Titel: Je lauter die Stille
Autor*in: Lena Luisa Leisten
EUR 15,00 € (Print)
dtv Junior
Originalausgabe, 320 Seiten, ab 14 Jahren
EUR 15,00 € (Print)
dtv Junior
Originalausgabe, 320 Seiten, ab 14 Jahren
ISBN 978-3-423-74073-9
20. August 2021
20. August 2021
Klappentext:
Zwischen Zukunftswünschen, Beziehungsproblemen und Selbstzweifeln versucht die junge Studentin Mila ihren Weg zu finden – nur weiß sie oft selbst nicht, in welche Richtung sie eigentlich will. Weiter studieren, vielleicht noch ein Praktikum machen oder doch jobben? Und wie soll sie neben all dem auch noch mit ihren Gefühlen für Robin umgehen? Denn um ihrer Beziehung eine echte Chance zu geben, müsste Mila sich ihren Ängsten stellen – und alte Wunden aufreißen. Als sie dann auch noch herausfindet, dass ihr Vater eine Affäre mit einer französischen Schauspielerin hat, zieht es ihr endgültig den Boden unter den Füßen weg. Also reist sie kurzerhand mit ihrer besten Freundin nach Paris ...
(Quelle Daten, Text & Cover inkl. Copyright: dtv Verlag)
Je lauter die Stille ist ein Buch, wie
ich es schon länger nicht mehr gelesen habe. Hier steht nicht so
sehr eine vollgestopfe und aufregende Storyline im Vordergrund,
sondern vielmehr die persönliche Entwicklung der Protagonistin. Das
wirkt auf den ersten Blick vielleicht ein wenig eintönig, für
Leser*innen, die gern eine Menge Spannung und ausuferndes Drama
haben, ist das eventuell eher weniger was.
Auch ich musste mich erst eingewöhnen,
aber je länger man mit Mila zusammen durch ihren Alltag streift,
desto mehr wächst man mit ihr zusammen. Ich konnte mich mit ihren
Unsicherheiten sehr gut identifizieren, mit ihrem Bedürfnis, alles
mit sich selbst auszumachen und in sich hineinzufressen. Ich sah mich
selbst in vielen Punkten wie in einem Spiegel, mit dem Unterschied,
dass Mila eine bewundernswerte Charakter-Wandlung durchmacht. Nicht
falsch verstehen, sie ist am Ende kein von Grund anderer Mensch, aber
man könnte sagen, sie hat ein Upgrade erhalten. Eines, um das ich
sie sehr beneide.
Milas Freundeskreis ging mir ab und an
etwas auf den Keks. Man kann niemanden dazu zwingen, Hilfe
anzunehmen, aber manchmal empfand ich Milas Clique als sehr trampelig
und gefühllos, besonders am Anfang. Die Mädels sind allerdings auch
grundverschieden, also ist es wohl nachvollziehbar, dass es bei
unterschiedlichen Charakteren öfter zu Unstimmigkeiten kommt.
Wirklich nahe gekommen bin ich keiner der Figuren, außer wie gesagt
Mila.
Zu guter Letzt gefiel mir der
Schreibstil des Buches sehr gut. Auf jugendliche Art und Weise
erfährt man alles aus Milas Ich-Perspektive, Gefühlsnähe und
Teilhaben an Gedanken inklusive. Ich konnte mich zu jeder Zeit
wirklich gut mit Mila in Einklang bringen, auch wenn ich ab und zu
ein paar Lesepausen einlegen musste, wenn es mal wieder ein klein
wenig zäh wurde.
Mein Fazit:
Ein schönes Jugendbuch über eine
verschlossene Protagonistin, die langsam aber sicher lernt, nicht
alles mit sich selbst auszumachen. Ich mochte die Figurenentwicklung
sehr, die Gefühle kamen auch alle an, nur die Mitmenschen von Mila
blieben mir leider recht fremd.
Insgesamt war das Buch für mich kein
Highlight, aber weiterempfehlen kann ich es dennoch. Von mir gibt es
4 von 5 Sternen.
⭐⭐⭐⭐