Titel: Prison Healer. Die Schattenheilerin
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Laufzeit: 868 Minuten
ISBN: 978-3-8449-2960-7
Veröffentlichung
Gehört zur Serie Prison Healer
Bandnummer 1
Lesealter ab 14 Jahren
Preis (DE): 24,95 €
Klappentext:
Seit ihrer Kindheit lebt die siebzehnjährige Kiva in Zalindov, dem brutalsten Gefängnis von Wenderall. Als Heilerin kümmert sie sich um alle Insassen. Doch um die Rebellenkönigin zu retten, muss Kiva nicht nur herausfinden, woran Tilda erkrankt ist, sondern sich auch an ihrer Stelle dem Elementarurteil unterziehen: vier Prüfungen, die Tildas Schuld oder Unschuld beweisen sollen. Besteht Kiva, sind beide frei. Sollte sie scheitern, wird nicht nur die Rebellenkönigin sterben …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Hörbuch Hamburg)
Manchmal habe ich das Gefühl, nach
einem richtig guten Buch kann ich nie wieder eins finden, was an
jenes vorige heranreicht. Was das Niveau halten oder sogar
übertreffen kann. Ich habe Angst, dass ich mein bestes Highlight
gefunden habe und nicht noch mal diese maßlose Begeisterung bei
einem Buch fühlen kann, weil diese eine Geschichte mich für alles
danach verdorben hat. An Prison Healer bin ich genau mit dieser
Befürchtung herangegangen, habe schnell gemerkt, es war komplett
unbegründet, und dann am Ende festgestellt, dass der Titel zu genau
jener Gruppe Highlights gehört, die mich völlig aus der Bahn werfen
und den Bookhangover des Jahrhunderts auslösen.
Ich war fertig. Völlig fertig, nachdem
ich das Hörbuch beendet hatte. Ich wusste nicht mehr, wohin mit
meinen Gefühlen, lief neben der Spur, habe alles hinterfragt, was
ich die letzten Stunden gehört hatte. Habe nach Indizien gesucht,
habe alles noch mal durchdacht und Revue passieren lassen, habe
verzweifelt gesucht, wo ich etwas übersehen oder falsch
interpretiert haben könnte. Aber ich habe nichts dergleichen
gefunden. Mich hat das Ende schlichtweg umgehauen.
Aber von vorn. Kiva, seit Kindesalter
unschuldig im Gefängnis, ist die Heilerin Zalindovs, eines der meist
gefürchteten Gefängnisse des ganzen Landes. Wer jetzt denkt, sie
ist eine verängstigte kleine Maus, der irrt gewaltig. Kiva hat
ungeheuer viel Biss, Durchhaltevermögen und so viel Mut, dass er für
zehn erwachsene Männer reichen würde. Sie hat über die Jahre
perfektioniert, wie man sich verhalten muss, um am Leben zu bleiben,
hat gelernt, wem man trauen kann, wem man besser aus dem Weg geht.
Und hat immer an dem Grundsatz festgehalten, niemanden in ihr Herz zu
lassen, denn das wird einem im Gefängnis schnell zum Verhängnis.
Eine durch und durch beeindruckende Protagonistin und einer der
Hauptgründe, weshalb ich das Buch so sehr liebe! Ich bewundere sie
für jeden ihrer Charakterzüge, für ihre Stärke, aber auch für
ihre Milde, die sie walten lassen kann.
Natürlich ist dieser Vorsatz der
Distanz zum Scheitern verurteilt, als dann der Love Interest
auftaucht, aber auch freundschaftliche Beziehungen entwickeln sich
langsam, und das war unheimlich schön mit anzusehen. Wie aus Fremden
Bekannte und aus Bekannten eine eingeschworene Gruppe wird. Die
Figuren waren so vielschichtig und lebendig gezeichnet, dass ich sehr
gern selbst Teil der Zalindov Crew gewesen wäre, auch in Anbetracht
der Lebensgefahr.
Die Elementarmagie, die einige Figuren
beherrschen, fand ich auch eine sehr coole Idee, nicht unbedingt neu
aber dafür sehr gut umgesetzt. Was mir aber am besten gefiel, war
die knisternde, bedrohliche Atmosphäre gepaart mit dem Schauplatz.
Das Gefängnis ist kein schöner Ort, kein ruhiger Platz, Nichts, wo
man sich wohlfühlen kann. Dennoch wurde ich gefesselt und in einen
Sog gezogen vom Setting und der dort herrschenden Stimmung, war stets
mit Kiva auf der Hut und dennoch konnte ich mich voll und ganz in die
Story und alle Entwicklungen fallen lassen. Ich war gepackt vom
Geschehen und fand die Auswahl an unterschiedlichen Plätzen, die man
betritt, einfach super, vor allem, da man immer wieder in den beinahe
sicheren Heimathafen, in die Krankenstation, zurückkehrt. Man hat
einen Fixpunkt, von dem aus man neues erkundet, während mein
Kopfkino auf Hochtouren lief und mir die Geschichte lebendig und
detailliert vor Augen führte. Angefeuert wurde das von der
angenehmen Stimme der Sprecherin, die eine hervorragende Arbeit
gemacht hat und mich mühelos in die Tiefen Zalindovs begleitete.
Die Geschichte strotzt vor Anspannung
und all das entlädt sich in einem gewaltigen Finale mit unerwarteten
Wendungen. Doch was mich am meisten aus der Fassung brachte, war der
letzte Satz der Autorin. Ich habe es noch nie erlebt, dass der
allerletzte Satz einer Geschichte es geschafft hat, mich alles bis
dahin passierte hinterfragen zu lassen. Ich habe mit offenem Mund da
gesessen und mir das Hirn zermartert, was ich übersehen habe, wo ich
die falschen Schlüsse gezogen habe. Die Fortsetzung muss jetzt bald
kommen, sonst drehe ich durch.
Mein Fazit:
Jahreshighlight! Mehr
sage ich nicht dazu.
⭐⭐⭐⭐⭐(+)