Montag, 23. August 2021

Rezension zu "Den Mund voll ungesagter Dinge" (Anne Freytag)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Den Mund voll ungesagter Dinge
Autor*in: Anne Freytag
Hardcover mit Schutzumschlag
400 Seiten, 13,5 x 21,5 cm, 40 s/w Abbildungen
ISBN: 978-3-453-27365-8
Erschienen am  09. August 2021
Preis (Print): 17,00€
 
Klappentext:
Wenn Sophie es sich aussuchen könnte, wäre ihr Leben simpel. Aber das ist es nicht. Schon gleich nach ihrer Geburt hat ihre Mutter sie im Stich gelassen. Und nun beschließt Sophies Vater einfach so, mit ihr zu seiner neuen Freundin nach München zu ziehen. Was hat es bloß mit dieser verdammten Liebe auf sich? Sophie selbst war noch nie verliebt. Klar gab es Jungs, einsam ist sie trotzdem. Bis sie in der neuen Stadt auf Alex trifft. Das Nachbarsmädchen mit den grünen Augen und dem ansteckenden Lachen. Zum ersten Mal lässt sich Sophie voll und ganz auf einen anderen Menschen ein. Und plötzlich ist das Leben neu und aufregend. Bis ein Kuss alles verändert.
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Heyne/Penguin Random House)
Anne Freytag wurde mir schon aus mehreren Richtungen empfohlen. Ihre Bücher seien wichtig, seien berührend, seien tiefgründig und lägen doch nicht zu schwer im Magen für die hier jugendliche Zielgruppe. Und so war ich mehr als gespannt, als ich mich von den Meinungen anderer Blogger zu diesem Titel habe hinreißen lassen. Meine Hoffnungen waren groß, ebenso die Erwartungen.
 
So richtig übergesprungen ist der Funke aber leider nicht. Ich hatte mir eine süße und zugleich tiefgehende Entwicklung von Freundschaft, Liebe, Gefühlen gewünscht, allerdings war das komischerweise der Aspekt, den ich am meisten vermisst habe. Sophie und Alex dabei zuzusehen, wie sie entdecken, wer sie wirklich sind und was sie wollen, war zwar schön, aber zugleich auch frustrierend. Ich mag Coming of Age Romane eigentlich sehr, aber hier lag der Fokus weniger auf den Gefühlen, die die Mädchen füreinander entwickeln, als viel mehr auf der körperlichen Ebene. Das hat dem Ganzen für mich einen kleinen Dämpfer verpasst, hatte ich mich doch auf die Emotionen gefreut.
 
Die beiden Hauptfiguren waren mir auch nicht uneingeschränkt sympathisch. Sophie bockt manchmal wie ein kleines Kind, und bei sowas bin ich leider echt schnell genervt. Dazu kommt, dass Alex und Sophies moralischer Kompass anscheinend auch nicht ganz nach Norden zeigt, aber da möchte ich nicht spoilern. Allemal fand ich diesen Aspekt sehr schade, denn das hätte in meinen Augen wirklich nicht Not getan, egal wie überwältigt oder durcheinander man ist, egal wie sehr man sich zu dem Neuen und vielleicht Spannenderem und auch Richtigem hingezogen fühlt.
 
Was mir allerdings uneingeschränkt positiv in Erinnerung bleiben wird, ist, sind der Schreibstil und die kurzen Kapitel, die einen problemlosen Einstieg und Lesefluss ermöglicht haben. Ich hatte keine Probleme damit, am Ball zu bleiben, auch wenn ich vielleicht nicht immer zu 100% geflasht von dem war, was gerade passierte.
 
Mein Fazit:
Ich hatte hohe Erwartungen, die leider nicht erfüllt wurden. Insgesamt kein übles Buch, aber die Protagonisten und ich wurden einfach nicht warm, was schon den größten Teil der Kritik, die ich am Buch habe, abdeckt. Von mir gibt es daher gut gemeinte 3 von 5 Sternen. Ich werde es gern beizeiten noch mal mit einem anderen Buch der Autorin versuchen, so schnell gebe ich nicht auf. 
⭐⭐⭐