Donnerstag, 2. Dezember 2021

Rezension zu "Reality Show" (Anne Freytag)

Bibliografische Daten:
Titel: Reality Show
geschrieben von Anne Freytag

EUR 16,95 € [DE], EUR 17,50 € [A]
dtv premium
Originalausgabe, 464 Seiten
ISBN 978-3-423-26303-0

Klappentext:

Heiligabend: Die einflussreichsten Personen Deutschlands werden in ihren Häusern eingesperrt – und ihre Geiselnahmen live übertragen. Der Showmaster tritt vor die Kamera und erklärt die Spielregeln: »Zwar wählen die Menschen ihre Regierung, die Macht liegt jedoch längst nicht mehr beim Volk. Heute präsentieren wir Ihnen diejenigen, die wirklich entscheiden, wer zum Gewinner und wer zum Verlierer des Systems wird. Und glauben Sie mir, jeder von ihnen hat mindestens eine Leiche im Keller.« Nun haben die Zuschauer die Wahl, wer mit einem blauen Auge davonkommt und wer bluten muss. Während die Menschen wie gebannt vor ihren Bildschirmen sitzen, wird eine Frage immer lauter: Wer sind die Drahtzieher hinter der Reality Show?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: dtv Verlag)
Reality Show hätte mit seinem Klappentext und der Idee dahinter eigentlich 5 Sterne verdient. Ich war von Anfang an so sehr verliebt in diese spannende, originelle Idee und als bekennender Reality TV Fan schwimme ich sowieso auf dieser Wellenlänge. Mein letztes Buch von Anne Freytag war ein eher mittelmäßiges Jugendbuch und so war ich gespannt, ob sie mich mit diesem Roman würde überzeugen können.
 
Doch leider flachte meine anfängliche Begeisterung schnell ab und wuchs auch nicht mehr so richtig trotz rasanterer zweiter Hälfte. Ich habe einfach irgendwie etwas anderes erwartet, als man hier bekommen hat. Der Fokus hätte für mich noch mehr auf der Show liegen können, auf den Vorgängen dahinter, stattdessen wurde viel über die Figuren und deren Hintergründe gesprochen, fast schon zu viel. All die Beteiligten habe ich sehr bald durcheinander bekommen, die Namen, deren Geschichten, wer ist wer, wer macht was. Das hat mich schnell überfordert und sich bis zum Ende ehrlich gesagt auch nicht gelegt. Finde ich sehr schade, da wäre weniger mehr gewesen.
 
Der Schreibstil war kurz und knackig, passend zum direkten, gesellschaftskritischen Ton der Geschichte, daran gab es nichts auszusetzen. Ich bin relativ flüssig durch das Buch gekommen, nur wirklich hängengeblieben ist vom Gelesenen nicht viel, was gerade bei so einem aktuellen, eindringlichen Inhalt sehr schade ist. Das Potenzial der Idee wurde in meinen Augen nicht voll genutzt und so entstand für mich auch nicht das Highlight, was ich anhand des Klappentextes erwartet hätte.
 
Mein Fazit:
Ich bin leider etwas enttäuscht und vergebe 3 von 5 Sternen. Der Grundbaustein war gut und sehr gelungen, die zweite Hälfte des Buches zudem recht rasant. Aber ich hatte keine Bindung zu den Figuren und war mit der schieren Menge oft einfach überfordert. 
⭐⭐⭐