Montag, 1. Februar 2021

Rezension zu "Winston Brothers - When it's real" (Penny Reid)

Bibliografische Daten:

Titel: Winston Brothers - When it's real
Autor: Penny Reid
500 Seiten, Romantische Komödien, Sexy Romance, Unsere Serien
Erschienen im April 2020
Übersetzt von Uta Hege
ISBN 978-3-95818-462-6
 
Klappentext:
Niemand verdient ein Happy End so sehr wie der zweit-älteste Winston und Claire McClure (Scarlet St. Claire). Eine grausame Wendung des Schicksals riss die beiden vor fast zwanzig Jahren auseinander. Geheimnisse und Bitterkeit trennte die beiden seither voneinander.
Aber so langsam ist es genug mit der Einsamkeit und der Dickköpfigekeit. Das finden alle. Besonders Billy Winstons Familie. Und es ist endlich Zeit zu handeln.
Durch das wohlgemeinte Einmischen treffen die beiden verkannten Geliebten sich in den Hügeln der Toskana, in den Katakomben Roms und auf den Kanälen Venedigs immer wieder. Billy und Claire sind den Verkupplungsversuchen der anderen Winstons hilflos ausgeliefert. 
Bleibt nur die Frage, ob die beiden sich dadurch tatsächlich näher kommen, oder sich endgültig voneinander verabschieden? 
(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite bei forever)
Der abschließende Band der Winston Brothers ist im Gegensatz seinem Vorgänger wieder nach einem altbekannten Muster. Alle Protagonisten sind erwachsen und stehen mitten im Leben, die Paare, die bereits zusammengefunden haben, tauchen mit ihren eigenen kleinen Familien häufig neben den beiden Protagonisten auf und begleiten die Geschichte. Ich fand das toll zu sehen, wie alle älter werden und ihren Platz im Leben finden, und dennoch nicht aus den restlichen Büchern um die Winstons wegzudenken sind. Diese letzte Geschichte war tatsächlich ein Kraftakt, den die ganze Familie zusammen stemmen musste.
 
Auch wenn die Bücher alle eigene rote Fäden haben, sollten sie aufgrund gemeinsamer im Hintergrund laufender Dinge in der richtigen Reihenfolge gelesen werden und bei Band 6 und 7 ist das wichtiger denn je, weil der vorletzte Teil die Vorgeschichte für den siebten bildet. Scarlett und Billy, bzw. Claire und Billy sind in diesem Band im Gegensatz zum vorigen erwachsen und erleben sozusagen nun den zweiten Teil ihrer Liebesgeschichte.
Beide erzählen aus ihrer Ich-Perspektive, anders kennt man es aus dieser Reihe nicht. Und es gefällt mir stets, wenn beide Protagonisten zu Wort kommen und nicht nur die Frau spricht. So kann man sich besser auf die Gedanken und und Gefühle beider einstellen und versteht Beweggründe viel besser, als es sonst der Fall wäre.
 
Ich muss gestehen, dass es mir schwer viel, den Sprung von den jugendlichen Figuren zu denen im Erwachsenenalter zu schaffen. Scarlet als junges Mädchen hat mir so gut gefallen, dass ich mich nur mühsam umgewöhnen konnte, auch wenn ihre Persönlichkeit und Eigenarten natürlich erhalten geblieben sind. Sie hatte auch als Kind schon eine solche Ernsthaftigkeit an den Tag gelegt, dass man meinen könnte, sie hätte sich nicht groß verändert, aber ich hatte dennoch zunächst sowohl bei ihr als auch bei Billy das Gefühl, sie seien komplett andere Menschen. Ein Stück weit stimmt das nach all der Zeit wahrscheinlich sogar, insbesondere für Claira/Scarlet (allein das Namenschaos sagt ja schon alles).
 
Billy und Claire zuzusehen, wie sie immer wieder an alten Quereleien scheitern und sich gegenseitig wegstoßen und wieder annähern und wieder verletzen, war stellenweise sehr mühsam. Immer, wenn man dachte „So, jetzt aber“, dann tauchte ein neues Geheimnis auf, ein weiterer zuvor gut versteckter Abgrund offenbarte sich und jemand wird wieder verletzt. Ohne die massiven Eingriffe des gesamten Winston-Clans hätte das Paar unter Garantie niemals zusammengefunden, an dieser Stelle freut mich besonders, dass Cletus wie auch schon in Teil 6 eine große Rolle spielt und Fäden im Hintergrund zieht.
 
Insgesamt hat das Buch mich nicht so fesseln können wie die anderen Teile. Ich mochte zwar das große Ganze, aber vielleicht liegt es daran, dass die Winstons nun auch langsam ausgelutscht sind als Thema, dass ich froh bin, den letzten Band vor mir gehabt zu haben.
Auf das Ende des Buches war ich gespannt, es ist immer interessant, wie Autoren ihre Reihen abschließen. Und in diesem Fall war ich leider etwas enttäuscht. Man bekommt sozusagen das Über-Happy-End schlechthin, zu viel, zu bunt, zu fröhlich, zu friedlich, einfach drüber. Das war wirklich schade, in diesem Fall wäre weniger mehr gewesen.
 
Mein Fazit: 
Für mich der schwächste Teil der Reihe, auch wenn ich das im Vorfeld nie vermutet hätte. Irgendwie schade, aber ich bin froh, dass ich die Winstons nun ad acta legen kann, so gern ich sie auch begleitet habe. 
Vier von fünf Sternen kann ich guten Gewissens vergeben. 
⭐⭐⭐⭐