Sonntag, 25. Juli 2021

Rezension zu "Water Rising" (London Shah)

Bibliografische Daten: 
Titel: Water Rising - Flucht in die Tiefe
Autor*in: London Shah

Aus dem Englischen übersetzt von Eva Jaeschke 
ab 14 Jahren
464 Seiten, 14.0 x 21.5 cm
ISBN 978-3-7432-0857-5
Hardcover mit Spotlack
Preis (Print): 18,95 € (D)
 
Klappentext:
Wie ist es, Regen, Schnee oder Sonne auf dem Gesicht zu spüren? Und wie sehen wechselnde Jahreszeiten aus und fühlen sich verschiedene Temperaturen an?
Das alles ist der 16-jährigen Leyla völlig fremd, denn seit einer verheerenden Naturkatastrophe steht die Welt komplett unter Wasser. Leyla kennt nur das Leben im versunkenen London – bis ihr Vater festgenommen wird. Zum ersten Mal verlässt sie zusammen mit dem verschlossenen Ari ihre Heimat, um ihren Vater zu befreien. Doch die britische Regierung stellt sich ihnen in den Weg. Mit allen Mitteln will sie verhindern, dass Leyla eine dunkle Verschwörung aufdeckt.
 (Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Loewe Verlag)
An Water Rising hatte ich im Vorfeld hohe Erwartungen, das war vermutlich der erste Stein, über den ich gestolpert bin. Der zweite war die Protagonistin, und dann lag ich auch schon auf der Nase. Ich habe wirklich versucht, mich in die Geschichte einzufinden, mich mit Leyla anzufreunden und mit ihr und dem Geschehen mitzufiebern. Aber gleich zu Beginn hatte ich schon enorm viele Fragen, zu denen ich auch im Verlauf keine Antworten bekommen habe. Das fand ich schade, und je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr Dinge traten zutage, die mir aufgestoßen sind.
 
Die Idee der Unterwasserwelt an sich ist wirklich gut. Ich fand es spannend zu erfahren, wie all das zustande gekommen ist, wie sich die Menschen damit arrangiert haben, wie alles dort abläuft. Nur leider hat man sich, wie ich finde, bei der Umsetzung ein paar Gedanken zu wenig gemacht. Viele Details haben mir gefehlt und blieben zu sehr der Fantasie überlassen, sowohl was die Technik als auch was die Vergangenheit der Welt anging.
 
Ein weiterer großer Kritikpunkt ist die Protagonistin Leyla. Eigentlich ist sie ja ganz sympathisch, immer mit vollem Herzen dabei und kämpft für die, die sie liebt. An und für sich bewundernswert, allerdings hat sie bei allem, was sie tut, einen derart ausgeprägten Hang zum Unüberlegten und damit auch Selbstzerstörerischen, dass ich besonders gegen Ende nur noch mit dem Kopf schütteln konnte. So häufig wollte ich sie anschreien, wenn sie mal wieder naiv und unbedacht an eine gefährliche Situation herangegangen ist, Lerneffekt quasi nicht vorhanden.
 
Es gab allerdings auch viele Thematiken, die ich interessant umgesetzt fand, die näher auszuführen leider spoilern würde. Dazu kommt, dass der Schreibstil angenehm flüssig und fluffig war, sodass ich auch durch die zäheren Stellen problemlos durch kam.
 
Mein Fazit:
Kein überragend gutes Buch, ich hatte mir mehr erhofft. Die Protagonistin war nicht lernfähig, das Worldbuilding nicht so gut durchdacht, wie ich es mir gewünscht hätte, aber der Rest war ganz okay. Ob ich tatsächlich dem zweiten Band noch eine Chance gebe, weiß ich nicht.
3 von 5 Sternen gibt es von mir. 
⭐⭐⭐