nicht mehr.
Was mich ebenfalls enorm beeindruckt
hat, war das viele Fachwissen, das die Archäologie und damit leider
verbunden auch die Antiken-Hehlerei betrifft, was die Autorin sich
angelesen haben muss, um hier derart realitätsnah und detailgetreu
schreiben zu können.
Zu dem rundum perfekt beschriebenen und
genauestens recherchierten Setting kommen dann die vielschichtigen
Figuren. Orlando, Taran und Nina haben mich von der ersten Sekunde an
von sich überzeugt, sie wirken stets realistisch und lebendig. Ihre
Handlungen konnte ich zwar nicht immer gutheißen, aber dennoch
bestens nachvollziehen und man entwickelt schnell ein genaues
Portrait von ihnen im Kopf. Wer gut, wer böse ist, wer welche
Absichten hat, offenbart sich erst im Laufe der Zeit, authentisch
waren sie jedoch immer, sie handelten stets nach ihrem Charakter. Sie
alle waren Figuren zum Mitfiebern, zum Hassen, zum Lieben, zum
gemeinsamen Lachen, zum gemeinsamen Leiden.
Der kriminalistische Teil der
Geschichte verleiht ihr ein ganz neues Spannungslevel, was es bei den
klassischen 08/15 Liebesromanen sonst eher nicht gibt. Man taucht
tief in eine Szene ein, die mir persönlich noch vollkommen fremd
war, es werden Intrigen gesponnen, Hinterhalte geplant, es wird
betrogen und gelogen, und ich habe jede Sekunde davon geliebt. Die
Aufregung hält einen ständig in Atem und dennoch gerät zwischen
all dem Trubel der eigentliche rote Faden der Handlung nicht in
Vergessenheit und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Hier wurde
die perfekte Waage zwischen den Bereichen der Story gefunden.
Mein Fazit:
Rena Fischer hat ein
kleines Meisterwerk geschrieben. Ein Rundumschlag durch viele
Bereiche der Schreibkunst, ein wenig Geschichte, ein wenig Krimi, ein
wenig Liebe, all das fusioniert zu einem kurzweiligen und
beeindruckenden Buch, was ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen
kann!
⭐⭐⭐⭐⭐