Freitag, 23. Juni 2023

Rezension zu "Emily Wildes Enzyklopädie der Feen" (Heather Fawcett)

Bibliografische Daten zum Buch: 
Titel: Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
geschrieben von Heather Fawcett
übersetzt von Eva Kemper
Verlag: FISCHER Tor
Erscheinungstermin: 24.05.2023
416 Seiten, Hardcover
ISBN: 978-3-596-70844-4 
Preis (Print): 22,00€

Klappentext:

Die Cambridge-Professorin Emily Wilde ist in vielem gut: Sie ist die führende Expertin für Feen, eine geniale Gelehrte und akribische Forscherin, die die erste Enzyklopädie über Feenkunde verfasst. Allein mit Menschen kommt sie nicht zurecht und zieht die Gesellschaft ihrer Bücher, ihres Hundes Shadow und des Feenvolkes vor. Als sie für ihre Forschung in das verschneite Dorf Hrafnsvik reist, hat Emily nicht vor, sich mit den ruppigen Einwohnern anzufreunden. Ebenso wenig möchte sie Zeit mit ihrem akademischen Rivalen Wendell Bambleby verbringen, der mit seinem unerträglichen Charme die Dorfbewohner um den Finger wickelt, sich in Emilys Arbeit einmischt und sie völlig verwirrt. Doch während Emily den Geheimnissen des verborgenen Feenvolkes auf den Grund geht, kommt sie auch einem anderen Rätsel auf die Spur: Wer ist ihr Kollege Wendell Bambleby, und was will er wirklich? Um die Antwort zu ergründen, muss sie erst das größte Geheimnis von allen lüften - ihr eigenes Herz.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Fischer Verlag)

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen hat mich viele Stunden extrem gut unterhalten. Das Buch klang schon vom Klappentext her kurios und spannend, doch die Geschichte, die sich letztendlich zwischen den Buchdeckeln verbarg, übertraf meine Erwartungen noch einmal um einiges. Es wurde lustig, haarsträubend, emotional, sogar etwas gruselig hier und da, ein perfektes Gesamtpaket.
 
Die Protagonistin Emily ist eine sehr entschlossene, aber in zwischenmenschlichen Situationen etwas unbeholfene Person. Bambleby dagegen sprüht nur so Charisma und schon bald liegen die Bewohner des Dorfes, in dem die beiden die Feenwesen erforschen, reihenweise zu Füßen. Den Gegensatz der beiden zu sehen, wie sie sich bei der Arbeit zugleich ergänzen und im Weg stehen wegen ihrer unterschiedlichen Methoden, war Unterhaltung auf höchstem Level. Ich habe ihre Dynamik geliebt, wie sie sich gegenseitig zu Höchstform auflaufen lassen und nebenbei in den Wahnsinn treiben, die Wortgefechte, den Humor.
 
Auch die Welt der Feen war faszinierend. Feen sind, wenn man sie richtig zu lesen und behandeln weiß, umgängliche Wesen, aber sie können ebenso grausam wie gerissen sein, wenn man nicht aufpasst. Man darf hier keinen rosa Glitzerstaub und süße Tinkerbells erwarten, die Feen aus diesem Buch spielen in einer komplett anderen Liga. Aber gerade ihre Skrupellosigkeit, ihre so ganz anderen Regeln und Bräuche und, wenn man sie einmal für sich gewonnen hat, ihre Loyalität sind das, was mich so sehr eingenommen und begeistert hat.
 
Der Weg zu Emily Wildes vollständiger Enzyklopädie nimmt die Lesenden mit auf eine spannende aber auch angenehm gemächliche Reise, von der ich mir gewünscht hätte, sie würde noch länger dauern. Es war mir ein Fest, Emily bei ihrem Abenteuer zur Seite zu stehen, mit ihr mitzufiebern, geschockt, zum Lachen gebracht und überrascht zu werden.
 
Mein Fazit:
Lest dieses Buch! Ihr bekommt eine wundervoll konstruierte Story mit einer sympathischen Protagonistin, einem humorvollen, charmanten Gegenpart und einem Haufen schrecklicher und mindestens genauso interessanter Feen. Für mich war diese Geschichte ein Highlight. 
⭐⭐⭐⭐⭐