Freitag, 5. August 2022

Rezension zu "Das Leuchten vergangener Sterne" (Rena Fischer)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Das Leuchten vergangener Sterne
geschrieben von Rena Fischer
EUR 14,95 [DE] – EUR 15,40 [AT]
ISBN: 978-3-423-26336-8
Erscheinungsdatum: 20.07.2022
480 Seiten
Format: 13,6 x 21,0 cm
Sprache: Deutsch

Klappentext:

Frühling in Andalusien. Ein ungewöhnlicher Auftrag führt die junge Nina Winter von München nach Sevilla. Für einen wichtigen Großkunden soll die erfolgreiche Unternehmensberaterin die Seriosität einer archäologischen Ausgrabung prüfen. Grabungsleiter ist der so attraktive wie eigenwillige Dr. Taran Sternberg, der sich mit Leib und Seele der Wissenschaft verschrieben hat. Ist er wirklich einem sensationellen phönizischen Goldschatz auf der Spur? Und welche gefährliche Rolle spielt dabei der zwielichtige Archäologe Orlando Torres? Nina gerät zwischen die Fronten der rivalisierenden Männer, die bereit sind, mit allen Mitteln für ihr Ziel und um Ninas Herz zu kämpfen.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: dtv)
Das Leuchten vergangener Sterne ist mein erster Roman von Rena Fischer, der sich an ein älteres Publikum richtet. Nachdem ich ihre Jugendbücher bisher abgöttisch geliebt habe, wollte ich mal testen, ob ich mich auch für Liebesromane für Erwachsene sozusagen erwärmen kann, und ja, ich kann definitiv!
Dieses Buch ist so viel mehr als „nur“ ein Liebesroman. Es gibt so unheimlich viel Hintergrundwissen, einen nicht unerheblichen Crime-Anteil, Urlaubsfeeling, intensive Gefühle und nervenaufreibende Spannung, alles auf einmal. Drogen und Hehlerei sind im Spiel, die Archäologie, Andalusien in all seinen Facetten.
 
Wer eine Geschichte mit Tiefgang und spürbar sorgfältiger Recherchearbeit zu schätzen weiß, ist hier genau richtig, denn allein schon die Liebe fürs Detail in der Beschreibung des Landes, der Gegend, der Bräuche zeigt schon, dass hier richtig viel Mühe und Herzblut geflossen sind. Ich hatte stets das Gefühl, zusammen mit den Figuren unterwegs zu sein, mein Kopfkino lief auf Hochtouren und die Bilder vor meinem inneren Auge waren klar und ausgeschmückt wie lange nicht mehr.
Was mich ebenfalls enorm beeindruckt hat, war das viele Fachwissen, das die Archäologie und damit leider verbunden auch die Antiken-Hehlerei betrifft, was die Autorin sich angelesen haben muss, um hier derart realitätsnah und detailgetreu schreiben zu können.
 
Zu dem rundum perfekt beschriebenen und genauestens recherchierten Setting kommen dann die vielschichtigen Figuren. Orlando, Taran und Nina haben mich von der ersten Sekunde an von sich überzeugt, sie wirken stets realistisch und lebendig. Ihre Handlungen konnte ich zwar nicht immer gutheißen, aber dennoch bestens nachvollziehen und man entwickelt schnell ein genaues Portrait von ihnen im Kopf. Wer gut, wer böse ist, wer welche Absichten hat, offenbart sich erst im Laufe der Zeit, authentisch waren sie jedoch immer, sie handelten stets nach ihrem Charakter. Sie alle waren Figuren zum Mitfiebern, zum Hassen, zum Lieben, zum gemeinsamen Lachen, zum gemeinsamen Leiden.
 
Der kriminalistische Teil der Geschichte verleiht ihr ein ganz neues Spannungslevel, was es bei den klassischen 08/15 Liebesromanen sonst eher nicht gibt. Man taucht tief in eine Szene ein, die mir persönlich noch vollkommen fremd war, es werden Intrigen gesponnen, Hinterhalte geplant, es wird betrogen und gelogen, und ich habe jede Sekunde davon geliebt. Die Aufregung hält einen ständig in Atem und dennoch gerät zwischen all dem Trubel der eigentliche rote Faden der Handlung nicht in Vergessenheit und auch die Gefühle kommen nicht zu kurz. Hier wurde die perfekte Waage zwischen den Bereichen der Story gefunden.
 
Mein Fazit:
Rena Fischer hat ein kleines Meisterwerk geschrieben. Ein Rundumschlag durch viele Bereiche der Schreibkunst, ein wenig Geschichte, ein wenig Krimi, ein wenig Liebe, all das fusioniert zu einem kurzweiligen und beeindruckenden Buch, was ich ohne Einschränkungen weiterempfehlen kann!
⭐⭐⭐⭐⭐

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