Titel: Das Labyrinth (1). Das Labyrinth erwacht
Autor*in: Rainer Wekwerth
Autor*in: Rainer Wekwerth
ISBN: 978-3-401-51220-4
Seiten: 408, Taschenbuch
empfohlen ab 14 Jahren
Preis (Print): 10,00€
Klappentext:
Es sind sieben Jugendliche, aber nur sechs Tore führen in die Freiheit. Und das Labyrinth, das sie gefangen hält, denkt. Es ist bösartig. Sie wissen nicht, wer sie einmal waren. Aber das Labyrinth kennt sie. Jagt sie. Es gibt nur eine einzige Botschaft: Sie haben zweiundsiebzig Stunden Zeit, das nächste Tor zu erreichen, oder sie sterben. Ein tödlicher Kampf um die Tore entbrennt – aber sie sind dort nicht allein.(Quelle Text, Daten & Cover inkl. Copyright: Arena Verlag)
Das Labyrinth war zur Zeit der ersten
Auflage komplett an mir vorbeigegangen, muss ich gestehen. Damals,
wenn ich das so drastisch sagen darf, war ich noch kein so
eingefleischter Leser, beziehungsweise war es zwischenzeitlich nicht
mehr. Doch als ich die Neuauflage sah und neugierig in den
Klappentext hineinschnupperte, war mir klar, das muss ich unbedingt
lesen.
Der Einstieg in die Geschichte gibt
einem sofort Vibes aus Maze Runner gepaart mit den Tributen von Panem. Ich war direkt geflasht und was das Ganze besonders gemacht
hat, ist, dass die Figuren einem, was das Hintergrundwissen angeht,
gar nicht weit voraus sind. Man lernt mit ihnen zusammen diese
rätselhafte Welt neu kennen, entdeckt mit ihnen Gefahren und Wege,
versucht mit ihnen zusammen zu entkommen, lernt vor allem auch mit
ihnen zusammen wieder kennen, wer sie eigentlich sind. Dieses Gefühl,
mit den Figuren auf Augenhöhe zu sein, fand ich clever konstruiert
und hat mir das Lesen sehr angenehm gestaltet.
Die Anzahl der Figuren hat mich anfangs
noch ordentlich gefordert. Auch wenn alle sieben unterschiedliche
Charaktere haben, so musste ich besonders beim Wechsel der
Erzählperspektive oft kurz grübeln, wer derjenige nun war, wie er
so drauf ist, was seine persönliche Geschichte war. Doch eben weil
die Figuren teils verschieden wie Tag und Nach waren, konnte ich bald
ein paar Kandidaten ausmachen, zu denen ich auch eine deutliche
Meinung hatte.
Das Spannende war: Diese Meinung hat
sich teils, so gemauert sie mir jedes Mal auch schien, von Kapitel zu
Kapitel gewandelt. Wen ich am Anfang nicht leiden konnte, habe ich am
Ende als Helden gefeiert, wer mir am Anfang noch sympathisch war, war
es in der Mitte nicht, am Ende jedoch wieder. Ich habe meine
Bewertungen der verschiedenen Figuren glaube ich bisher in keinem
Buch so oft umgeschmissen wie hier.
Was mich aber besonders fasziniert hat,
war, dass ich manche Personen hier zwar bis aufs Blut unsympathisch
fand, ihre Art zu handeln und zu denken jedoch unglaublich spannend
war. Ich konnte gar nicht anders, als mit jedem der sieben
mitzufiebern, egal ob ich sie nun leiden konnte oder nicht. Die
Geschichte übt einen Sog aus, der zum Ende hin deutlich stärker
wird, und auch wenn ich noch tausende Fragen hatte, hat mich der
Schluss des ersten Bandes komplett aus den Socken gehauen. Besonders
das letzte Drittel war unheimlich stark, da war ich kaum noch in der
Lage, das Buch aus der Hand zu legen.
Die Welt, die hier konstruiert wurde,
habe ich auch nach dem ersten Buch noch nicht durchblickt, ebenso
wenig wie das Warum oder Wer. Aber das macht mir nichts aus, denn ich
bin mir zu 100% sicher, dass ich im Laufe der Reihe noch aufgeklärt
werden. Normalerweise bin ich immer ein wenig angefressen, wenn sich
so große Verständnislücken im World- oder Story-Building nicht
schnell schließen, hier jedoch macht es schlichtweg jede Menge Lust
auf mehr!
Mein Fazit:
Ich habe noch keine
Ahnung, wohin die Reise gehen wird, aber ich will es unbedingt
herausfinden. Dieser grandiose, spannungsgeladene Auftakt mit einer
faszinierenden Auswahl an Figuren, ungewöhnlicher
Welten-Konstruktion und haarsträubender Grundidee, lässt mir gar
keine Wahl, als direkt mit der Fortsetzung anzufangen.
Für alle Fans von Reihen wie Maze
Runner eine klares Must-Read, von mir gibt es selbstverständlich
volle 5 von 5 Sternen.
⭐⭐⭐⭐⭐