Montag, 18. April 2022

Rezension zu "Der Sachsenspiegel" (Heiner Lück)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Der Sachsenspiegel
geschrieben von Heiner Lück
Hardcover
978-3-534-27430-7
09.03.2022
wbg Edition
120 Illustrationen, farbig
Preis (Print): 38,00€


Klappentext:

Seit dem späten 12. Jh. entstanden in mehreren Ländern Europas Rechtsaufzeichnungen. Dabei handelt es sich um die schriftliche Fixierung von mündlich überliefertem Gewohnheitsrecht. Das bedeutendste deutsche Rechtsbuch ist der Sachsenspiegel, zwischen 1220 und 1235 im Harzvorland entstanden. Seine Wirkung war beispiellos. Erst die modernen Gesetzbücher haben ihn verdrängt. Heiner Lück, Rechtshistoriker und international anerkannter Experte, schildert die Entstehung und stellt den Verfasser Eike von Repgow vor. Er erklärt die damalige Praxis von Gerichtsverfahren und zeigt überraschende Verbindungen zur heutigen Rechtssprechung auf. Sein besonderes Augenmerk gilt den prächtig illustrierten Handschriften. Sie sind ein kulturgeschichtliches Zeugnis ersten Ranges und lassen uns die spätmittelalterliche Gesellschaft lebendig und reich an Details im Bild erleben. Themen-Specials, Porträts historischer Persönlichkeiten, Fotos und Dokumente eröffnen ein weites Panorama der Epoche.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: wbg Edition)
Der Sachsenspiegel ist mir bereits aus einem meiner Uni-Seminare bekannt gewesen. Nicht im Detail, natürlich nicht. Und zudem thematisch sehr eingeschränkt, daher war ich sehr begeistert, als ich feststellte, dass ich bei wbg im Programm mal wieder fündig werden konnte. Der Sachsenspiegel wird in diesem Buch zusammen mit einem umfassenden Einblick zum Verfasser, der Entstehung und der ganzen Geschichte drum herum vorgestellt, man bekommt die Struktur und Auszüge präsentiert, einen Überblick über das damalige Recht und einen Vergleich zum heutigen. Ich habe mich zwischen den Seiten unerwartet wohl gefühlt und die Führung durch mittelalterliches Recht genossen, selbst wenn die typisch trockene Sachbuch-Sprache mir wie immer hier und da etwas zu viel wurde, sodass ich auch mal längere Pausen einlegen musste.
 
Wie gewohnt ist der Text mit vielen Fotos, Scans aus der Originalschrift, Illustrationen und Übersichten ergänzt und ich hatte viel zu gucken. Gerade bei Sachbüchern muss ich gestehen, dass da immer mein inneres Faultier rauskommt und ich mich auch gern anfangs zum Einstieg mal durch die Seiten treiben lasse ohne viel zu lesen. Einfach schauen, was das Buch so beinhaltet, wo ich hängen bleibe, was mich spontan anspricht.
 
Manche der Gesetze waren in der Tat etwas kurios und ich hatte erstaunlich viel Spaß dafür, dass ich mich mit Recht eigentlich überhaupt nix am Hut habe. Natürlich war nicht jedes Thema zu 100% meins, aber besonders die Bezüge zum heutigen Recht und der modernen Forschung fand ich sehr interessant. Ich war positiv überrascht, dass wbg es immer wieder schafft mich mit Themenbereichen zu begeistern, die eigentlich im Normalfall gar nicht so richtig in meine Interessen fallen würden.
 
Mein Fazit:
Erneut wurde ich überzeugt. Der ab und zu trockene Text wurde durch die zahlreichen Bilder aufgelockert und hervorragend unterstützt, ich hatte Spaß dabei, dem Sachsenspiegel und allen Infos im Zusammenhang damit auf den Grund zu gehen.
Von mir gibt es 5 von 5 Sternen. 
⭐⭐⭐⭐⭐