Normalerweise ist Ravensburger mein LYX der Fantasy. Meint: Eigentlich kann ich mich darauf verlassen, dass mir die Romantasy-Geschichten aus diesem Verlag gut gefallen. Doch auch hier gibt es offenbar Ausnahmen.. schade eigentlich. 😥
Danke an vorablesen und den Verlag für das Rezensionsexemplar!
Bibliografische Daten:
Autor: Sandra Grauer
ISBN: 978-3-473-40180-2
EAN: 9783473401802
Reihe: Clans of London
Reihennummer: 1
(Quelle: Produktseite des Verlags)
Auf den ersten Blick ist Ash für
Caroline nur ein dahergelaufener Aufreißer, dem es aus dem Weg zu
gehen gilt. Auf den zweiten offenbart er ihr eine schockierende
Tatsache: Sie hat wie er magische Kräfte. Und abgesehen davon, dass
sie mit ihren neuentdeckten Fähigkeiten nicht im geringsten umgehen
kann, stellt sich auch noch heraus, dass ein mysteriöser Clan wegen
einer uralten Prophezeiung tödliche Jagd auf die Hexe macht. Wie
soll sie gleichzeitig um ihr Leben fliehen, sich ihrer Vergangenheit
stellen und in Ashs Gegenwart einen klaren Kopf bewahren? Ein nahezu
unmögliches Unterfangen, vor allem da auch die Zeit gegen Caroline
läuft..
Als typisches Cover-Opfer habe ich mich
direkt von dem düsteren und geheimnisvollen Cover anziehen lassen.
Besonders die matten Umschläge mit glänzenden oder glitzernden
Applikationen, die sich oft bei Ravensburger Büchern entdecken
lassen, finde ich traumhaft schön, so auch bei „Clans of London“.
Der Klappentext macht zwar neugierig,
verspricht aber auch nichts komplett neues, sodass ich relativ
neutral und mit einigermaßen niedrigen Erwartungen an die Geschichte
rangegangen bin. Die Leseprobe, die man bei vorablesen.de einsehen
konnte, hatte mich jedoch auf den Geschmack gebracht und überzeugt,
sodass ich gespannt auf den weiteren Verlauf der Story war.
Man bekommt das Geschehen aus der
Ich-Perspektive von Caroline serviert, sodass man sich relativ gut in
sie hineinversetzen kann. Die Sprache ist entsprechend jugendlich und
relativ anspruchslos, sehr leicht verständlich und wenn man sich
drauf einlässt, gerät man auch schnell in einen stetigen Lesefluss.
Zudem bekommt man durch Träume von
Caroline auch Einblick in die Pläne eines feindlichen Clans, wen
genau man sieht und was sich dort abspielt, erfährt man allerdings
erst später, sofern man es sich nicht längst selbst zusammengereimt
hat.
Die Figuren und ihre Beziehungen
zueinander wirkten auf mich alle irgendwie unfertig und nicht richtig
ausgereift, nicht wirklich tiefgehend. Caroline zum Beispiel hat sich
für mein Empfinden viel zu kindisch aufgeführt, war oft zu zickig
und nervig. Einfach nicht ihrem Alter und ihrer Situation
entsprechend, wobei ich das Gefühl hatte, dass sich dem Ernst von
Carolines Lage sowieso niemand bewusst war. Ohne zu spoilern ist es
schwer, etwas dazu zu sagen, doch so lasch, wie die Truppe in den Tag
hineingelebt und herumgetrödelt hat, könnte man meinen, sie hätten
nicht das Interesse daran, Caroline mit ihrem Dilemma zu helfen. Das
hat mich oft maßlos geärgert und machte ein Anfreunden mit den
Figuren schwer bis unmöglich.
Und wenn wir schon beim Thema Dilemma
sind, es gab natürlich auch Krisen in Liebesdingen. Denn anders als
vom Klappentext vermutet, reißen sich gleich zwei Kerle um Caroline,
die zu allem Überfluss auch noch beste Freunde darstellen sollen.
Das wirkte auf mich extrem unrealistisch, einerseits weil sich die
beiden nie wie Freunde, geschweige denn beste Freunde, verhalten
haben, andererseits war es viel zu gewollt und konstruiert, als hätte
man diese Dreiecksgeschichte da jetzt unbedingt noch mit
reinquetschen müssen, um diverse Klischees zu erfüllen.
Mir hat auch das ganze
Hexen-Magie-Voodoo-Gedöns nicht wirklich gut gefallen. Für mich
sind die Grenzen des Möglichen, der verschiedenen „Praktiken“
von Magie zu sehr verschwommen, denn Hexen verknüpft mein Kopf immer
eher mit Zaubersprüchen, Voodoo mit Ritualen, Magie wirken an sich
ohne großes Brimborium. Und wie schon gesagt mochte ich es nicht,
dass dort alles in einen Topf geschmissen wurde, man hätte sich da
auf eine Art von Magie beschränken sollen, finde ich.
Mein Fazit:
Zu den Figuren konnte ich keine Beziehung aufbauen, das Wirrwarr aus verschiedenen Arten von Magie gefiel mir nicht und insgesamt wirkte die Geschichte zu lasch. Ich hätte mir mehr Dringlichkeit gewünscht, vor allem in Anbetracht von Carolines Situation, dafür hätte gern die kurzzeitige Dreiecksbeziehung gestrichen werden können.
Zu den Figuren konnte ich keine Beziehung aufbauen, das Wirrwarr aus verschiedenen Arten von Magie gefiel mir nicht und insgesamt wirkte die Geschichte zu lasch. Ich hätte mir mehr Dringlichkeit gewünscht, vor allem in Anbetracht von Carolines Situation, dafür hätte gern die kurzzeitige Dreiecksbeziehung gestrichen werden können.
Ganz nett für jüngere Romantasy-Fans,
allerdings nicht für Leser mit hohen Ansprüchen. Band zwei der
Dilogie würde ich dennoch lesen, trotz allem bin ich nämlich
gespannt, wie die Handlung fortgesetzt wird.
Drei von fünf Sternen
★★★☆☆