Donnerstag, 8. Juli 2021

Rezension zu "Familie Flickenteppich - Wir machen Ferien" (Stefanie Taschinski)

Bibliografische Daten:
Titel: Familie Flickenteppich - Wir machen Ferien
Autor*in: Stefanie Taschinski
Illustrator*in: Anne-Kathrin Behl
Altersempfehlung: ab 8 Jahren
ISBN: 978-3-7891-1481-6
Erscheinungstermin: 08.04.2021
Seiten: 216
Ausstattung: 35 farbige Illustrationen
Verlag: Oetinger
Preis (Print): 14,00€

Klappentext:

Von einem Tag auf den anderen ist Rebecca, die Mutter von Emma, Ben und Jojo, plötzlich aus Australien zurückgekommen und wirbelt das Leben in der Nummer 11 durcheinander. Da bleibt Emma kaum Zeit für das große Meerschweinchen-Projekt. Und jetzt, da ihre Mama wieder da ist, wünscht Emma sich natürlich auch, dass sie für immer bleibt … Doch erst einmal stehen die Ferien vor der Tür, und Emma, Ben und Jojo sind begeistert, als ihre Mutter sie zu einer Campingtour an die Nordsee einlädt. Denn alle Kinder aus der Nummer 11 sind unterwegs. Der Urlaub beginnt richtig schön – bis Emma entdeckt, dass ihre Mama ein Geheimnis hat. Was sollen sie jetzt bloß machen? 
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Oetinger Verlag)
Ich muss gestehen, ich kannte vorher kein Buch der Familie Flickenteppich. Vielleicht blöde, denkt man sich, aber ich hatte tatsächlich keine Probleme, mich in der Dynamik der Hausnummer 11 zurecht zu finden. Viele Dinge erklären sich mit der Zeit oder man kann sie sich selbst erschließen, doch um das Lesevergnügen zu 100% genießen zu können, empfiehlt es sich natürlich, die Bände in ihrer Reihenfolge zu lesen.
 
Die Familien in der Nummer 11 sind ein bunter Haufen. Ob direkt verwandt oder „nur“ befreundet, man steht füreinander ein, hilft den anderen, unterstützt sie. Ich war hin und weg von dieser engen Gemeinschaft, die sich dort gebildet hat, so etwas ist selten in diesen anonymen Zeiten, in denen viele nicht mal den Vornamen ihrer Nachbarn kennen, geschweige denn regelmäßig mit ihnen sprechen. Ich kann da als Bewohnerin eines Mietshauses ein Lied von singen und war daher umso mehr beeindruckt und fast schon berührt von dieser wohltuenden, kleinen, meist heilen Welt.
 
Natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen. Dass Mama wieder da ist, wirbelt vieles durcheinander und stellt selbst die engsten Bindungen auf die Probe. Es hat mich ein wenig wütend gemacht, wie arglos Mama in Emmas Leben spaziert, wie ein Elefant im Porzellanladen, und verantwortungslos ist sie oben drein.
 
Emma ist eine wirklich sympathische Protagonistin. Ab und zu hätte ich sie zwar gern daran erinnert, dass man trotz des Neuen, Spannenden das Altbewährte nicht aus den Augen verlieren sollte, aber sie schlägt sich dennoch sehr gut. Ihre Geschwister und Freunde ergänzen sich perfekt mit ihr, sie ergeben ein eingeschworenes Team. Ich hatte wirklich Spaß dabei, den Kiddies auf ihrem kleinen Abenteuer über die Schulter zu schauen.
 
Der Schreibstil und die Sprache sind gut an die Zielgruppe angepasst, über manche Abkürzungen bin ich gestolpert, aber das wird den jüngeren Lesern wahrscheinlich gar nicht auffallen. Was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat, waren die Bilder! Die Illustrationen sind so liebevoll und detailliert, sie passen perfekt zum Text und ergänzen ihn an den richtigen Stellen.
 
Mein Fazit:
Ein wundervolles Kinderbuch, wenngleich leider kein Highlight. Dennoch leicht zu lesen, mit tollen Bildern, einer wundervollen Dynamik zwischen den Figuren und einem Bilderbuchende.
Ich vergebe wohlgesonnene 4,5 von 5 Sternen und freue mich auf (hoffentlich?) noch weitere Bände der Reihe! 
⭐⭐⭐⭐,5