Mittwoch, 9. September 2020

Rezension zu "Bittermonds Bucht" (Maike Harel)

Bibliografische Daten:

Titel: Bittermonds Bucht
Autor: Maike Harel
Verlag: Hummelburg Verlag
Preis: 16,00€ (Print)

ISBN: 978-3-7478-0019-5 
Hardcover,  288 Seiten, ab 10 Jahren

Klappentext:
Solange Jukka denken kann, lebt er allein mit Käpt’n Bittermond in der einsamen Bucht. Da taucht eines Tages die fahrende Händlerin Kandidel mit ihrer Tochter Lila auf. Schnell wird Jukka klar, dass Kandidel und Bittermond sich aus einer früheren Zeit kennen. Dann stiehlt Kandidel Bittermonds größten Schatz! Jukka und Lila beschließen, ihr zu folgen und das Gläserne Herz zurückzuholen. Aber der Weg in die Weißen Berge ist gefährlich. Warum scheint der furchterregende Grässgreif es auf sie abgesehen zu haben? Und wie kommt Diebesgut in ihr Reisegepäck? Doch nichts beschäftigt Jukka mehr als die Frage nach seiner Herkunft …
Bittermonds Bucht macht auf den ersten Blick einen sommerlichen, abenteuerlichen Eindruck. Das Cover verbreitet Meeres-Feeling und hat was piratiges und trotzdem kindlich-fröhliches. Ohne genauer hinzusehen also ein ansprechendes Buch, auch der Klappentext verspricht Spannung.
 
Auf den zweiten Blick jedoch sah ich zunächst einmal einen schlecht gelaunten, grummeligen Jungen, mit dem ich leider nicht warm geworden bin. Jukka ist eine Klasse für sich, er kennt nichts außer seiner Bucht und das merkt man ihm auch im Umgang mit Kandidel (was ist das eigentlich für ein Name?) und Lila an. Teils sehr unterhaltsam, aber wenn er seine schlechte Laune auspackt und alles und jeden anzickt und motzt, dann war es das auch mit der guten Unterhaltung.
 
Generell hat mir die Grundstimmung in diesem Buch nicht so gut gefallen. Sie schwankte zwischen spannendem Abenteuer und grenzenloser Unzufriedenheit gepaart mit hysterischem Drama, was meist jedoch Gott sei Dank nicht von den Protagonisten verursacht wurde. Ich war oft genervt von den Nebenfiguren, die teils echt unglaublichen Stress verbreitet haben und das nicht nur in der Geschichte, sondern auch bei mir.
 
Vielleicht sieht man das als Kind anders, allerdings kann ich guten Gewissens sagen, dass es auch Kinderbücher für diese Altersgruppe gibt, die von mir 4 oder 5 Sterne bekommen haben, es kann also nicht zu 100% nur an mir liegen.
 
Eigentlich hat mir die Geschichte in ihren Grundzügen gefallen. Sie hatte Potenzial und die Botschaft, die sie übermittelt, gefiel mir. Besonders das letzte Drittel konnte mich überzeugen, doch zwischendurch gab es immer wieder Szenen, die für mich einfach nicht in das Buch gepasst haben. Entweder waren sie verwirrend durch für mich komplett unerwartete und unpassende Fantasie-Elemente, die ich am liebsten direkt gestrichen hätte. Oder aber sie schrien wortwörtlich vor aufgewühlter Dramatik und zerrten damit an meinen Nerven.
 
Ich will auf keinen Fall damit sagen, dass dem Buch die Spannung und Rasanz genommen werden soll, denn beides hätte es zweifelsohne auch, wenn man die von mir angesprochenen Bereiche etwas in Watte packen würde. Mir gefiel das Tempo, die abwechslungsreiche Reise der beiden Kinder, ich mochte, dass ihnen so viele Dinge passieren und sie von einer schwierigen Situation in die nächste schlittern. Doch das Wie gefällt mir nicht. Das Buch vermittelt so eine schöne Nachricht und hätte man das ganze etwas weniger überschwänglich und etwas sanfter verpackt, wäre ich wirklich glücklich mit dem Buch gewesen.
 
Mein Fazit:
Das Buch und ich hatten unsere Schwierigkeiten. Wir sind an einigen Stellen aneinander geraten, dabei hätte es ein so harmonisches Leseerlebnis werden können. Denn im Grunde hatte das Buch Züge, die mir durchaus gefielen. So werden es leider nur 3 von 5 Sternen. 
★★★☆☆

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