Montag, 18. Oktober 2021

Rezension zu "Knights - Ein gefährliches Vermächtnis" (Lena Kiefer)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Knights - Ein gefährliches Vermächtnis
geschrieben von Lena Kiefer
Hardcover mit Schutzumschlag, 448 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-570-16591-1
Erschienen am  13. September 2021
Preis (Print): 20,00€

Klappentext:

Die 18-jährige Charlotte Stuart tut alles dafür, ihre einzigartige Gabe geheim zu halten. Denn sie weiß: Wenn ihre Fähigkeiten in die falschen Hände geraten, könnte das den Untergang der Welt bedeuten. Doch dann macht plötzlich jemand unerbittlich Jagd auf Charlotte und sie muss so schnell wie möglich aus London verschwinden. Auf ihrer Flucht läuft sie ausgerechnet der Organisation in die Arme, vor der sie sich jahrelang versteckt hat: den Knights of the Round Table. Die Nachfahren der Ritter der Tafelrunde verfügen selbst über besondere Gaben und Charlotte misstraut ihnen zutiefst. Dennoch bleibt ihr keine andere Wahl, als sich mit den Knights zu verbünden, um ihren übermächtigen Gegner zu stoppen. Unterstützung erhält sie dabei allen voran von Noel Mayfield, einem Lancelot-Erben, der in ihr unerwartete Gefühle weckt und mit dem sie ein gefährliches Schicksal verbindet …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: cbj/Penguin Random House)
Von Lena Kiefer kannte ich bisher nur ihre New Adult Reihe. Ich wusste zwar von ihrer Dystopie Ophelia Scale, habe sie aber ungelesen im Regal stehen. Daher war ich umso gespannter, wie mir der Auftakt ihrer Urban Fantasy Reihe gefallen würde. Ich fand auch das Thema Tafelrunde spannend, bisher habe ich noch keine moderne Fantasy gelesen, wo wie Sage von Arthur, Merlin und den Rittern ein Teil gewesen wäre.
 
Der Schreibstil hatte mich sofort. Ich hing von der ersten Seite an gebannt im Geschehen fest und musste mich zwischendurch regelrecht zwingen, Pausen zu machen. Das Setting tauchte direkt in aller Detailtreue vor meinem inneren Auge auf, das Kopfkino, was Lena Kiefer geschaffen hat, war lebendig wie schon lange nicht mehr beim Lesen. Ich war hin und weg und meine Begeisterung stieg stetig.
 
Charlotte und Noel waren mir unendlich sympathisch. Die Chemie zwischen ihnen passte einfach, sie waren wie Topf und Deckel. Ihnen zuzusehen, wie sie umeinander herumschleichen, war daher amüsant und frustrierend gleichermaßen, man hat als Leser schließlich schnell gemerkt, dass sie zwei füreinander bestimmt sind.
Die beiden als Figuren haben mir beim Lesen viel Spaß gemacht. Charlotte ist wunderbar stur und mutig, hat Humor und ist nicht auf den Kopf gefallen. Noel ist wie eine männliche Version von ihr, immer auf Zack, clever und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Zu sehen, wie die zwei mit ihren Freunden im Team leben, arbeiten und kämpfen, ging ans Herz. Genau so eine Truppe wünscht man sich als Freundeskreis.
 
Die Magie der Ritter der Tafelrunde fand ich spannend dargestellt. Etwas vergleichbares habe ich noch nicht gelesen, aber dennoch hatte ich keine Mühen, es zu verstehen, denn man wird schnell schon zu Beginn des Buches in alles eingeführt. Man begreift Zusammenhänge in der Funktionsweise der Kräfte oder Gnaden, wie sie hier genannt werden, sehr leicht, wenngleich alles auf den ersten Blick ein wenig abstrakt scheint.
 
Natürlich gibt es im Laufe der Geschichte auch noch ein paar Überraschungen und Plot Twists für die Lesenden. Einige habe ich kommen sehen, andere haben mich völlig unvorbereitet getroffen, wiederum andere konnte ich nicht im Ansatz nachvollziehen. Vor allem das Ende wirkte auf mich ein wenig so, als hätte man gewürfelt oder an einem Glücksrad gedreht, um eine geeignete Methode zu finden, die Leser möglichst unzufrieden und verwirrt zurückzulassen, damit man auch ja zur Fortsetzung greift. Mir persönlich schien die Wendung am Ende zu gewollt und eigentlich ist unabhängig davon klar, wie es ausgehen wird, wenn Lena Kiefer es nicht drauf angelegen will, einen wütenden Mob von Leser*innen mit Fackeln und Mistgabeln vor ihrer Tür stehen zu haben. Daher verstehe ich den Sinn dahinter noch nicht so ganz, bin aber trotzdem gespannt, wie damit in Band 2 umgegangen wird.
 
Ich fand es erstaunlich, dass viele verwundert waren über den Mangel an expliziten Liebesszenen. Für mich gehört sowas bei den Büchern, die ich lese, ins Genre New Adult, natürlich auch gern in Liebesromane oder auch High Fantasy, aber Jugendfantasy muss meiner Meinung nach keine detaillierten Bettszenen enthalten. Tatsächlich ist das einer der Gründe, weshalb ich so gern Jugendbücher und New Adult im Wechsel lese, eben wegen der unterschiedlich starken Auslebung von körperlicher Liebe. Manchmal reichen mir die leichten Andeutungen dessen, was dort passiert, manchmal darf es auch gern etwas expliziter sein, und entsprechend greife ich dann zu diesem oder jenem Buch. Für mich war also alles paletti und ich hoffe sehr, dass es in den Folgebänden ebenfalls so gehandhabt wird.
 
Mein Fazit:
Ein großartiges Buch, was mich schon nach wenigen Kapiteln tief in seinen Bann gezogen hatte. Die Grundidee finde ich klasse, etwas vergleichbares habe ich noch nicht gelesen und ich habe mit den sympathischen Figuren jede Seite genossen. Das Ende hat meiner Begeisterung einen kleinen Dämpfer verpasst, daher „nur“ 4,5 von 5 Sternen. Aber ich werde definitiv zur Fortsetzung greifen!
⭐⭐⭐⭐,5

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