Titel: Der fürsorgliche Mr. Cave
geschrieben von Matt Haig
übersetzt von
Sabine Hübner
Verlag: Droemer HC
Erscheinungstermin: 01.02.2022
256 Seiten
ISBN: 978-3-426-28261-8
Erscheinungstermin: 01.02.2022
256 Seiten
ISBN: 978-3-426-28261-8
Preis (Print): 20,00€
Klappentext:
Wann wird Liebe zu Besessenheit?
Drei Mal schon musste Antiquitätenhändler Terence Cave den Verlust eines geliebten Menschen verkraften: erst den Selbstmord seiner Mutter, dann den Mord an seiner Frau, und schließlich den tragischen Tod seines Sohnes Reuben. Geblieben ist ihm nur noch seine Tochter Byrony, Reubens Zwillingsschwester – und das Gefühl, dass ihm alle genommen werden, die er liebt.
Umso verzweifelter versucht Terence nun, seine wunderschöne Tochter vor jeder Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle! Doch die 15-jährige Byrony riskiert immer mehr, um aus dem goldenen Käfig ihres Vaters auszubrechen, und Terence muss sich fragen, ob er sie wirklich nur beschützen will?(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Droemer Knaur)
Matt Haig hat bei mir bisher
zwiespältige Emotionen ausgelöst. Manche Bücher habe ich geliebt,
andere fand ich eher mittelmäßig. Das macht es im Vorfeld schwer zu
beurteilen, ob ich das Buch genießen könnte oder nicht, ich muss es
einfach probieren. Mr. Cave hat anfangs noch Höhen und Tiefen
gehabt, die sich aber mit der Zeit leider immer mehr zu Tiefen
wandelten.
Mr. Cave ist ein.. besonderer Mann.
Einerseits hat man als Leser am Anfang Mitleid mit ihm, weil er schon
einen großen Teil seiner Familie auf tragische Weise verloren hat.
Man mag sich diesen Verlust gar nicht ausmalen, vor allem wenn man
später noch die genaueren Hintergründe erfährt. Er hat ein großes
Paket zu tragen und ich konnte die überfürsorgliche Art, die Mr.
Cave seiner Tochter gegenüber an den Tag legt, zumindest in ihrer
Grundstruktur nachvollziehen. Allerdings nimmt diese Fürsorge, wie
man schon im Klappentext erahnen kann, sehr bald besorgniserregende
Züge an.
Der Verlauf des Handelns von Mr. Cave
kam für mich nicht überraschend, das große Finale inklusive. Ich
habe schon damit gerechnet, dass geschieht, was geschieht, aber ich
bin dennoch schockiert gewesen über die beklemmenden Gefühle, die
bedrückende Stimmung, die sich bei mir breit machte, während ich
zusammen mit Mr. Cave sehenden Auges in die Katastrophe rannte.
Psychologisch gesehen ist das
sicherlich ein recht interessantes Buch. Zu sehen, wie ein Mensch
sich langsam aber sicher verändert, wie er immer mehr abrutscht, wie
er sich selbst in seinem Wahn verliert, war auf verdrehte Weise
spannend, aber dennoch fehlte mir über weite Strecken einfach das
tiefere Verständnis für den Protagonisten. Ich konnte diese
Besessenheit, diese Angst und das krankhafte Bedürfnis nach Schutz
der Tochter nicht nachvollziehen und habe mit Schrecken verfolgt, wie
Terence vom fürsorglichen Vater zur beängstigenden Gestalt wird.
Ich wollte mich auch nicht in ihn
hineinversetzen und die Geschichte hat mich mehr schockiert als
begeistert. Was bei mir anfangs noch Faszination war, schlug sehr
schnell in ein fassungsloses Kopfschütteln um.
Mein Fazit:
Ich bin wirklich unentschlossen, wie
ich dieses Buch bewerten soll. Die Geschichte hat etwas sehr, sehr
Bedrückendes, aber das ist ja auch genau so gewollt und sie
behandelt zugleich wichtige Themen. Dennoch konnte ich mich nicht für
Mr. Cave erwärmen, so traurig sein Schicksal auch sein mag.
Ich kann leider nicht mehr als 2,5
Sterne vergeben, das Buch war nichts für mich. Dennoch wird das
nicht das letzte Buch von Matt Haig für mich gewesen sein, denn ich
weiß, dass der Autor durchaus das Potenzial hat, mich zu begeistern.
⭐⭐,5