Mittwoch, 13. April 2022

Rezension zu "Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde" (Corinna C. Poetter)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde 
geschrieben von Corinna C. Poetter
Kategorie: Middle Grade
Art: Hardcover
Altersempfehlung: ab 10 Jahren
Seiten: 208
Ausstattung: mit Relieflack
Erscheinungsdatum: 15. Februar 2022
Format: 15,3 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-7348-4743-1
Preis (Print): 15,00€
 
Klappentext:
Flora lebt mit ihrer Mama und ihren zwei älteren Brüdern in einer heruntergekommenen Hochhaussiedlung am Rande der Stadt. Sie verbringt mehr Zeit draußen als in der Schule – aber ganz bestimmt nicht, weil sie sich so gerne in der Natur aufhält. Denn Flora wird gemobbt und reagiert darauf entweder mit Boxen oder Abhauen oder beidem. Als sie bei einer ihrer Fluchtaktionen in der verlassenen Schrebergartensiedlung auf eine seltsame alte Frau und ihre beiden Riesenesel trifft, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben ab diesem Tag schlagartig ändern wird: Mit dem störrischen Eselfohlen Jukli im Schlepptau erfährt Flora auf einem Roadtrip quer durch Frankreich viel über Familienbande, die Kultur der Roma, über Esel und erstaunlicherweise auch über sich selbst.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Magellan)
An „Jukli“ ist einfach alles besonders. Das nach Aufmerksamkeit schreiende Cover, der ungewöhnlich lange Titel, die Esel und Protagonisten, der Stil, die ganze Geschichte. Auf den ersten Blick hätte ich tatsächlich nicht gedacht, dass das Buch und ich so große Freunde werden, doch dann war es nach den ersten Seiten direkt Liebe.
 
Die Hauptfigur Flora hat kein leichtes Leben und ich muss gestehen, dass ich sie oft gern beschützt hätte. Sie wird unfair behandelt und gemobbt, und trotzdem komme ich nicht umhin, zu bewundern, wie sie sich durchbeißt. Dann tut sie etwas, was wahrscheinlich viele als Kind schon mal tun wollten, sie reißt aus. Hätte sie gewusst, dass das der Anfang solch eines großen Abenteuers wird.. ich glaube, sie hätte immer wieder genau so gehandelt. Denn ihre Entwicklung während der Geschichte zu beobachten, hat so Spaß gemacht und war wirklich wunderbar. Sie reflektiert sich selbst, aber auch den Umgang anderer mit ihr und geht gestärkt aus der großen Reise hervor.
 
Dieses Buch wartet mit Messages über Freundschaft und Selbstbewusstsein auf, jedoch ohne zugleich allzu belehrend oder übertrieben zu wirken. Die Leser*innen können mit Sicherheit eine Menge aus der Story für sich mitnehmen, vor allem weil man sich wegen der Erzählung aus der Ich-Perspektive von Flora auch hervorragend in sie hineindenken kann.
Der locker-jugendliche Schreibstil tut sein übriges dazu bei, dass man das Buch in Nullkommanichts fertig gelesen hat, wenngleich ich mir gewünscht hätte, ich könnte noch mehr Zeit damit verbringen.
 
Was das Buch aufgewertet hätte, wären noch mal ein paar sachliche Infos über Esel, gern am Ende des Buches als Infokästen oder ähnliches. Die Vierbeiner spielen schon eine nicht unerhebliche Rolle in der Geschichte und für mich wäre das ein feiner Zug gewesen.
 
Mein Fazit:
Eine großartige Geschichte, die ans Herz geht. Super lockerer Schreibstil, eine tolle Reise mit authentischer Protagonistin und flauschigen Vierbeinern, die mich im Sturm erobern konnten. Das alles gepaart mit wichtigen Messages an die Lesenden, da kann ich nicht anders als 5 von 5 Sternen zu vergeben.
⭐⭐⭐⭐⭐