Titel: Tara und Tahnee - Verloren im Tal des Goldes
Autor: Patrick Hertweck
Autor: Patrick Hertweck
Ab 10 Jahre
304 Seiten
Erschienen am:
14. 02. 2020
ISBN: 978-3-522-18467-0
Preis Print: 15,00€
Klappentext:
Sierra Nevada, 1856. Mühsam kämpft sich Tahnee durch die Wildnis. Sie muss ihrem Vater helfen, der von Kopfgeldjägern gejagt wird. Immerzu denkt sie an das Versprechen, das sie ihm gegeben hat: Sie muss es schaffen, nach San Francisco zu kommen! Noch ahnt sie nicht, dass dort in einem herrschaftlichen Anwesen Tara lebt, mit der sie ein besonderes Schicksal verbindet …(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite bei Thienemann-Esslinger)
Tara und Tahnee hatte mich anfangs
vorwiegend daher gelockt, weil mir jemand sagte, das Print hätte
einen bunten Buchschnitt. Und ich stehe auf bunte Buchschnitte.
Niedere Beweggründe, die allerdings trotzdem bewirkt haben, dass ich
mir den Klappentext mal näher zu Gemüte geführt habe. Schließlich
wurde ich neugierig und gab der Geschichte eine Chance.
Ich muss sagen, dass mich das
Western-Thema zunächst nicht so ganz abgeholt hatte. Bisher hatte
ich damit eher wenige Berührungspunkte, denn alles was in einer
konkreten, nicht komplett fiktiven Vergangenheit spielt, ist generell
nicht so meins. Mit der Zeit kam ich aber immer besser rein und fand
mich gut zurecht.
Gerade am Anfang hat mich gestört,
dass die Perspektive immer wechselt, aber auch das wurde zur Mitte
und besonders zum Ende des Buches immer spannender. Taras Sicht war
die erste Hälfte des Buches leider in meinen Augen recht langweilig,
weil man da vorwiegend eher Hintergrundinformationen sammelt, anstatt
etwas aufregendes zu erleben. Darum freute ich mich jedes Mal, wenn
es wieder zu Tahnee ging.
Besonders Tahnee empfand ich als eine
beeindruckende Figur. Sie ist noch ein Kind und schafft es dennoch,
sich aus den unmöglichsten Situationen heraus zu manövrieren,
selbst wenn sie hier und da Hilfe hat. Ihr Mut bleibt jedoch
unbestreitbar, sie zieht nicht den Schwanz ein, egal wie übermächtig
ihr Widersacher auch sein möge. Immer das Ziel im Blick verfolgt sie
hartnäckig ihren Plan und lässt sich von nichts aufhalten, wirklich
großartig.
Die Geschichte nimmt im letzten Drittel
einiges an Spannung und Rasanz zu, das gefiel mir. Dann überschlagen
sich die Ereignisse am Ende förmlich, für mich war die
Überraschung, die sich dann offenbarte, allerdings nicht wirklich
eine. Dem Leser wird schnell klar, dass da etwas im Busch sein muss,
und wenn man ein wenig kombiniert, dann weiß man auch was. Das ist
allerdings nicht groß dramatisch, wie viele Bücher schaffen es
schon, alle Leser bis zum Ende im Ungewissen zu lassen?
Mein Fazit:
Eine spannende Reise,
mutige Figuren, angenehmer Schreibstil und ein würdiges Finale,
alles in allem ein schönes Buch. Allerdings habe ich besonders am
Anfang Schwierigkeiten gehabt, insgesamt 3,5 bzw. gerundet dann
gnädige 4 von 5 Sternen.
★★★★☆