Montag, 14. September 2020

Rezension zu "Maximilian Flügelschlag" (Angie Sage)

Bibliografische Daten:

Titel: Maximilian Flügelschlag
Autor: Angie Sage
Erscheinungstag: 28.07.2020
Seitenanzahl: 320
Altersempfehlung: 11
Format: Hardcover
ISBN/Artikelnummer: 9783748800286
(Quelle Daten & Bild: Produktseite bei Harper Collins)
 
Klappentext:
Maximilian Flügelschlag will keinen Ärger. Denn die Leute fürchten sich vor ihm. Seine wunderschönen, indigofarben schimmernden Flügel, langen Antennen und vielen Arme machen ihnen Angst. Dabei ist er nichts weiter als ein sanftmütiges Wesen, das zufälligerweise aussieht wie eine Küchenschabe. Er möchte beweisen, dass er ein gutes Herz hat. Deshalb lässt er Kaitlin und Jonno, die verzweifelt auf der Suche nach einem Versteck sind, in sein Haus. Was er nicht weiß: Gefährliche Mächte haben es auf seine flügellosen Freunde und das Geheimnis, das sie mit sich tragen, abgesehen. Kann es in der grauen Stadt Trost, eingepfercht unter dem Kraftfeld der Herrscherin, einen Ausweg für sie geben?
Die Geschichte von Maximilian Flügelschlag hat mich überrascht. Ich hatte anhand des Covers auf ein Buch geschlossen, was mich nur in Maßen ansprechen würde, der Klappentext jedoch war erstaunlich interessant und so wollte ich ihm eine Chance geben.
An diesem Buch ist vieles schräg und nicht, wie ich es gewohnt bin, aber das war erstaunlich erfrischend.
 
Angefangen damit, dass der Erzählstil uns Leser mit einschließt. Das Buch beginnt, indem Maximilian den Lesenden direkt anspricht und im Verlauf der Geschichte wird dieser Kontakt stets aufrecht erhalten. Wir stehen im ständigen Dialog mit Max, wenn er die berichtende Person ist, und das empfand ich einerseits als befremdlich, aber es hat mir andererseits auch gefallen.Max ist allerdings nicht der 
 
Einzige, der zu Wort kommt. Auch die beiden Kinder, die im Klappentext erwähnt werden, sowie einige Nebenfiguren haben einzelne Erzähl-Abschnitte, die immer mit dem Anfangsbuchstaben des jeweiligen Sprechers gekennzeichnet sind. Gerade zu Beginn bin ich leider oft durcheinander gekommen, als die Namen noch nicht so fest saßen, da wäre es vielleicht leichter gewesen, die Namen auszuschreiben. Jedoch hätte das auch einige Geheimnisse, die erst im Laufe des Buches geklärt werden, sofort enthüllt, von daher habe ich die Vorgehensweise verstehen können.
 
Maximilian Flügelschlag ist ein durch und durch besonderer Protagonist. Ich habe sofort eine Beziehung zu dem zerbrechlich wirkenden, sensiblen Krabbler-Jungen aufbauen können und seine Charaktereigenschaften haben mich echt fasziniert. Er ist einerseits unglaublich treu und ergeben, wenn er jemanden ins Herz geschlossen hat oder sich jemandem verpflichtet fühlt. Andererseits ist er emotionaler, als man es ihm aufgrund deines Aussehens zutrauen würde, einer der großen Knackpunkte, die in der Geschichte immer wieder angesprochen werden. Aufgrund seiner Optik hat es die Schabe nämlich häufig schwer, den Menschen begreiflich zu machen, was er doch für ein gutes Herz hat, und das hat er weiß Gott tatsächlich.
 
Die düstere dystopische Stimmung war die ganze Zeit nahezu greifbar, wirklich ungemütlich und bedrohlich. Man sieht die meiste Zeit wenig Hoffnung, doch das war es nicht, was mich gestört hat. Mir hat es nicht so gut gefallen, dass man bis ins letzte Viertel des Buches relativ wenig über das große Ganze und die Ursachen dieser Düsternis erfährt. Man bekommt zwar erzählt, was mit der Stadt Trost passiert ist und grob, wie es dort momentan aussieht und von Statten geht, doch ich hatte bis zu finalen Auflösung für meinen Geschmack zu viele Fragezeichen im Kopf.
 
Mein Fazit:
Ich bin positiv überrascht, allerdings nicht komplett begeistert. Ein ungewöhnliches Buch mit einem einzigartigen Protagonisten, empfehlenswert für alle, die Abweichungen von der Jugendbuch-Norm nicht scheuen. Ich vergebe 3,5 bzw. gerundet dann 4 von 5 Sternen. 
★★★★☆