Samstag, 11. September 2021

Rezension zu "Ich heiße Billy Plimpton" (Helen Rutter)

Bibliografische Daten zum Buch:
Titel: Ich heiße Billy Plimpton
Autor*in: Helen Rutter
ISBN: 978-3-85535-650-8
Format: Hardcover
Seite: 288
Erscheinungsdatum: 20.08.2021
Preis (Print): 15,00€

Klappentext:

Billy Plimpton liebt es, Witze zu erzählen – für jede Situation hat er den passenden Witz auf Lager. Doch Billy hat ein großes Problem: Er stottert. Damit er an der neuen Schule nicht selbst zur Witzfigur wird, versucht er, einfach gar nichts zu sagen. Aber eigentlich will Billy alles andere als unsichtbar sein. Sein großer Traum ist es, als Komiker auf der Bühne zu stehen und die Menschen zum Lachen zu bringen. Doch wie soll er das schaffen, wenn er nicht bis zum Ende des Satzes kommt und damit ständig seine Pointen versaut? Deshalb fasst Billy einen Entschluss: Er wird sein Stottern loswerden und am Ende des Jahres als Komiker beim Talentwettbewerb der Schule auftreten. Er hat auch schon einen Plan. Aber dann läuft nichts so, wie er sich das vorgestellt hat …
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Atrium Verlag)
Die Geschichte von Billy Plimpton hat mir schon vor der ersten Seite allein anhand des Klappentextes das Gefühl gegeben, sie könnte mich zu Tränen rühren und bewegen. Und sie hat genau gehalten, was sie versprochen hat. Ich bin immer noch unglaublich glücklich, dass das Buch keine Enttäuschung, im Gegenteil, sogar ein Highlight wurde.
 
Billy Plimpton ist ein besonderer Junge. Er ist kreativ, hat ein Talent zum Witze erzählen, sogar spontane Situationskomik liegt ihm. Zudem hat er ein fantastisches Rhythmusgefühl, er ist eine treue Seele und ein herzensguter Mensch. Und er stottert. Das macht ihm den Alltag besonders in der Schule schwer, er wird gehänselt, sieht sein Stottern als starke Beeinträchtigung.
 Im Laufe der Geschichte unternimmt der Junge alles, um „normal“ sprechen zu können, und manche Versuche haben mir wirklich das Herz gebrochen. Man konnte seine Verzweiflung und seinen Schmerz manchmal regelrecht greifen und das hat beim Lesen so wehgetan, als sei man an seiner Stelle.
 
Aber das Buch ist natürlich nicht nur traurig. Es hält so viele Witze bereit, so viele komische Situationen, aber auch berührende, glückliche Momente. Es nimmt den Leser mit auf eine kleine Reise, auf Billys Weg zur Akzeptanz einer selbst. Den Protagonisten zu begleiten hat nicht etwa deshalb so viel Spaß gemacht, weil Billy so ein Bilderbuchprotagonist wäre, sondern eben weil er es nicht ist. Er nicht nicht perfekt und das macht ihn so einzigartig und vor allem auch authentisch, was unheimlich schön anzusehen war beim Lesen.
 
Die anderen Figuren rund im Billy decken so ziemlich alles vom gemeinen Mobber über die perfekten Freunde bis hin zur besten Oma der Welt ab. Zu sehen, dass er so viel Zuspruch und Unterstützung erhält und vor allem auch seinen Widersachern die Stirn bieten kann, ist ermutigend und inspirierend.
Dass Billy aus seiner Ich-Perspektive erzählt, lässt den Leser unmittelbar an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben und schafft eine enge Bindung zur Hauptfigur. Der Text wird zudem durch viele Listen aufgelockert, die Billy führt und immer wieder ins Geschehen eingebunden werden. Das hat für Abwechslung gesorgt und mir echt gut gefallen.
 
Mein Fazit:
Ein berührendes Buch mit einer großartigen Message, Man ist gut so, wie man ist, egal wie man ist. Der authentische Protagonist, die für die Zielgruppe perfekt leicht-lockere Erzählweise, die greifbaren Emotionen, all das hat das Buch zu einem Highlight für mich gemacht.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen und würde jederzeit bedenkenlos wieder zu einem Buch der Autorin greifen. Eine klare Leseempfehlung für alle Kinderbuch-Fans, die das besondere Etwas suchen. 
⭐⭐⭐⭐⭐

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