Titel: Loveless
geschrieben von Alice Oseman
übersetzt von Vanessa Walder
ab 14 Jahren
ab 14 Jahren
480 Seiten,
13.5 x 21.0 cm
ISBN 978-3-7432-1219-0
Klappenbroschur mit Spotlack
Preis (Print): 14,95 € (D)
ISBN 978-3-7432-1219-0
Klappenbroschur mit Spotlack
Preis (Print): 14,95 € (D)
Klappentext:
Georgia ist 18 und noch immer ungeküsst.
Sie war noch nie verliebt, noch nicht einmal ein bisschen verknallt. Dabei schwärmt sie für alles, was so richtig schön romantisch ist: Hochzeiten, Liebesgeschichten und Happily-Ever-Afters.
Der Richtige wird schon noch kommen, oder?
Oder die Richtige? Irgendwann …
Aber was, wenn nicht?
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Loewe)
Loveless thematisiert mit Asexualität
ein Thema, was es bisher eher selten in (Jugend-)Bücher geschafft
hat, zumindest in die, die ich bislang gelesen habe. Ich muss aber
auch gestehen, dass ich noch nie aktiv danach gesucht habe wobei ich
das vielleicht hätte tun sollen, allein schon um mich zu
informieren.
Georgias Geschichte war daher eine neue
Erfahrung für mich, während der ich dennoch auch mich selbst etwas
reflektieren konnte. Ihr beinahe verzweifeltes Suchen nach Romantik
und dem Empfinden von Zuneigung konnte ich einerseits nachvollziehen,
denn mir ging es als Jugendliche ähnlich. Andererseits war meine
Situation aber trotzdem eine völlig verschiedene, zumal ich früher
die Reißleine gezogen habe, bzw. fündig geworden bin, und dadurch
weniger Schaden um mich herum angerichtet habe.
Georgia probiert sich aus, und das ist
an und für sich eine gute Sache. Leider tut sie es ein wenig
rücksichtslos, sie verletzt ihre Freunde, sie ist egoistisch.
Natürlich muss man auch ein Stück weit egoistisch sein, schließlich
lernt man kaum etwas über seine eigene Sexualität, wenn man sich
nicht auch mit sich selbst beschäftigt. Dennoch hätte ich mir
gewünscht, sie hätte dabei ein wenig mehr nach links und rechts
geschaut.
Zu sehen, wie die Protagonistin sich
dennoch langsam aber sicher klarer über ihre Sexualität wird, war
schön zu verfolgen und hat gut getan. Ich habe ihr so sehr
gewünscht, dass sie etwas findet, womit sie sich identifizieren
kann, schließlich war sie so intensiv auf der Suche, nur an der
falschen Ecke. Sie hat liebevolle Freunde und sehr hilfreiche
Unterstützung, die mal wieder beweist, dass man mit Rückendeckung
und den richtigen Ansprechpartnern vieles leichter erreichen kann als
allein.
Das Ende geht ans Herz und hat mich
sehr froh gemacht, auch wenn es für manche vielleicht too much ist.
Ich bin auf meine Kosten gekommen und gehe bis auf den bereits
genannten Kritikpunkt sehr zufrieden aus der Geschichte raus.
Hier wurde die Asexualität den
Lesenden anschaulich näher gebracht, man lernt mit Georgia zusammen
über die Definition und wichtige Begrifflichkeiten. Das fand ich
interessant und wichtig, und ich hoffe, das wird nicht mein letztes
Buch sein, in dem asexuelle Figuren eine Rolle spielen.
Mein Fazit:
Wenn die Protagonistin
ein wenig umsichtiger auf der Suche nach sich selbst gewesen wäre,
hätte ich mich gefreut. Aber ich verstehe auch, dass das Finden der
eigenen Sexualität ein Stück weit eine egoistische Angelegenheit
ist. Georgia stößt zwar ihre Freunde vor den Kopf, aber das Happy
End hat (nicht nur für mich) die Dinge wieder in ein anderes Licht
gerückt.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.
⭐⭐⭐⭐