Dienstag, 23. Februar 2021

Rezension zu "Malvina Moorwood - Das Geheimnis von Moorwood Castle" (Christian Loeffelbein)

Bibliografische Daten:
Titel: Malvina Moorwood - Das Geheimnis von Moorwood Castle
Autor: Christian Loeffelbein
ISBN: 978-3-649-63134-7
Verlag: Coppenrath Kinder
Aus der Reihe: Malvina Moorwood
ab 9 Jahre
Seiten: 320
Format: 14,2 x 21 cm
Hardcover
Preis: 15,00€
 
Klappentext:
Malvina Moorwood ist clever, vorlaut und ziemlich fix – und das nicht nur, wenn es darum geht, den Nachtisch zu verputzen. Als ihre Eltern beschließen, das alte Familienschloss zu verkaufen, steht für Malvina sofort fest: Das kommt gar nicht in die Tüte! Mit Spürsinn, Geschick und einer gehörigen Portion Verwegenheit stürzt sie sich zusammen mit ihrem Freund Tom in ein haarsträubendes Abenteuer zur Rettung Moorwood Castles. Dabei stolpert sie nicht nur über einen waschechten Geist und einen alten Familienfluch, sondern auch über eine Karte, die einen vielversprechenden Schatz in Aussicht stellt...
(Quelle Daten, Text & Cover: Produktseite bei Coppenrath/Spiegelburg)
Wer sich gruseln möchte, Spannung erleben will und nichts gegen eine ordentliche Portion Humor einzuwenden hat, der ist bei Malvina Moorwood genau richtig. Ich hatte mir im Vorfeld zwar die ein oder andere Erwartung zurechtgelegt, war aber nicht darauf vorbereitet, so gut unterhalten zu werden.
 
Das Buch wird von Malvina aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, sodass man sich perfekt in ihrer Gedankenwelt einnisten und das Ganze aus erster Hand miterleben kann. Ich finde es immer spannend, den Figuren so nah über die Schulter schauen zu können, gerade in Kinderbüchern ist es oft interessant, was in den jungen Köpfen so abgeht.
Die Handlung schreitet zügig voran, aber nicht zu schnell, sie hat genau das richtige Tempo, um stets bei der Stange zu bleiben und immer sofort wissen zu wollen, wie es weitergeht, wenn sich gerade eine scheinbar unlösbare Situation auftat. Besonders im letzten Drittel war ich gefesselt von den spannenden und für mich unerwarteten Entwicklungen und habe das Geschehen aufgesaugt wie ein Schwamm.
 
Malvina als Figur war zunächst genau mein Geschmack. Forsch, aber nicht dreist. Mutig, aber nicht zu waghalsig, clever, aber nicht klugscheißerisch. Im Verlauf des Buches hat sie leider öfter ein paar Zicken-Ausbrüche, die mir nicht gefallen haben und sie einiges an Sympathie kosteten. 
Mein Highlight war Tom, Malvinas bester Freund. Ein sanfter, nerdiger Riese mit knoblerischen Fähigkeiten eines kleinen Gottes und einem Herz aus Gold, der Malvina viel mehr gibt, als er zurückbekommt. Ich hätte ihm manchmal gern den Kopf getätschelt und ihm geraten, sich eine andere beste Freundin zu suchen, die ihn mehr wertschätzt.
 
Ich konnte das Buch bis zuletzt nicht richtig einschätzen. Ist der Gruselfaktor tatsächlich echt, gibt es Geister in dieser Geschichte? Oder wird das Ganze am Ende eine logische Erklärung bekommen? Es war wirklich spannend, mit Tom und Malvina zu rätseln und mitzufiebern, und nie genau zu wissen, woran man eigentlich gerade ist.
 
Nun zu meinen größten Pluspunkten des Buches. Zum einen habe ich die Illustrationen vergöttert! Ich hätte gern so viel mehr davon gehabt, sie haben die Geschichte großartig unterstützt und waren super süß anzusehen, haben die wichtigsten Situationen perfekt eingefangen. 
Und zum anderen habe ich diesen Humor im Buch echt gefeiert. In vielen Kinderbüchern sind die Witze eher albern und etwas übertrieben, für die Zielgruppe vielleicht angemessen aber für Erwachsene manchmal mühsam zu lesen. Hier allerdings waren Malvinas Witze manchmal so trocken und urkomisch, dass ich anfangs echt positiv erstaunt war und es später einfach nur noch genoss.
 
Mein Fazit: 
Malvinas Stimmungsschwankungen haben mir meine Laune etwas verhagelt, aber ansonsten ist dies eine wirklich lesenswerte Geschichte, die 4 von 5 Sternen von mir bekommt. Ich freue mich sehr auf die Fortsetzung!
⭐⭐⭐⭐