Titel: Gliss - Tödliche Weite
geschrieben von Andreas Eschbach
geschrieben von Andreas Eschbach
ISBN: 978-3-401-60581-4
ab 14 Jahren
456 Seiten, Hardcover
Preis (Print): 22,00€
Preis (Print): 22,00€
Klappentext:
Ajit weiß, dass er die Stadt Hope niemals verlassen wird. Denn sie ist umgeben vom GLISS, einem Boden, auf dem nichts haftet und nichts gebaut werden kann. Hinter dem GLISS gibt es keinen Ort, keine Menschenseele. Zumindest dachte der 17-Jährige das. Doch als eines Tages ein toter Mann über das GLISS getrieben wird, ist Ajit und seinen Freunden Phil und Majala klar: Die Geschichte ihrer Welt ist eine Lüge und die, die Ajit für seine Familie hielt, tun alles, um diese Lüge zu verteidigen. Die Wahrheit jedoch – die liegt hinter dem GLISS. Mitten in der tödlichen Weite, aus der noch niemals jemand zurückgekehrt ist …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Arena Verlag)
Gliss war mein erstes Buch von Andreas
Eschbach. Ich muss gestehen, dass mich in diesem Fall nicht mal der
Klappentext groß interessiert hat, auch wenn ich natürlich, wenn er
mich so gar nicht angesprochen hätte, wohl auf das Buch verzichtet
hätte. Denn die Außengestaltung des Buches, das Cover, der
Buchschnitt, die Signatur, all das hat mich von der ersten Sekunde an
begeistert. Wer mich kennt, weiß, dass ich ein absoluter Liebhaber
von bunten, digital designten und nicht nur einfarbigen Buchschnitten
bin und hier hat Arena wirklich ein Schmuckstück rausgehauen. Der
Anblick der Gestaltung, der Farbgebung und der perfekten Abstimmung
von Cover und Schnitt verzaubert mich auch jetzt nach so vielen Malen
anschauen immer noch und wenn ich so weiter schwärme, besteht meine
Rezension bald nur aus Lob über das Äußere des Buches.
Daher nun zum nächsten Punkt, dem
Gliss. Das Gliss ist eine Weite, wie sie mir bisher noch nie in einer
Geschichte begegnet ist. Im Gliss gibt es keine Reibung, sodass
alles, was dort landet, dazu verdammt ist, ruhelos umherzutreiben.
Eine Idee, die ich äußerst faszinierend fand, die ich aber gern
noch ein bisschen detaillierter ausgeführt hätte. Das Ganze blieb
für mich relativ mysteriös, sodass ich es irgendwann einfach als
gegeben hingenommen habe und auch eigentlich meinen Frieden damit
machen konnte. Aber ein wenig spukte es mir danach trotzdem noch im
Hinterkopf herum.
Die Figuren und allen voran Ajit
konnten mich nur in Teilen von sich überzeugen. Bei Ajit hatte ich
ab und an die Probleme, dass er mir nicht weit genug dachte und
relativ impulsiv schien, damit konnte ich mich nicht wirklich
identifizieren. Das war schade, aber ich mochte ihn dennoch, er hat
es geschafft, ausreichend Sympathien bei mir zu wecken.
Insgesamt muss ich gestehen, dass
abgesehen von Ajit keine der Figuren so richtig stark aus der Masse
herausgestochen ist für mich, ich kann gar nicht festmachen, woran
es gelegen hat. Ich habe mich weder häufig aufgeregt beim Lesen,
noch habe ich eine tiefgreifende Verbindung gespürt, meine Beziehung
zu den Figuren schlug also weder ins eine noch ins andere Extrem. Wir
blieben auf neutralem Boden, eine sichere Sache, was ja eigentlich
nicht schlecht ist, auch wenn ich mir natürlich positivere Gefühle
gewünscht hätte.
Die Spannung der Geschichte lässt ein
wenig auf sich warten, sodass sich die erste Hälfte für mich ein
wenig zäh gestaltete. Dennoch war ich sicher, dass es sich lohnen
würde, durchzuhalten, und das war richtig so. Im späteren Verlauf
war ich bedingungslos gefesselt, habe mitgefiebert und mich so fallen
lassen können, wie ich es mir auch schon zu Beginn gewünscht hätte.
Mein Fazit:
Ein lesenswertes Buch,
bei dem ich leichte Startschwierigkeiten hatte und die Bindung zu den
Figuren etwas auf der Strecke blieb. Die Idee war allerdings der
Hammer und besonders die zweite Hälfte hatte es spannungstechnisch
wirklich in sich. Dazu kommt die grandiose Gestaltung und ich lande
trotz meiner Kritikpunkte bei 4,5 von 5 Sternen. Das war definitiv
nicht mein letztes Buch von Andreas Eschbach!
⭐⭐⭐⭐,5