Freitag, 15. Februar 2019

Rezension zu "Broken Darkness - So verführerisch" (M. O'Keefe)

Telefonieren mal anders.. aber ich bin trotzdem froh, dass mich dieses Buch auf kleinem Umwege erreicht hat! DANKE!!

„Ich las gern. Nicht nur weil ich dabei meiner eigenen Welt entkam, sondern auch weil es mir Türen in andere Welten öffnete.“

Als Annie McKay sich am Ende einer Flucht auf einem kleinen, heruntergekommenen Campingplatz einmietet, hat sie nichts anderes im Sinn als sich endlich mal wieder sicher fühlen zu können. Dass ein zurückgelassenes Handy in ihrem Trailer ihr viele prickelnde Gespräche bescheren wird, ahnt sie nicht, bis es kurz nach ihrer Ankunft klingelt und sie Bekanntschaft mit Dylan macht, beziehungsweise mit seiner Stimme. Er lässt sie aufregende Dinge tun und bei ihm hat sie das Gefühl, dass ihr nichts passieren kann. Doch aus jedem Spiel wird auch mal Ernst und sowohl Annie als auch Dylan haben dunkle Geheimnisse, die sowohl sich als auch dem jeweils anderen gefährlich werden können.

Dieses Buch hat mich direkt angesprochen mit seinem hübschen und geheimnisvollen Cover, es wirkt düster und anziehend zugleich. Die digitalen Bilder werden der Optik jedoch gar nicht gerecht, da die Glitzer-Verzierungen erst bei der Print-Ausgabe so richtig zur Geltung kommen.
Von der Autorin hatte ich bis dato noch nichts gehört, da ich aber den Klappentext sowie die Leseprobe ziemlich spannend fand, wusste ich, dass ich dem Buch unbedingt eine Chance geben möchte.

Es wird aus zwei verschiedenen Sichten erzählt, einmal aus Annies Ich-Perspektive und dann noch aus der Sicht auf Dylan. So konnte man sich gut in die Ängste und Gedanken der jungen Frau hineinversetzen, aber wusste zeitgleich auch, was bei Dylan passiert, wenn auch nicht derart im Detail. Das Buch ist in zwei große Abschnitte geteilt, was meiner Meinung nach allerdings nicht unbedingt notwendig gewesen wäre, auch wenn es beim Übergang zu Teil zwei geschichtlich zu einem Twist kommt. Ich hatte damit gerechnet, dass es ab dort dann einen Erzählerwechsel gibt oder etwas anderes gravierendes geschieht, aber eine Wendung in der Geschichte hätte für mein Empfinden nicht unbedingt eines ganz neuen Abschnitts bedurft.

Annies Schicksal hat mich sehr berührt und war, so schrecklich es auch gewesen sein mag, das Spannendste am Buch. Ohne spoilern zu wollen kann ich sagen, dass sie einiges durchmachen musste und ihren ganzen Mut zusammengenommen hat, um sich selbst zu retten. Dennoch wartet man als Leser die ganze Zeit darauf, dass ihre Vergangenheit sie einholt, zumindest ging es mir so. Es wäre zu leicht gewesen, käme sie einfach so ohne Nachspiel davon.
Beeindruckend und auf der anderen Seite auch irgendwie fragwürdig war, wie schnell sie Vertrauen zu Dylan fasst und sich auf intime Telefongespräche einlässt. Zwar ist es lobenswert, dass Annie Mut zu solchen Dingen findet, nach allem was sie erlebt hat. Nur das Tempo, in dem sie es nach jahrelanger Unterdrückung plötzlich tun kann, wundert mich etwas, mal davon abgesehen, dass der Gedanke an Telefonsex mit einem völlig Fremden mich eher anekeln würde.

Über Dylan erfährt man zunächst nicht besonders viel, seine Vergangenheit bekommt man eher scheibchenweise serviert. Es ist spannend, als Leser zu rätseln, was er wohl aktuell beruflich macht, was seine Beweggründe sind, wie sein Leben früher ausgesehen hat, und was passiert ist, sodass es das jetzt nicht mehr auf diese Weise tut.
Für ihn ist das mit Annie anfangs vielleicht eine nette Abwechslung zwischendurch, ich weiß es auch nicht so genau. Man könnte meinen, dass man als Geschäftsmann besseres zu tun hat, als einer fremdem Frau Geschenke zu machen und sie zu unsittlichen Taten anzustiften, die sich später nicht nur auf ihren Wohnwagen beschränken.

Die große Liebe habe ich zwischen den beiden jetzt noch nicht entdecken können, in der Geschichte geht es eher darum, dass Annie ihre sexuelle Seite entdeckt und Dylan ihr dabei unter die Arme greift. Ihre Beziehung ist also weitestgehend körperlicher Natur, was ich persönlich etwas.. mau finde. Mir fehlt einfach etwas zwischen den Bettszenen und Annies Ängsten, irgendwas zartes, gefühlvolles.
Grandios ist meiner Meinung nach das Ende gelungen, ein sehr mieser Cliffhanger! Es ist etwas eingetreten, was man als nicht allzu naiver Leser auch schon voraus ahnen kann, aber ich finde sehr gut, dass es nicht zu einer Auflösung dieser Situation kam, sondern das Buch an dieser Stelle geendet hat. So wird die Spannung weiterhin konstant weit oben gehalten, und zum Glück muss man auf den Folgeband ja auch nicht lange warten.
Ich für meinen Teil hatte mir den Klappentext von Band zwei noch gar nicht durchgelesen und war so erstmal davon ausgegangen, dass jeder der vier Teile ein anderes Paar behandelt. Umso überraschter war ich über das offene Ende und freue mich nun auf den Folgeband!

Mein Fazit:
Die Beziehung der Protagonisten hat meiner Ansicht nach einige Schwachstellen, aber Annies Vergangenheit finde ich spannend und ich bin schon gespannt, wie es mit ihr, Dylan und ihrem Problem weitergeht.

Vier von fünf Sternen
★★★★☆

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