Die "Applepie Stories" stellten sich im Endeffekt als ganz anders heraus, als ich erwartet hatte, muss ich sagen. Danke an den Piper Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des digitalen Rezensionsexemplars!
„Manche Momente im Leben sind wie
Dominosteine – wenn du nicht aufpasst, schmeißen sie alles um, was
jemals Bedeutung für dich gehabt hat.“
In Lola Applepies Leben scheint sich
momentan alles gegen sie verschworen zu haben. Sie ist verlassen,
unglücklich und führt allein das Café ihrer verstorbenen
Großmutter, bis sie durch Zufall auf ein Rezept dieser Oma stößt,
was ihr Glück verspricht. Diese sogenannten Fairy Cupcakes gewähren
dem Verzehrer einen Wunsch und alles, was Lola will, ist endlich ihr
perfekter Traummann! Doch nach diesem Glücksexperiment hat sie
plötzlich nicht nur einen Hengst statt eines Mops, sondern gleich
zwei Traumprinzen kennengelernt. Die Magie scheint zu funktionieren..
oder nicht?
Der Klappentext klingt erst einmal
total witzig. Magisches Gebäck, was Wünsche erfüllt, man rechnet
quasi schon mit Chaos und Verwirrungen, eigentlich der perfekte
Liebesroman mit ein bisschen Zauber.
Das Cover ist passend zum Inhalt, die
Frau stellt wohl Lola dar, mit einem unkenntlichen Fremden in einer
Umarmung, ihrem Traummann von dem man nicht weiß, wer es werden
wird. Die kleinen Details, die um den Rahmen des Bildes verteilt
sind, haben auch alle ihre eigene Bedeutung für die Geschichte,
manche erfährt man aber erst in der zweiten Hälfte des Buches,
womit wir auch zu meinem größten Kritikpunkt kommen: Der Aufteilung
des Buches.
Man erwartet anhand des Klappentextes
und auch wenn man die ersten Kapitel der Geschichte gelesen hat, dass
man das Vergnügen hat, aus Lolas Sicht zu lesen, dass sie die
Hauptperson im gesamten Buch ist, und diese Annahme zieht sich auch
bis etwa zur Mitte des Buches, wo es dann einen Cut gibt und ich mich
schon gefragt habe, ob es das jetzt war. Wäre von der Sache her zwar
ein ziemlich offenes Ende gewesen, aber ich hätte damit leben
können, da die Story an einem guten Punkt angekommen war, wo sich
viele Dinge aufgeklärt haben.
Aber damit, dass es dann einen
Erzählerwechsel gibt und in einer zweiten Hälfte des Buches alles
noch mal neu in eine andere Richtung ausgerollt wird, das hatte ich
weiß Gott nicht erwartet. Und es gefiel mir auch ganz und gar nicht,
muss sich leider sagen. Da hätte ich mir doch lieber gewünscht,
zwei kurze einzelne Bücher draus zu machen, denn die
Erzählperspektiven miteinander zu verflechten wäre wegen der
Chronologie nicht möglich gewesen.
Abgesehen von der Erzählweise war die
Geschichte aber schon ganz witzig. Lola ist eine extrem dramatische,
gefühlsbetonte, aber auch unfassbar naive Frau, ich wusste nie
wirklich, ob ich den Kopf über sie schütteln, über sie lachen oder
sie bemitleiden sollte. Sie ist super schräg und hat mich mit ihren
Gefühlsausbrüchen auch manchmal ganz schön genervt, dennoch wurde
ich definitiv unterhalten.
Lolas potenzielle Traumprinzen hingegen
waren mir beide suspekt. Einer schleimiger als der andere,
schwülstige Ausdrücke werden einem um die Ohren gehauen, auf der
anderen Seite gibt es aber auch unfassbare Ignoranz und prinzliches
Verhalten serviert, für die ich einem der Herren gern eine Ohrfeige
verpasst hätte, und Lola gleich mit, weil sie sich trotz seines
Verhaltens weiter hat herumschubsen lassen.
Hach.. Ich bin unsicher, was ich nun
von dem Buch halten soll. Einerseits war es mir zu viel Drama, zu
viel Geheule (sowohl von Männern als auch Frauen), zu viele Ausrufe
(sowas kann ich tatsächlich gar nicht leiden) und dann noch diesen
für mich unglücklich gewählten Perspektivwechsel.
Auf der anderen Seite ist es nicht zu
leugnen, dass das Buch mich unterhalten hat. Es ist witzig
geschrieben, die Idee mit dem magischen Gebäck clever gewählt und
auch gut umgesetzt.
Mein Fazit:
Ich bin zwiegespalten.. Die Grundidee gefällt mir, und ich habe das Buch auch gern gelesen. allerdings habe ich zu viele Kritikpunkte, um mehr als 3 Sterne vergeben zu können.
Ich bin zwiegespalten.. Die Grundidee gefällt mir, und ich habe das Buch auch gern gelesen. allerdings habe ich zu viele Kritikpunkte, um mehr als 3 Sterne vergeben zu können.
Gut gemeinte drei von fünf Sternen 🍪
★★★☆☆