Titel: Long Distance Playlist
Autor*in: Tara Eglington
Verlag: One
Klappentext:
Autor*in: Tara Eglington
Verlag: One
Format: Paperback
Genre: Erzählendes für junge Erwachsene
480 Seiten
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-8466-0122-8
Ersterscheinung: 30.04.2021
Preis (Print): 12,90€
Klappentext:
Isoldes Herz ist gebrochen: Eben noch war sie mit dem coolsten Jungen aus ihrer Ballettgruppe zusammen. Doch dann erwischt sie ihren Freund beim Fremdknutschen – und vermasselt prompt das für sie so wichtige Vortanzen. Voller Liebeskummer zieht sie sich zurück – bis sie eine Mail von Taylor erhält, ihrem ehemals besten Freund. Sie haben sich aus den Augen verloren, als er vor Jahren weggezogen ist. Isolde ist sich unsicher: Will sie den Kontakt überhaupt wieder? Doch dann nähern sich die beiden durch endlose Chats und Musikplaylisten erneut an ...(Quelle Cover, Daten & Text: Produktseite bei Bastei Lübbe)
Eigentlich mag ich keine Bücher mit
übermäßig vielen Chats. Das wird mir auf Dauer zu unpersönlich
und es fehlt mir häufig der intensive Bezug zu den Figuren, da ich
ihren Gedankengängen, Überlegungen und Gefühlen dann nicht so gut
folgen kann. Mit der Long Distance Playlist verhielt es sich
erstaunlicherweise gänzlich anders, dieses Buch mochte ich kaum aus
der Hand legen und bin auch jetzt im Nachhinein immer wieder positiv
überrascht, wie gut mir der Aufbau der Geschichte gefiel.
Neben zahlreichen Messenger-Chats,
E-Mails und diversen Listen wie z.B. Playlists findet sich nämlich
auch ein für mich angenehm großer Anteil an „normaler“
Erzählung. Die Abwechslung in diesem Buch war perfekt gelungen, ich
mochte das Verhältnis von Text zu Chat sehr, sodass man sowohl den
Figuren nah sein und in den Kopf schauen konnte sozusagen, als auch
mal was anderes zwischendurch hatte als normale Berichterstattung.
Die Protagonisten Isolde und Taylor
sind alte Kindheitsfreunde und das merkt man auch in ihrem Umgang
miteinander. Sie finden trotz langer Kontaktpause sehr schnell wieder
einen Draht zum anderen, die Stimmung zwischen ihnen lockert sich
nach kurzer Zeit bereits merklich und es war cool mitanzusehen, wie
sie in einen vertrauten Trott verfallen, sich gegenseitig necken,
scherzen, dem anderen aber auch beistehen, wenn es mal ernst wird.
Sympathisch waren sie mir beide, Taylor wahrscheinlich sogar noch
einen Tick mehr, einfach weil er so ein spaßiger, entspannter Typ
ist und mit Isolde immer eine Menge Drama verknüpft war.
Die Freundschaft und Beziehung zwischen
den beiden Jugendlichen fand ich authentisch und nachvollziehbar
dargestellt. Ich mochte einfach die Dynamik zwischen ihnen, selbst
wenn ich ab und zu den Kopf geschüttelt habe über die vielen
vorhersehbaren und vor allem vermeidbaren Missverständnisse. Bei
sowas ist meine Toleranzschwelle recht niedrig, ansonsten war es ganz
süß zu sehen, wie Isolde und Taylor umeinander herumschleichen,
ohne sich über ihre eigenen Gefühle, geschweige denn über die des
anderen im Klaren zu sein.
Mich hat ein wenig heruntergezogen,
dass die familiäre Situation bei Isolde recht schwierig ist. Ich
wollte fast jede der Nebenfiguren mindestens einmal erwürgen,
insbesondere auf Isoldes Mutter schiebe ich auch jetzt noch einen
enormen Hass. Das hat die harmonische Grundstimmung, die von den
Gesprächen der Protagonisten ausging, oft ruiniert oder zumindest
getrübt.
So richtig gehyped habe ich an dem Buch
nur das, von dem ich bisher dachte, ich könnte es gar nicht leiden,
nämlich die gemischte Darstellungsweise des Textes aus Chats und
Erzählung. Alles andere war okay, die Figuren, das Setting, die
Handlung, insgesamt kein Highlight, aber ganz nett zu lesen.
Mein Fazit:
Ein kurzweiliges
Jugendbuch mit ganz schnuckeligen Protagonisten und schöner
Liebesgeschichte, was mich nicht aus den Socken gehauen aber recht
gut unterhalten hat. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
⭐⭐⭐⭐