Titel: Kunstfresser - Aus dem Leben einer Museumsmotte
Autor*in: Christine Ziegler
Illustrator*in: Stephanie Marian
ab 6 Jahre
64 Seiten
230 x 297 mm
Hardcover mit Prägung
durchgängig farbig
ISBN 978-3-96594-109-0
Preis (Print): 24,00€
Autor*in: Christine Ziegler
Illustrator*in: Stephanie Marian
ab 6 Jahre
64 Seiten
230 x 297 mm
Hardcover mit Prägung
durchgängig farbig
ISBN 978-3-96594-109-0
Preis (Print): 24,00€
Klappentext:
Was ist ein Museum? Was ist eigentlich Kunst? Und wer bestimmt überhaupt, wie viel Kunst wert ist? Mit Museumsmotte Heribert und seiner Nichte Jolinde wird ein Ausflug ins Museum zu einem spannenden Abenteuer, in dem ganz nebenbei viele Fragen rund um die Themen Museum und Kunst kindgerecht erklärt werden.
Museumsmotte Heribert nimmt seine Nichte Jolinde mit ins Museum, um ihr zu zeigen, wie toll Kunst ist und wie gut sie schmeckt. Als ein Dieb ausgerechnet Heriberts Lieblingsbild stehen will, beweist die kleine Motte Jolinde mit einer mutigen Idee, dass auch viele Kleine gemeinsam etwas Großes bewirken können ...(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: Südpol Verlag)
Meine Schwäche für Kindersachbücher
ist in den letzten Jahren zunehmend gewachsen. Ich finde es immer
wieder unglaublich spannend zu sehen, wie teils sehr schwierige
Themen und komplexe Infos für die Jüngsten aufbereitet werden, und
hier ist das besondere, dass diese Infos sogar gepaart mit einer
tollen Geschichte sind.
Man lernt zunächst die Mottenfamilie
kennen, um die es hier geht, im Vordergrund steht Heribert, die
Museumsmotte, mit seiner Nichte Jolinde. Ich fand es ganz zauberhaft,
wie jeder Motte direkt zu Beginn ein kleiner Steckbrief mit einem
ganz eigenen Charakter verpasst wurde, sodass man sofort wusste, wer
welche Eigenarten hat und wie gestrickt ist.
Jolinde war die neugierigste von allen
und tapfer obendrein, denn das muss man für das Abenteuer, was sie
erlebt, wahrlich sein. Ich habe mich direkt mit ihr anfreunden können
und bei jedem Flügelschlag mitgefiebert, ebenso wie mit ihrem Onkel
Heribert. Die beiden ergeben ein tolles Team!
Das kleine aber feine Abenteuer, das
die beiden erleben, hatte ich, da ich den Klappentext vorher nicht
noch mal gelesen habe, gar nicht kommen sehen. Daher war ich (ja,
auch mit Mitte 20) sehr aufgeregt, wie diese beinahe haarsträubende
Situation für die beiden Motten ausgeht. Es mangelte meiner Meinung
nach hier weder an Spannung noch an Nähe zu den Figuren oder an
Detailreichtum, einfach eine toll erzählte Geschichte.
Was ich leider etwas weniger gelungen
fand, war die Art und Weise, wie die Informationen zu Museen in die
Geschichte eingestreut wurden. Teils wird die Erzählung direkt im
Sinnabschnitt unterbrochen (immerhin nicht direkt im Satz), und erst
nach einer Doppelseite mit Informationen wieder fortgeführt. Das
fand ich sehr schade, denn man möchte ja beides, das Abenteuer und
Infos. Und da man nach einer ganzen Doppelseite mit für die Kinder
vielleicht auch neuem Input erst einmal den Kopf voll hat, musste ich
häufig noch einmal ganz kurz zurückblättern, um den Faden in der
Geschichte wiederzufinden. Ist natürlich kein Akt, aber mir
persönlich gefiel das nicht ganz so gut.
Die Informationen an sich fand ich
allerdings top! Man wird sachte in das Thema Museen eingeführt,
begonnen damit, was das denn überhaupt ist. Dann erfährt man im
Laufe der Zeit, was sich darin befindet, was für Museen es gibt, wie
sie aufgebaut sind, was für Regeln es dort gibt, wo sie sich
befinden, was die beeindruckendsten Museen sind und noch viel mehr.
In angemessener Sprache wird hier Stück für Stück alles passend
zum jeweiligen inhaltlichen Stand der Geschichte aufgedröselt, was
es zu Museen wichtiges zu sagen gibt.
Und zu guter Letzt muss ich natürlich
noch ein Wort zu Gestaltung verlieren. Ich denke, wenn das Buch nicht
aussähe, wie es aussieht, wäre das Leseerlebnis nicht mal einen
Bruchteil so schön gewesen. Die Art, wie die Motten, die Museen, die
Räume, die Kunstwerke, einfach alles illustriert wurde, ist
schlichtweg großartig. Das Buch für sich ist schon ein
Museumsstück, so wunderschön wie es aussieht. Ich hatte zunächst
vor dem Lesen einfach einmal andächtig durch die Seiten geblättert,
weil ich mich an den vielen Bildern und dem Zeichenstil gar nicht
sattsehen konnte. Ein Traumbuch, wirklich!
Mein Fazit:
Da es sich hier ja nicht
nur um ein rein erzählendes Kinderbuch, sondern ein wenig auch um
ein sachlich angehauchtes Buch handelt, müsste ich meine Kritik über
die Verteilung von Geschichte und Informationen eigentlich stärker
einfließen lassen. Aber es fühlt sich einfach nicht richtig an, 4
Sterne zu geben, dafür hatte ich viel zu viel Spaß beim Lesen und
blättern. Dieses atemberaubend schöne Buch mit den zauberhaften
Figuren bekommt daher 4,5 Sterne und gerundet die volle Punktzahl.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
⭐⭐⭐⭐,5