Montag, 4. April 2022

Rezension zu "Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen" (Navid Kermani)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen
geschrieben von Navid Kermani
Erscheinungsdatum: 24.01.2022
empfohlen ab 14 Jahren
240 Seiten
Hanser Verlag
Fester Einband
ISBN 978-3-446-27144-9
Deutschland: 22,00 €


Klappentext:

"Als er im Krankenhaus lag, sollte ich Opa versprechen, dich den Islam zu lehren, wenn er nicht mehr da ist, unseren Islam, den Islam, mit dem ich aufgewachsen bin." So beginnt ein Vater Abend für Abend seiner Tochter zu erzählen – nicht nur von seiner eigenen Religion, sondern von dem, was alle Gläubigen eint, von Gott und dem Tod, von der Liebe und der Unendlichkeit um uns herum. Dieses sehr persönliche Buch ist nicht nur Verzauberung und literarisches Meisterstück, sondern ein wahrer Erkenntnisgewinn, gerade weil Navid Kermani auch ins Dunkle zu schreiben wagt und damit seiner, unserer Ratlosigkeit einen Ausdruck gibt. Und weil seine Sprache, seine Offenheit, sein Wissen aus zwei Kulturen einzigartig sind, so hell und so tief.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Hanser Verlag)
Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen. Allein dieser Titel trägt schon so eine wichtige Botschaft in sich! Er sagt, man soll auf einander zugehen, auch wenn man vielleicht nicht die gleichen Überzeugungen teilt. Man solle lernen, andere zu akzeptieren, mit allem, was sie ausmacht und woran sie glauben.
 
Ich muss gestehen, dass ich mich nicht richtig mit kirchlichem Glauben identifizieren kann. Ich bin, seit ich alt genug war, um das Ganze richtig zu verstehen, keine gläubige Person, das ist mir im Laufe der jugendlichen Jahre abhanden gekommen. Daher fand ich es umso spannender, herauszufinden, ob das Buch mich dennoch mitnehmen kann, ob ich dennoch einen Draht zu dem finde, das Navid Kermani dort zu erzählen hat.
 
Besonders der Anfang fiel mir schwer, muss ich gestehen. Ich fand zunächst keinen geeigneten Einstieg, um mich in der Erzählung zurechtzufinden, konnte die Beschreibungen nicht richtig greifen, dabei geht es ganz grundlegend los. Man wird nicht direkt ins kochende Wasser geworfen, sondern langsam aufgewärmt, damit man sich an die Temperatur gewöhnen kann. Nur bin ich anscheinend sehr wärmeempfindlich.
 
Die Art und Weise, wie der Autor sich schwierigen Themen nähert und dennoch nicht davor zurückschreckt, sie anzupacken, gefiel mir, auch wenn ich wie befürchtet nicht immer einen Bezug zu dem Erzählten hatte. Ich habe mir Mühe gegeben, mich in alles angemessen hineinzudenken, und auch wenn das nicht immer zu 100% geklappt hat, so empfand ich die Lektüre dennoch als Bereicherung. Der Stil des Geschriebenen war angenehm und nicht zu kompliziert, sodass man gut folgen kann, und gekrönt wird das Ganze von wichtigen und eindringlichen Messages des Autors, die auf mehr Verständnis und Miteinander abzielen.
 
Mein Fazit:
Stellenweise konnte ich mich in dem Erzählten nicht ganz wiederfinden und hatte leichte Startprobleme, doch im Großen und Ganzen empfand ich das Buch als lesenswert und kann es auf jeden Fall weiterempfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen. 
⭐⭐⭐⭐

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