Titel: Don't love me
Autor: Lena Kiefer
Gesprochen von: Nina Reithmeier, Arne Stephan
Autor: Lena Kiefer
Gesprochen von: Nina Reithmeier, Arne Stephan
Dauer: 12 h 22 min
2 MP3-CDs
Genre: Unterhaltung
Format: Lesung
Fassung: ungekürzt
Alter: ab 14 Jahren
Veröffentlichung: 22.01.2021
ISBN: 978-3-7424-1881-4
UVP: EUR 19,99
Klappentext:
KENZIE ist nicht gerade begeistert davon, in den schottischen Highlands ihr Design-Praktikum zu absolvieren. Doch als sie bei ihrem ersten Auftrag dem jungen Erben der Luxushotelkette begegnet, ändert sich alles. Der attraktive Lyall fasziniert sie von der ersten Minute an. Doch welches Geheimnis verbirgt er hinter seinem abweisenden Verhalten?
LYALL bleibt ein Sommer, um sich am Stammsitz seiner altehrwürdigen Familie zu bewähren. Gelingt ihm das nicht, ist seine Zukunft in Gefahr. Als er der Designstudentin Kenzie begegnet, gerät sein Plan ins Wanken. Denn ihrer Anziehungskraft kann er einfach nicht widerstehen. Doch keiner weiß besser als er, wie verhängnisvoll eine Beziehung zu ihm für sie enden könnte.(Quelle Daten, Text & Bild: Random House und DAV)
Lena Kiefer dürfte vielen durch ihre
Dystopie Ophelia Scale bekannt sein und mit Don't love me hat sie den
Grundstein für eine New Adult Trilogie gelegt. Normalerweise stehe
ich echt nicht drauf, dieses Genre auf die Ohren zu bekommen, es gibt
Dinge, die muss man von anderen einfach nicht mit Inbrunst eines
Hörbuchsprechers vorgetragen bekommen, zumindest ich persönlich
nicht. Aber ich war so neugierig auf die Geschichte, dass ich über
meinen Schatten gesprungen bin und dem Ganzen eine Chance gegeben
habe.
Tatsächlich muss ich sagen, dass ich
von den Sprechern positiv überrascht war. Ich mochte beide sehr gern
und sie haben perfekt zu Lyall und Kenzie gepasst, auch wenn mir beim
männlichen Sprecher nicht immer gefallen hat, wie er andere Personen
vertont hat abgesehen von Lyall.
Ich bin immer noch kein Fan davon, mir
die Bettszenen aus Büchern berichten zu lassen. Aber die beiden
haben es fast geschafft, das erträglich zu machen.
Nun zur Geschichte, ich muss zunächst
einmal meine Begeisterung darüber loswerden, was für ein
großartiges Berufsfeld die beiden Protagonisten vereint. Innendesign
und Architektur finde ich super spannend und habe bisher kaum Bücher
gelesen, in denen so etwas breiter thematisiert wird. Ich habe Kenzie
bei ihrer Arbeit unheimlich gern über die Schulter geschaut und mich
über ihre Ideen und die leidenschaftliche Kreativität gefreut wie
ein Schneekönig.
Ihre Vergangenheit hat mir schwer zu
schaffen gemacht und ich habe oft mit ihr gelitten. Aber ich hätte
mir auf der anderen Seite auch gewünscht, dass sie trotz dessen
häufiger mal auf den Tisch gehauen hätte, wenn Leute in ihr
ungewollte Erinnerungen hochholen und sie mal darüber spricht,
anstatt alles stumm in sich hineinzufressen. Sie macht vieles mit
sich selbst aus, zieht Schlüsse für sich und handelt danach,
anstatt mal den Mund aufzumachen. Aber das ist ja ein bekanntes
Problem von New Adult Protagonistinnen, welches mir in diesem Fall
besonders das Ende des Buches versaut hat.
Lyall ist im Grunde genommen ein echt
armes Schwein. Zwar hat er so seine arroganten Momente, aber es gibt
kaum einen Menschen, der ihn nicht verabscheut oder herumschubst,
sodass man sein Verhalten getrost als Schutzpanzer verstehen kann.
Lyalls Familie ist ein furchtbarer Clan, der unter der grausamen,
strikten und manipulativen Diktatur eines alten Biestes steht.
Abgesehen von seiner Schwester, seinem Cousin und seiner Mutter ist
dort jeder schlimmer als der nächste und ich war beim Hören echt
entsetzt, wie man so eine Umgebung aushalten kann.
Fast schlimmer noch als die Familie ist
das Dorf, wo die Geschichte spielt. Ein Kaff in Schottland, jeder
kennt jeden, jeder liebt jeden, abgesehen von Lyall, den hasst jeder.
Und das ist nicht nur so eine dezente „Man läster hinter seinem
Rücken“-Ablehnung, sondern offener Hass und unverhohlene
Feindschaft. Mich hat es einfach nur sauer gemacht, wie grausam der
junge Mann behandelt wird, und das wegen etwas, was ihm meiner
Meinung nach nicht angelastet werden sollte.
Lyall und Kenzie zusammen mochte ich,
sie waren ein schönes Duo. Er hilft ihr, ein wenig lockerer zu
werden und sich mal auf kleine Abenteuer einzulassen, unterstützt
sie jedoch immer in den richtigen Momenten, wenn es drauf ankommt.
Und sie nimmt ihn (zunächst) unvoreingenommen so wie er ist, ohne
sich zu arg auf das zu verlassen, was die anderen sagen.
Durch das Buch zieht sich ein großes
Geheimnis. Eines, über das sich in Laufe des Hörbuches viel
spekulieren lässt, was einen im Endeffekt aber nicht so groß
überrascht, wenn man ein aufmerksamer Leser/Hörer ist und schon ein
paar Bücher in diese Richtung kennt. Was mich allerdings wundert,
ist, dass es sich tatsächlich bis zuletzt durchzieht. Und was mich
noch mehr wundert, ist, wie viel Bedeutung Kenzie dem beimisst. Ich
war überrascht, wie drastisch ihre Reaktion ausfällt, als sich
offenbart, was das Mysterium ist, was jeder an-, aber keiner
ausspricht. Und ich fand es falsch von ihr.
Alles in allem hat die Geschichte mein
Blut relativ oft zum Kochen gebracht. Ich habe mich häufig geärgert
und empfand die gefühlvollen, ruhigen Momente, in denen man einfach
mal entspannen konnte, als zu selten gestreut, weil über allem
dieses Geheimnis wie ein Damoklesschwert schwebte. Aber ich mochte
es, wie die Spannung konstant gehalten wurde, und ich kann auch nicht
leugnen, dass ich verdammt neugierig bin darauf, wie es weitergeht.
Mein Fazit:
Etwas mehr positive
Energie und es wären 4 Sterne geworden, jetzt reicht es nur für 3,5
von 5. Ich bin dennoch unheimlich gespannt auf
die Fortsetzung!
⭐⭐⭐,5
⭐⭐⭐,5