Titel: Knights - Ein gefährliches Vermächtnis
geschrieben von Lena Kiefer
Klappentext:
Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-570-16591-1
Erschienen am 13. September 2021
Preis (Print): 20,00€
Klappentext:
Die 18-jährige Charlotte Stuart tut alles dafür, ihre einzigartige Gabe geheim zu halten. Denn sie weiß: Wenn ihre Fähigkeiten in die falschen Hände geraten, könnte das den Untergang der Welt bedeuten. Doch dann macht plötzlich jemand unerbittlich Jagd auf Charlotte und sie muss so schnell wie möglich aus London verschwinden. Auf ihrer Flucht läuft sie ausgerechnet der Organisation in die Arme, vor der sie sich jahrelang versteckt hat: den Knights of the Round Table. Die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde verfügen selbst über besondere Gaben und Charlotte misstraut ihnen zutiefst. Dennoch bleibt ihr keine andere Wahl, als sich mit den Knights zu verbünden, um ihren übermächtigen Gegner zu stoppen. Unterstützung erhält sie dabei allen voran von Noel Mayfield, einem Lancelot-Erben, der in ihr unerwartete Gefühle weckt und mit dem sie ein gefährliches Schicksal verbindet …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: cbj/Penguin Random House)
Von Lena Kiefer kannte ich bisher nur
ihre New Adult Reihe. Ich wusste zwar von ihrer Dystopie Ophelia
Scale, habe sie aber ungelesen im Regal stehen. Daher war ich umso
gespannter, wie mir der Auftakt ihrer Urban Fantasy Reihe gefallen
würde. Ich fand auch das Thema Tafelrunde spannend, bisher habe ich
noch keine moderne Fantasy gelesen, wo wie Sage von Arthur, Merlin
und den Rittern ein Teil gewesen wäre.
Der Schreibstil hatte mich sofort. Ich
hing von der ersten Seite an gebannt im Geschehen fest und musste
mich zwischendurch regelrecht zwingen, Pausen zu machen. Das Setting
tauchte direkt in aller Detailtreue vor meinem inneren Auge auf, das
Kopfkino, was Lena Kiefer geschaffen hat, war lebendig wie schon
lange nicht mehr beim Lesen. Ich war hin und weg und meine
Begeisterung stieg stetig.
Charlotte und Noel waren mir unendlich
sympathisch. Die Chemie zwischen ihnen passte einfach, sie waren wie
Topf und Deckel. Ihnen zuzusehen, wie sie umeinander herumschleichen,
war daher amüsant und frustrierend gleichermaßen, man hat als Leser
schließlich schnell gemerkt, dass sie zwei füreinander bestimmt
sind.
Die beiden als Figuren haben mir beim
Lesen viel Spaß gemacht. Charlotte ist wunderbar stur und mutig, hat
Humor und ist nicht auf den Kopf gefallen. Noel ist wie eine
männliche Version von ihr, immer auf Zack, clever und hat einen
ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zu sehen, wie die zwei mit ihren
Freunden im Team leben, arbeiten und kämpfen, ging ans Herz. Genau
so eine Truppe wünscht man sich als Freundeskreis.
Die Magie der Ritter der Tafelrunde
fand ich spannend dargestellt. Etwas vergleichbares habe ich noch
nicht gelesen, aber dennoch hatte ich keine Mühen, es zu verstehen,
denn man wird schnell schon zu Beginn des Buches in alles eingeführt.
Man begreift Zusammenhänge in der Funktionsweise der Kräfte oder
Gnaden, wie sie hier genannt werden, sehr leicht, wenngleich alles
auf den ersten Blick ein wenig abstrakt scheint.
Natürlich gibt es im Laufe der
Geschichte auch noch ein paar Überraschungen und Plot Twists für
die Lesenden. Einige habe ich kommen sehen, andere haben mich völlig
unvorbereitet getroffen, wiederum andere konnte ich nicht im Ansatz
nachvollziehen. Vor allem das Ende wirkte auf mich ein wenig so, als
hätte man gewürfelt oder an einem Glücksrad gedreht, um eine
geeignete Methode zu finden, die Leser möglichst unzufrieden und
verwirrt zurückzulassen, damit man auch ja zur Fortsetzung greift.
Mir persönlich schien die Wendung am Ende zu gewollt und eigentlich
ist unabhängig davon klar, wie es ausgehen wird, wenn Lena Kiefer es
nicht drauf angelegen will, einen wütenden Mob von Leser*innen mit
Fackeln und Mistgabeln vor ihrer Tür stehen zu haben. Daher verstehe
ich den Sinn dahinter noch nicht so ganz, bin aber trotzdem gespannt,
wie damit in Band 2 umgegangen wird.
Ich fand es erstaunlich, dass viele
verwundert waren über den Mangel an expliziten Liebesszenen. Für
mich gehört sowas bei den Büchern, die ich lese, ins Genre New
Adult, natürlich auch gern in Liebesromane oder auch High Fantasy,
aber Jugendfantasy muss meiner Meinung nach keine detaillierten
Bettszenen enthalten. Tatsächlich ist das einer der Gründe, weshalb
ich so gern Jugendbücher und New Adult im Wechsel lese, eben wegen
der unterschiedlich starken Auslebung von körperlicher Liebe.
Manchmal reichen mir die leichten Andeutungen dessen, was dort
passiert, manchmal darf es auch gern etwas expliziter sein, und
entsprechend greife ich dann zu diesem oder jenem Buch. Für mich war
also alles paletti und ich hoffe sehr, dass es in den Folgebänden
ebenfalls so gehandhabt wird.
Mein Fazit:
Ein großartiges Buch,
was mich schon nach wenigen Kapiteln tief in seinen Bann gezogen
hatte. Die Grundidee finde ich klasse, etwas vergleichbares habe ich
noch nicht gelesen und ich habe mit den sympathischen Figuren jede
Seite genossen. Das Ende hat meiner Begeisterung einen kleinen
Dämpfer verpasst, daher „nur“ 4,5 von 5 Sternen. Aber ich werde
definitiv zur Fortsetzung greifen!
⭐⭐⭐⭐,5