Freitag, 8. Januar 2021

Rezension zu "Wild like a River" (Kira Mohn)

Bibliografische Daten:
Titel: Wild like a river
Autorin: Kira Mohn
Verlag: Rowohlt Polaris (Kyss)
Erscheinungstermin: 13.10.2020
400 Seiten
ISBN: 978-3-499-00399-8

Klappentext:

Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …
(Quelle Daten, Text & Bild: Produktseite bei rowohlt)

Kira Mohn war mir bereits von ihrer Leuchtturm-Trilogie bestens bekannt. Mir war aus der Reihe die besondere Atmosphäre, die Kira in ihren Büchern schafft, positiv im Gedächtnis geblieben und so hatte ich mich sehr auf den kanadischen Nationalpark und auf Haven gefreut.
 
Besonders Haven schien mir eine spannende Figur, anhand des Klappentextes entstand bei mir die Vorstellung von jemand komplett Unbeholfenem im Umgang mit Menschen und einer naturverbundenen Seele, jemandem, der sich am liebsten draußen aufhält, sich in die Fauna und Flora einzufügen weiß und sich dort enorm wohlfühlt. Zunächst hatte es für mich sogar den Eindruck, als sei Haven gar nicht so sozial unfähig, wie es der Klappentext suggeriert, doch im Laufe der Geschichte wurde dem Leser immer deutlicher klar, dass der erste Eindruck täuscht. Haven ist naiv hoch zehn, sie versteht die einfachsten Scherze und Witze nicht, sie interpretiert Andeutungen und Verhaltensweisen komplett falsch und macht ihrem gemeinen Ruf als Waldmädchen alle Ehre. 
Ich fand es so schade, sie war mir eigentlich unglaublich sympathisch mit ihrer ehrlichen, offenen und unverfälschten Art, doch dass sie wirklich so gar keinen Schimmer hatte, das hat mich gerade zum Ende hin ein wenig genervt.
 
Ihr Love Interest Jackson war ein netter Typ, umgänglich, höflich und er hat sich Haven gegenüber immer angemessen zurückhaltend gegeben. Ich mochte es, dass in diesem Buch nicht alle 5 Minuten irgendwer über jemand anderen hergefallen ist, das stört mich bei New Adult oft. Hier ist dieser Bereich zwar auch nicht ganz weggefallen, denn was wäre schließlich ein Liebesroman ohne körperliche Annäherungen..? Aber das Maß war wirklich angenehm.
 
Regelmäßig übergekocht bin ich wegen der Clique von Jackson. Viele seiner sogenannten Freunde waren derart unsympathisch und gemein, dreist und überheblich, dass es kaum auszuhalten war. Ich konnte teilweise verstehen, dass Haven mit ihrer Erscheinung und ihrem Verhalten Nährboden für Sticheleien bietet, auch mich hat sie oft aufgeregt, doch was hinter ihrem Rücken über sie geredet wird, war unter aller Sau.
 
Schlichtweg begeistert hat mich mal wieder die Stimmung der Geschichte. Gerade im Nationalpark habe ich mir alles perfekt vorstellen können, die detaillierten, atmosphärischen Beschreibungen haben mich direkt nach Kanada katapultiert und ich habe es geliebt. Einmal eingetaucht in die Natur fiel es mir schwer, das Buch beiseite zu legen.
 
Mein Fazit:
Auch wenn das Buch Ecken und Kanten hatte und ich mit einigen Dingen nicht glücklich gewesen bin, so hat doch die Stimmung die 4 Sterne gerettet. 
★★★★☆