Titel: Sommer auf Solupp
Autor: Annika Scheffel
Autor: Annika Scheffel
Ab 10 Jahre
320 Seiten
Erschienen am:
23. 02. 2021
ISBN: 978-3-522-18571-4
inkl. Antolin Quiz
Preis: 15,00€
Klappentext:
Irgendwo weit draußen, wie ein Klecks im Meer, liegt Solupp. Die 12-jährige Mari wäre jetzt viel lieber im Fußballcamp als auf dieser winzigen Insel und auch Kurt und der kleine Bela sind alles andere als begeistert. Aber dann erfahren die Geschwister von einem sagenumwobenen Schatz und schon stecken sie mittendrin im schönsten Abenteuer, das man sich vorstellen kann.(Quelle Daten & Text: Produktseite bei Thienemann-Esslinger)
Sommer auf Solupp erinnerte mich von
Anfang an äußerlich ein wenig an eine Mischung aus einer Astrid
Lindgren Geschichte und der Reihe „Kinder aus dem Möwenweg“. Als
verberge es irgendwas Sommerliches, bei dem es um Freundschaft, Spaß
und Abenteuer geht, mit einer Prise Spannung und einem großen Klecks
Wohlfühlatmosphäre. Ich wollte einfach ein bisschen den Kopf
entspannen und genießen, doch was ich bekam, hat meine Erwartungen
um ein Vielfaches übertroffen.
Die Figuren, Mari und ihre Brüder,
aber auch ihre Eltern und schließlich die Bewohner von Solupp, sie
alle habe ich unfassbar schnell ins Herz geschlossen. Mir gefällt an
dieser Geschichte so gut, dass es keinen klassischen Antagonisten
gibt und damit auch niemanden, den man als Leser unbedingt zusammen
mit den Protagonisten hassen muss. Man kann sie alle einfach nehmen
wie sie sind, sich auf sie und ihre Eigenarten einlassen, denn davon
haben besonders die Einheimischen eine Menge, und die Seele baumeln
lassen, während man mit ihnen zusammen über die Insel streift.
Mari ist eine fantastische Hauptfigur,
sie ist mutig und liebenswert, keinesfalls zu zickig für ihr Alter,
wie es einem häufiger mal begegnet, und vor allem clever, was es
einem leicht macht, sie zu mögen.
Mein heimlicher Held ist jedoch Kurt,
Maris großer Bruder. Der Junge verändert sich im Laufe des Buches
zu einer neuen, glücklicheren Version seiner selbst und sorgt am
Ende sogar noch für eine zarte, wunderschöne Überraschung, bei der
man vielleicht als unaufmerksamer Leser zweimal hinsehen muss, um sie
zu verstehen.
Der Schauplatz, die Insel Solupp, ist
ein Traum. In meinem Kopf sind sofort jede Menge Bilder entstanden,
die Beschreibungen haben geholfen, ein perfektes, zauberhaftes
Kopfkino zu erschaffen, was mich ehrlich gesagt sehr neidisch gemacht
hat, nicht auch Teil der kleinen Urlaubstruppe zu sein. Solupp ist
genau die Art von Insel, die der Horror für einen jeden
Geschäftsmann wäre. Abgeschieden, winzig, urig und absolut
tiefenentspannt dümpelt das Fleckchen Erde dort völlig
unbeeindruckt vom modernen Leben am Festland vor sich hin und
funktioniert nach seinen ganz eigenen Regeln.
Besonders die teils echt verschrobenen,
aber herzensguten und liebenswerten Bewohner geben einem Rätsel auf,
von denen einige für mich auch noch nicht geklärt sind, aber das
müssen sie auch nicht sein, finde ich. Jede Insel braucht ihre
schrägen Vögel, und Solupp hat Joon, Ema und Jolka.
Das Abenteuer, was die Kinder auf
Solupp erleben, hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann
gezogen. Ich war gefesselt von dem einfachen und doch anschaulichen
Schreibstil, der Atmosphäre auf der Insel und der Leichtigkeit, mit
der dort alles geschah. Es war, als wäre man in eine ganz andere
Welt abgetaucht, deren Geheimnisse es zu lüften galt. Und die Kinder
dabei zu beobachten, wie sie genau das tun, hat mich einfach nur
glücklich gemacht. Das sommerliche Feeling, was stets zugegen war,
während Mari und die anderen ihrem Abenteuer nachgehen, hallt auch
jetzt noch nach, und ich hoffe sehr, dass es bleibt, zumindest für
eine Weile.
Das Buch beiseite zu legen war, wie aus
einem langen Traum aufzuwachen. Was man erlebt hat, fühlte sich viel
länger an, dabei waren es in Wirklichkeit nur ein paar Stunden. Die
Figuren haben eine so intensive Reise hinter sich, weder gehetzt und
gestopft, noch zu langgezogen oder zäh, dass man das Gefühl hatte,
man hätte gerade Wochen mit ihnen verbracht statt nur wenige
Momente. Ich habe sie alle liebgewonnen, Menschen und Tiere und
Insel, sodass ich am liebsten nie gegangen wäre und einer Rückkehr
nach Solupp ohne zu Zögern zustimmen würde.
Mein Fazit:
Dieses Buch war
definitiv ein Highlight! Die Atmosphäre, das Setting, die Figuren,
die Geschichte, alles ein einziger großer Volltreffer, der mich
sofort abgeholt und am Ende sehr glücklich zurückgelassen hat. Ich
vergebe aus tiefstem Herzen 5 von 5 Sternen.
⭐⭐⭐⭐⭐