Freitag, 5. November 2021

Rezension zu "Wie ein Schatten im Sommer" (Adriana Popescu)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Wie ein Schatten im Sommer
geschrieben von Adriana Popescu
Paperback, Klappenbroschur, 480 Seiten, 13,5 x 20,6 cm
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-570-31439-5
Erschienen am  13. September 2021
Preis (Print): 14,00€ 

Klappentext:

Einen Neubeginn wagen – anderer Ort, andere Leute, alles auf Anfang! Das hofft Vio, als sie mit ihrer Familie in ein kleines Dorf in Süddeutschland zieht. Und als Vio am ersten Tag nicht nur Anschluss an eine nette Clique bekommt, sondern die Pizza auch noch von dem wirklich netten Konstantin gebracht wird, bekommt das Landleben schon mal 5 Sternchen. Bald kann Vio sich gar nicht mehr vorstellen, je etwas anderes gemacht zu haben, als durch leuchtende Maisfelder zu radeln und am sonnenwarmen See zu liegen – den Jungen ihrer Träume neben sich. Wäre da nur nicht die Clique seines großen Bruders Robin mit ihren fremdenfeindlichen Sprüchen, die dann doch einen Schatten ins Sommerlicht werfen. Aber zum Glück hat Konstantin mit denen nichts zu schaffen – oder etwa doch?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: cbt/Penguin Random House)
Von Adriana Popescus Buch habe ich im Vorfeld viel Gutes gehört, umso gespannter war ich dann darauf, wie mir persönlich die Geschichte gefallen würde. Ich hatte aufgrund der Bewertungen bekannter Blogger*innen auch hohe Erwartungen, was in letzter Zeit selten gut für einen Titel ausgegangen ist. In diesem Fall ist das Buch aber zum Glück nicht auf die Nase gefallen, sondern hat sich bewährt, sehr zu meiner Freude, muss ich sagen. Ich wollte das Buch echt mögen und zum Glück hat sich das leicht gestaltet.
 
Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich war direkt begeistert vom figurennahen Schreibstil. Man ist direkt an den Protagonisten dran, man lebt mit ihnen zusammen, schaut ihnen nicht bloß über die Schulter, sondern fühlt ihre Gefühle, denkt ihre Gedanken. Vio war mir sofort sympathisch, sie ist eine tolle Figur. Ich mochte ihre Art einfach total, mit Konstantin dagegen habe ich mich ein wenig schwergetan. Wir schwammen irgendwie nicht auf der selben Welle, er hat mich nicht so begeistert, wie es bei Vio der Fall war.
 
Generell fand ich die Figurenvielfalt in diesem Buch sehr beeindruckend. Manche Figuren hasst man, manche liebt man, für manche hat man Verständnis und manche verurteilt man. Allesamt hatten aber eine Sache gemeinsam, sie waren alle (teils erschreckend) authentisch. Besonders Konstantins innerer Zwiespalt war nachvollziehbar dargestellt, auch wenn ich die Sichtweise seines Bruders auf keinen Fall gutheiße.
 
Ich mochte es, wie sensible Themen wie Rassismus und Fremdenhass hier angepackt wurden. Einfühlsam und dennoch eindringlich wird aufgearbeitet, was es mit Menschen macht, wenn sie solchem Hass ausgesetzt werden, dass man nicht schweigen darf, wenn einem solche Ungerechtigkeiten begegnen.
 
Mein Fazit:
Ein Buch, das aufrüttelt und zum Nachdenken anregt. Gefiel mir im Großen und Ganzen sehr gut, allerdings hatte ich mit Konstantin trotz seiner Authentizität so meine kleinen Probleme. Da mir die Beziehung zu den Protagonisten sehr wichtig ist, reicht es „nur“ für 4 von 5 Sternen, aber ich hatte dennoch eine schöne Lesezeit mit der Geschichte. 
⭐⭐⭐⭐