Titel: Das rote Band der Hoffnung
geschrieben von Lucy Adlington
Klappentext:
Kategorie: Jugendbuch
Art: Hardcover
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Seiten: 336
Übersetzt von: Knut Krüger
Erscheinungsdatum: 13. Juli 2021
Format: 14,0 x 22,0 cm
ISBN: 978-3-7348-5057-8
Preis (Print): 18,00€
Klappentext:
Schöne Kleider, Stoffe und Anproben sind eigentlich Ellas Welt. Aber ihr neuer Arbeitsplatz als Schneiderin ist kein gewöhnlicher und ihre Kundinnen sind es auch nicht – Ella arbeitet in der Schneiderei des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. Dorthin wurde sie verschleppt und nur ihre Fähigkeiten an der Nähmaschine haben sie bisher vor der Gaskammer bewahrt. Nun kann jedes Kleidungsstück, das sie für KZ-Aufseherinnen oder ranghohe SS-Offiziersgattinnen anfertigt, für sie den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten. Also stürzt sich Ella in ihre Arbeit, immerhin bietet sie ihr auch ein winziges Stück Normalität in der alltäglichen Hölle des Konzentrationslagers. Doch verrät sie sich und ihre Mitgefangenen durch ihre Liebe zu Kleidung und Kreativität oder ist es ihr einziger Weg, am Leben zu bleiben?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Magellan)
In letzter Zeit habe ich häufiger mal
zu Lektüre gegriffen, in der das Thema des zweiten Weltkriegs,
Judenverfolgung und der NS-Zeit aufgegriffen wurde. Ich bewundere
immer, wie solche ernsten Themen von den Autor*innen jugendgerecht
aber trotzdem nicht zu beschönigt dargestellt werden können. Auch
hier ist es wieder gelungen, den perfekten Grat zwischen nicht zu
deprimierend und dennoch realistisch wirkend zu finden.
Man begleitet hier Ella, die im KZ als
Schneiderin arbeitet. Dadurch, dass sie aus ihrer Perspektive
erzählt, fühlt man sich ihr automatisch näher. Man teilt ihre
Ängste und Sorgen, ihre Nöte, aber auch ihre Freude, ihre Liebe und
ihre Hoffnung. Sie ist die Art Protagonistin, mit der man sofort
mitfühlt, mit der man sich auf einer Wellenlänge bewegt und die man
gern nach Kräften unterstützen und auf jedem Schritt begleiten
möchte.
Das Leben im KZ wurde sehr eindringlich
und bedrückend geschildert, man konnte es sich schockierend gut
vorstellen. Der Alltag, die Atmosphäre, die überwältigende Angst
aber auch die winzigen Momente des Glücks. Ich will nicht so weit
gehen zu sagen, es sei als wäre man dabei gewesen, denn diese
Äußerung wäre absolut respektlos und wir können uns glücklich
schätzen, wenn wir nicht zu 100% nachempfinden können, wie es
gewesen sein muss. Dennoch hat das Buch auch mit seinen detaillierten
Alltagsschilderungen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Ella ist nicht allein und auch zu den
anderen Figuren habe ich schnell eine Beziehung aufgebaut. Nicht so
intensiv wie zur Protagonistin, aber dennoch habe ich mich in den
Kreis von Ella und ihren Mitmenschen eingebunden gefühlt.
Der Schreibstil ist der Hauptfigur
entsprechend angemessen jugendlich, aber passend zum Setting auch
nicht zu flapsig, sondern eher etwas ernster und gedeckter. Dennoch
fand ich mich sehr schnell gut in der Geschichte zurecht und habe
mich auch bald in einem tiefen Sog des Geschehens verloren. Die
Autorin hat so unendlich viele emotionale und tief bewegende Szenen
eingestreut, den Leser immer und immer wieder aus der Fassung
gebracht und zum Nachdenken angeregt.
Mein Fazit:
Ein berührendes Buch,
was für Jugendliche deutlich macht, wie falsch die Dinge damals
gelaufen sind, dass es zwischen all der Angst und dem Grauen aber
auch winzige Blitze der Hoffnung geben kann. Uns wird Achtsamkeit
gelehrt, Mitgefühl und Mut.
Von mir gibt es volle 5 von 5 Sternen
für diese ergreifende Geschichte.
⭐⭐⭐⭐⭐