Samstag, 16. April 2022

Rezension zu "New Worlds - Tod und Vergebung" (Anne Oldach)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: New Worlds - Tod und Vergebung
geschrieben von Anne Oldach
Veröffentlicht am: 22.03.2022
Genre: Fantasy (Dystopie)
EAN / ISBN: 9783985950942 
340 Seiten, Klappenbroschur
Preis (Print): 14,00€
 
Klappentext:
Lika ist zurück in ihrem alten Leben. Alle Erinnerungen an Milo und den Clan sind gelöscht. Doch sie ist nicht mehr dieselbe. Warum fühlt sie sich in der Gemeinschaft Edens wie eine Außenseiterin? Woher kommt das Gefühl, beobachtet zu werden?
Als sie ihren Mentor belauscht, erfährt sie, dass ihr Leben in Gefahr ist. Sie flieht und stößt auf eine verborgene Welt, die sie mit Geistern der Vergangenheit konfrontiert.
Lika möchte endlich frei sein und ihre Fehler wiedergutmachen. Sie ahnt nicht, dass ihr dabei nicht nur die Mentoren im Weg stehen, sondern sie sich einem viel mächtigeren Gegner stellen muss.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Nova MD/Buchhandel)
New Worlds Band eins war ein klasse Debüt, was ich sehr gern gelesen habe. Nach dem Ende vom Auftakt der Dilogie war ich sehr gespannt, was mich in der Fortsetzung erwartet, und ich wurde nicht enttäuscht. Auch hier war die Story erneut fesselnd und kurzweilig, sodass ich, einmal begonnen, das Buch in wenigen Tagen beendet hatte. Anne Oldachs Schreibstil lädt zum verweilen ein und unterhält hervorragend.
 
Wie bereits erwähnt handelt es sich hier um eine Fortsetzung, deren Lektüre ich nicht ohne Vorkenntnisse von Teil eins empfehlen würde. Alles, was in diesem Buch geschieht, baut auf das Wissen aus dem Auftaktband auf, und selbst wenn es hier und da kleine Rückblicke oder Erklärungen gibt, ersetzt das meiner Meinung nach einfach nicht das Leseerlebnis von Band eins.
Also, schön chronologisch lesen.
 
Die Schauplätze, die man hier betritt, sind die gleichen wie im ersten Teil. Sowohl die alte Welt als auch Eden lernt man noch näher kennen und das hat mich sehr gefreut. Ich finde den Unterschied zwischen den beiden Zivilisationen total spannend und könnte mich glaube ich nicht entscheiden, wo ich mich wohler fühlen würde. Beides hat Vor- und Nachteile, beides ist faszinierend, daher finde ich es wie gesagt super, dass beides auch hier wieder eine Rolle spielt.
 
Die Figuren sind größtenteils ebenfalls schon aus dem ersten Band bekannt, aber einige neue Gesichter kommen dazu, wobei eines ganz besonders hervorsticht. Und da fängt es auch schon an, dass ich ein bisschen Sand benennen muss, der bei mir beim Lesen im Getriebe gekriselt hat. Schon in Band eins hatte ich ein wenig Probleme, innige Beziehungen zu den Figuren aufzubauen, aber da hat das ganze neue Drumherum das noch sehr gut ausgeglichen.
Hier hat mich die Protagonistin Lika leider wieder sehr oft den Kopf schütteln lassen. Ich verstehe, dass die neue Situation ungewohnt für sie ist, dass sie sich selbst erst einmal kennenlernen muss und nicht so geübt mit extremen Emotionen ist. Dass das auch die Begründung für ihr Verhalten ist, und eine logische noch dazu. Dennoch empfand ich ihr Handeln und Denken manchmal als so daneben, dass es mir schwer fiel, darüber hinwegzusehen, es war mir einfach nicht immer sympathisch. Und da ich ein sehr großer Sympathie-Leser bin, hatte ich auch mit einer der neuen Figuren, einem sehr von sich selbst überzeugten Exemplar, meine Problemchen.
 
Dann ist im Laufe des Buches etwas passiert, was ich so gar nicht leiden kann... aber das ist einfach eine persönliche Vorliebe, bzw. Abneigung und wird nicht in meine Bewertung einfließen. Das wäre, als würde man ein Gericht im Restaurant bestellen und den Besuch dann schlecht bewerten, weil Tomaten im Essen waren, gegen die man allergisch ist. Ich wusste nicht, dass symbolische Tomaten im Buch sein würden, und Anne wusste nicht, dass ich keine Tomaten lese. Zumal die Tomaten rein von der Logik her wieder gut reingepasst haben, ich verstehe vollkommen, dass sie da waren. Das klingt jetzt alles furchtbar ominös und unsinnig, aber würde ich das genauer ausführen, würde ich euch unheimlich spoilern. Also seid zufrieden mit den Tomaten.
 
Die Spannungskurve stieg besonders im letzten Drittel noch einmal an, das gefiel mir sehr gut. Auch mit dem Ende bin ich sehr zufrieden. Die Figuren haben eine spürbare Entwicklung durchgemacht und auch die Welt hat sich verändert, aber lasst euch da selbst überraschen.
 
Mein Fazit:
Wie schon im ersten Teil hatte ich leider keinen richtige Draht zu den Figuren, das hat mein Leseerlebnis teils negativ beeinflusst, wenngleich ich mir bewusst war, dass der Charakter der Figuren größtenteils der Situation entsprechend authentisch war. Authentisch heißt nur nicht immer sympathisch und eine Mischung aus beidem wäre mir wichtig gewesen. Dennoch fand ich die Story spannend und mochte das Setting sehr, sehr gern. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen und ich werde auf 4 aufrunden, wo nur ganze Sterne möglich sind. Ein solider Abschlussband der Dilogie!
⭐⭐⭐,5