Dienstag, 19. Januar 2021

Rezension zu "Tara und Tahnee - Verloren im Tal des Goldes" (Patrick Hertweck)

Bibliografische Daten:
 
Titel: Tara und Tahnee - Verloren im Tal des Goldes
Autor: Patrick Hertweck
Ab 10 Jahre
304 Seiten
Erschienen am: 14. 02. 2020
ISBN: 978-3-522-18467-0
Preis Print: 15,00€
 
Klappentext:
Sierra Nevada, 1856. Mühsam kämpft sich Tahnee durch die Wildnis. Sie muss ihrem Vater helfen, der von Kopfgeldjägern gejagt wird. Immerzu denkt sie an das Versprechen, das sie ihm gegeben hat: Sie muss es schaffen, nach San Francisco zu kommen! Noch ahnt sie nicht, dass dort in einem herrschaftlichen Anwesen Tara lebt, mit der sie ein besonderes Schicksal verbindet …
(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite bei Thienemann-Esslinger)
Tara und Tahnee hatte mich anfangs vorwiegend daher gelockt, weil mir jemand sagte, das Print hätte einen bunten Buchschnitt. Und ich stehe auf bunte Buchschnitte. Niedere Beweggründe, die allerdings trotzdem bewirkt haben, dass ich mir den Klappentext mal näher zu Gemüte geführt habe. Schließlich wurde ich neugierig und gab der Geschichte eine Chance.
 
Ich muss sagen, dass mich das Western-Thema zunächst nicht so ganz abgeholt hatte. Bisher hatte ich damit eher wenige Berührungspunkte, denn alles was in einer konkreten, nicht komplett fiktiven Vergangenheit spielt, ist generell nicht so meins. Mit der Zeit kam ich aber immer besser rein und fand mich gut zurecht.
Gerade am Anfang hat mich gestört, dass die Perspektive immer wechselt, aber auch das wurde zur Mitte und besonders zum Ende des Buches immer spannender. Taras Sicht war die erste Hälfte des Buches leider in meinen Augen recht langweilig, weil man da vorwiegend eher Hintergrundinformationen sammelt, anstatt etwas aufregendes zu erleben. Darum freute ich mich jedes Mal, wenn es wieder zu Tahnee ging.
 
Besonders Tahnee empfand ich als eine beeindruckende Figur. Sie ist noch ein Kind und schafft es dennoch, sich aus den unmöglichsten Situationen heraus zu manövrieren, selbst wenn sie hier und da Hilfe hat. Ihr Mut bleibt jedoch unbestreitbar, sie zieht nicht den Schwanz ein, egal wie übermächtig ihr Widersacher auch sein möge. Immer das Ziel im Blick verfolgt sie hartnäckig ihren Plan und lässt sich von nichts aufhalten, wirklich großartig.
 
Die Geschichte nimmt im letzten Drittel einiges an Spannung und Rasanz zu, das gefiel mir. Dann überschlagen sich die Ereignisse am Ende förmlich, für mich war die Überraschung, die sich dann offenbarte, allerdings nicht wirklich eine. Dem Leser wird schnell klar, dass da etwas im Busch sein muss, und wenn man ein wenig kombiniert, dann weiß man auch was. Das ist allerdings nicht groß dramatisch, wie viele Bücher schaffen es schon, alle Leser bis zum Ende im Ungewissen zu lassen?
 
Mein Fazit:
Eine spannende Reise, mutige Figuren, angenehmer Schreibstil und ein würdiges Finale, alles in allem ein schönes Buch. Allerdings habe ich besonders am Anfang Schwierigkeiten gehabt, insgesamt 3,5 bzw. gerundet dann gnädige 4 von 5 Sternen. 
★★★★☆