Montag, 11. Oktober 2021

Rezension zu "Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks" (Katie Kirby)

Bibliografische Angaben zum Buch:
Titel: Das katastrophal peinliche Leben von Lottie Brooks
Autor*in: Katie Kirby
Übersetzt von Katharina Naumann
ISBN: 978-3-85535-660-7
Hardcover, 288 Seiten
Erscheinungsdatum: 17.09.2021
Preis (Print): 15,00€
 
Klappentext:

Hey, ich bin Lottie, und was soll ich sagen – mein Leben ist offiziell am Ende! Seit meine beste (und einzige) Freundin nach Australien ausgewandert ist, geht es bei mir nur noch bergab. Meine Eltern sind superpeinlich und behandeln mich immer noch wie ein Baby. Ich meine, hallo?! Ich werde bald zwölf!! Sie haben doch keine Ahnung, wie schwierig mein Leben ist! Und als wäre das noch nicht schlimm genug, muss ich nach den Sommerferien auf eine neue Schule. Wie soll ich das bitte alleine überleben? Ich habe die langweiligsten braunen Haare der Welt, werde ständig knallrot, und in meiner Freizeit zeichne ich am liebsten kleine Comicfiguren – nicht gerade cool! Ich muss etwas unternehmen und habe auch schon einen PLAN: Ich werde mich komplett neu erfinden und als coole, anbetungswürdige Lottie wiederkehren!
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Atrium Verlag)
Noch einmal jung sein, davon träumen viele Erwachsene sicherlich heimlich. Doch noch einmal 12, bzw. 11 dreiviertel sein? Bloß nicht! Was Lottie in ihrem Buch alles durchmachen muss, womit sie zu kämpfen und was sie zu bewältigen hat, wirkt gegen den Alltag eines „normalen“ Erwachsenen geradezu unmöglich zu schaffen. Beinahe.
 
Die quasi 12-jährige Protagonistin erzählt im Tagebuch-Stil, was in ihrem Leben als bald-Teenager gerade los ist. In letzter Zeit gab es viele Veränderungen, die beste Freundin zieht weg, eine neue Schule wird besucht, und dann haben die Eltern auch noch eine mehr oder weniger freudige Überraschung parat. So hat Lottie natürlich viel zu berichten und tut dies mit einer riesigen Menge Humor und leider manchmal einer Spur zu wenig Ernsthaftigkeit.
Zusätzlich zu den Tagebucheinträgen wird das Erzählte häufig von Strichmännchen-Zeichnungen gestützt, wer kein Fan davon ist, würde eher sagen unterbrochen. Auch Messenger-Chats oder Listen lockern die Geschichte auf, wobei mir das Buch dadurch häufig etwas überladen schien und für mich weniger an einigen Stellen mehr gewesen wäre.
 
Lottie ist eine durch und durch unsichere junge Dame. Klar, wenn man neu in eine unbekannte Umgebung kommt und nicht mal eine Freundin hat, die einem den Rücken stärkt, ist das hart und ich konnte mich da sehr gut in sie hineinversetzen. Und auf dem Weg dahin, krampfhaft Anschluss zu finden, trifft man manchmal auch die falschen Entscheidungen und bereut sie anschließend.
Aber Lottie macht auch eine bewundernswerte Entwicklung durch, sodass die Geschichte am Ende eine tolle und vor allem wichtige Message für junge Leser*innen bereithält.
 
Für meinen Geschmack hätte das Buch ein paar mehr ernste Szenen beinhalten können, denn Lottie zieht wirklich all ihre Probleme ins Lächerliche. Das ist schade, denn in ihr finden sich bestimmt viele Kinder wieder und entsprechend wäre vielleicht ein anderer Umgang mit den Problematiken wünschenswert gewesen.
 
Mein Fazit:
Im Großen und Ganzen war das Buch sehr unterhaltsam, wenngleich stellenweise optisch etwas überladen und zu sehr die Schwierigkeiten belächelnd. Von mir gibt es 3,5 und gerundet 4 von 5 Sternen. 
⭐⭐⭐,5