Freitag, 28. Oktober 2022

Rezension zu "Ajay und die Tintenhelden" (Varsha Shah)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Ajay und die Tintenhelden
geschrieben von Varsha Shah
übersetzt von Katharina Naumann
ISBN: 978-3-85535-686-7
240 Seiten, Hardcover
Preis (Print): 15,00€
Empfohlen ab 10 Jahren

Klappentext:
 
Ajay hat einen großen Traum: Er will später einmal ein bekannter Journalist werden. Als Straßenjunge in Mumbai hat er es bisher allerdings nur zum Zeitungsverkäufer gebracht. Doch Ajay ist sich sicher: Nichts ist unmöglich!
Als eine Kleidungsfabrik in der Nachbarschaft bei einem heftigen Monsunregen unter mysteriösen Umständen einstürzt, schwört er sich, der Sache nachzugehen. Zusammen mit seinen Freunden gründet er eine eigene Zeitung, in der er die Wahrheit ans Licht bringen will. Dabei legen sich die fünf mit einigen der einflussreichsten Menschen Mumbais an, die es gar nicht gerne sehen, wenn eine Bande Straßenkinder ihnen einen Strich durch die Rechnung machen will …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Atrium Verlag)
Ajay und die Tintenhelden war eines dieser Bücher, was man an einem Tag verschlingen kann, ohne einmal aufschauen oder eine Pause machen zu müssen. Man fliegt durch die Seiten und ehe man sich versieht, hat man das Ende auch schon erreicht. Trotz dessen hat es leider nicht gereicht, um ein Highlight zu werden, aber ich habe mich dennoch nicht nur gut unterhalten, sondern auch informiert gefühlt.
 
Es gelingt in diesem Buch, eine spannende Detektivgeschichte mit einem aufrüttelnden Plot um die Slums und Fast-Fashion Industrie in Indien zu verknüpfen. Ajay widmet sich mit seiner Zeitung, die er und seine Clique auf die Beine stellen, wichtigen Themen und schafft es zu polarisieren, was jedoch zu vielen Ärgernissen führt, die Dramen und haarsträubende Szenen mit sich bringen. An Spannung mangelte es der Geschichte wahrlich nicht, selbst wenn für die geübten Lesenden vielleicht nicht alles im Endeffekt eine Überraschung ist.
 
Der kindgerechte Schreibstil führt durch eine Geschichte, die ich zwar gern und flüssig gelesen habe, die mich jedoch nicht zu 100% intensiv emotional einnahm aufgrund fehlender Nähe zu den Figuren. Ich empfand Ajay und seine Freunde alle als sympathisch gezeichnet, allerdings gelang mir leider keine besondere Verbindung zu ihnen. Das war auch mein größter Kritikpunkt zusätzlich zu einigen Erwachsenen, die sich gegen Ende aufführen wie beleidigte Kinder.
 
Mein Fazit:
Wer auf der Suche nach einer Detektivgeschichte mit dem besonderen Etwas ist, wird hier auf jeden Fall fündig. Ajay und seine Freunde entführen die Lesenden nach Indien und leisten nebenbei wertvolle Aufklärungsarbeit, die auch die Kinder schon für schwierige Themen wie Fast Fashion sensibilisiert. Für mich haben allerdings mehr Nähe zu den Figuren und das gewisse Etwas für das Highlight gefehlt. Daher vergebe ich sehr wohlwollende 4 Sterne. 
⭐⭐⭐⭐