Titel: American Crown - Beatrice & Theodore
Autorin:
Katharine McGee
Übersetzt von: Michaela Kolodziejcok
Klappentext:
Übersetzt von: Michaela Kolodziejcok
Verlag: FISCHER Sauerländer
Erscheinungstermin: 26.01.2022
496 Seiten, Klappenbroschur/Paperback
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7373-6122-4
Erscheinungstermin: 26.01.2022
496 Seiten, Klappenbroschur/Paperback
empfohlenes Alter: ab 14 Jahre
ISBN: 978-3-7373-6122-4
Preis (Print): 15,00€
Klappentext:
Prinzessin Beatrice ist Thronerbin der Vereinigten Staaten von Amerika, und gewohnt, immer im Rampenlicht zu stehen. Doch als sie vor die Frage gestellt wird, wen sie heiraten möchte, fühlt sie sich wie in zwei Teile gespalten: Da ist ihr öffentliches Ich, das auf Veranstaltungen erscheint, und das alle Pflichten der Kronprinzessin perfekt erfüllt. Inklusive der standesgemäßen Heirat.Und dann gibt es da die gestohlenen Momente mit ihrer wahren, heimlichen Liebe.(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Sauerländer (Fischer))
American Crown hat mich sehr
überrascht. Dass ich das Buch gelesen habe, ist nun schon eine Woche
her, und immer noch habe ich meine Gedanken nicht zu 100% sortiert.
Ich stecke in einem Zwiespalt aus verschiedenen Kritikpunkten und
Lobeshymnen, der es mir schwer macht, einen gradlinigen Pfand durch
meine Rezension zu ziehen.
Beginnen wir mal mit den Figuren. Der
Untertitel des Buches ließ mich zunächst einmal erwarten, besagte
Personen Theodore und Beatrice wären die erzählenden Hauptfiguren,
wie man es aus den meisten Liebesromanen kennt. Als ich dann
allerdings neben Beatrice noch drei andere weibliche Perspektiven
aufgetischt bekam, von der jede ihr eigenes kleines bis großes Drama
mit einem männlichen Gegenpart am Laufen hatte, war die Verwirrung
zunächst perfekt. Gefühlt brauchte es schon ein Drittel des Buches,
um alle vier Sichtweisen inklusive der jeweiligen Figur ausreichend
einzuführen und vorzustellen, daher war der Anfang für mich etwas
zäh und schwierig.
Je länger ich jedoch las, desto tiefer
wurde ich in die Intrigen, Liebeleien, Verstrickungen und das Drama
am „Hofe“ und drum herum hineingesogen. Das Buch nimmt
kontinuierlich an Fahrt auf, einem wird Wendung um Wendung serviert,
bis es am Ende zu einem furiosen Finale kommt, was seinesgleichen
sucht. Ich hing völlig fertig über den letzten Seiten und habe
gehofft und gebangt, dass da noch mehr kommt, aber nein. Man wird
durch die Mangel gedreht, alle möglichen Gefühle, Trauer,
Entsetzen, Hoffnung, pure Verblüffung, werden aus einem hinaus
gepresst und schließlich hängt man da als leere Leser*innen-Hülle,
die, um sich wieder vollständig zu fühlen, nichts dringender
braucht als die Fortsetzung. Klingt dramatisch, war es für mich
auch.
Die einzelnen Figuren alle zu benennen
und zu charakterisieren würde zu weit führen und ist an dieser
Stelle auch nicht meine Aufgabe, nur so viel: Ich liebe Theodore und
ich verneige mich tief vor Beatrice, ich hasse Daphne bis aufs Blut
und ich verzweifle zusammen mit Connor. Diese vier haben die meisten
Emotionen bei mir ausgelöst, seien sie positiv oder negativ.
Jede Figur hatte ihre eigene Baustelle
in der Geschichte, die jedoch auch ständig Berührungspunkte zu den
anderen Baustellen hatte. Sozusagen wie ein Neubaugebiet mit vier
Grundstücken, die noch nicht eingezäunt worden sind, jeder gräbt
auch mal im Garten des Nachbarn und fördert dabei Dinge zutage, die
nur noch mehr Drama auslösen, seien es Schätze oder metaphorische
Leichen.
Die Menge an dramatischen Ereignissen
ist mir keinesfalls zu viel gewesen, auch wenn es weiß Gott keinen
Mangel daran gab. Es gibt einige zwischenmenschliche
Missverständnisse, manchmal fehlt es auch einfach an Kommunikation,
aber das Leben als Royal ist leider nicht immer nur leicht und man
kann auch nicht immer nur egoistisch sein. Besonders Beatrice muss
sich selbst, die Privatperson Beatrice, immer hinter die
Thronanwärterin Beatrice stellen, und da kann ich es mehr als
verzeihen, wenn deshalb mal ein paar Entwicklungen nicht so ablaufen,
wie das Leser*innenherz es gern hätte.
Was mich ebenfalls sehr gespannt
zurücklässt, sind die zahlreichen offenen Stellen in der
Geschichte. Es gibt noch viel Potenzial, den nächsten Band zum
richtigen Highlight zu machen, vorausgesetzt, alle Karten werden
clever gespielt.
Was das bei diesem Buch verhindert hat,
waren einfach die vielen und vor allem unerwarteten Perspektiven, mit
denen ich besser hätte umgehen können, hätten Klappentext und
Untertitel des Buches nicht den falschen Eindruck geschürt. Es geht
mitnichten „nur“ um Teddy und Beatrice, und ich finde, das hätte
man im Vorfeld schon kenntlich machen können/dürfen/müssen.
Mein Fazit:
Ich hatte
Einstiegsschwierigkeiten wegen der vielen Perspektiven und falschen
Erwartungen, dann ging es jedoch steil bergauf mit meiner
Begeisterung. Das Zusammenspiel der verschiedenen Stränge, allgemein
die Vielfalt der Protagonisten und vor allem auch das Ende haben mich
atemlos zurückgelassen und wirklich begeistert. Leider kann ich
wegen meines Kritikpunktes nicht die volle Sternzahl vergeben, so
sehr das Ende es auch verdient hätte, und deshalb landet das Buch
bei 4 von 5 Sternen.
⭐⭐⭐⭐