Donnerstag, 18. Juli 2019

Uralte Kurzrezension zu "Mein Leben oder ein Haufen unvollkommener Momente" (Peter Bognanni)

 
Wenn man ältere Rezensionen von sich selbst liest, merkt vermutlich jeder, wie sehr sich der Schreibstil im Laufe der Zeit schleichend verändert hat. Vielleicht hat man mittlerweile seinen Stil gefunden, vielleicht verändert man immer noch ab und an kleine Details, aber besonders die Rezis, die man zu Beginn seiner "Rezensenten-Karriere" geschrieben hat, dürften einem zum Großteil unausgereift vorkommen.

Um meine Leseliste 2018 komplettieren zu können, werde ich im Laufe der nächsten Wochen immer mal alte Rezensionen hochladen, diese ist eine davon. Und ich muss gestehen, dass ich fast schon das Bedürfnis habe, eine Rezension über die Rezension zu schreiben, und zwar eine üblen Verriss. 😂
Aber sei's drum, wir haben alle mal angefangen.. und das hier sind meine Anfänge, viel Spaß damit 😉:

"Dinge, die ich ohne dich sehe.."
Tess und Jonah führten eine Beziehung der besonderen Art. Sie sahen sich nur ein einziges Mal und unterhielten sich seitdem ausschließlich per Computer oder Telefon, bis etwas geschieht, mit dem keiner gerechnet hätte, am wenigsten Tess: Jonah begeht Selbstmord. Das junge Mädchen flieht daraufhin zu ihrem Vater, einem verpeilten Bestatter. Seit Jonahs Tod schreibt Tess weiterhin Nachrichten an seinen Account, doch dass eines Tages eine Antwort kommt, bringt ihr Leben erneut gehörig durcheinander.

Das Buch wird aus der Sicht der 17-Jährigen Tess Fowler erzählt. Da ich selbst erst 20 Jahre alt bin, fühlte ich mich angesprochen durch den Schreibstil und konnte dem Geschehen problemlos folgen. Mit einer gehörigen Portion Sarkasmus und Witz nimmt die Erzählstimme dem ernsten Thema Suizid etwas die Härte, dennoch musste ich an einigen Stellen im Buch schlucken. 

Vorstellen möchte ich nur Tess, ein selbstbewusstes, junges Mädchen, das einen schweren Schicksalsschlag zu verarbeiten hat. Ihr Freund hat sich das Leben genommen und ihr Leben damit in einen Trümmerhaufen verwandelt. Im Laufe der Geschichte versucht sie, ihre Trauer zu verarbeiten. Ihre Gedanken scheinen mir authentisch und realistisch zu sein, auch wenn ich selbst noch nie jemanden verloren habe, sodass ich nicht beurteilen kann, inwiefern mein Eindruck zutrifft. Doch die Gefühle eines Menschen, der einen Verlust erlitten hat, stelle ich mir vor wie die ihren.

Mein Fazit:

Mich hat das Buch überzeugt! Das sensible Thema Tod wird hier in einem völlig anderen Licht dargestellt. Es wird nicht zu sehr ins lächerliche gezogen, es macht aber auch nicht übertrieben traurig, wenn man die Geschichte über Tess und Jonah liest. Jedem, der gern ein trauriges und zugleich humorvolles Buch über eine ungewöhnliche Liebesgeschichte genießen möchte, empfehle ich es sofort! 
Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen.

★★★★,5