Dienstag, 13. November 2018
Rezension zu "Dance. Love. Learn. Repeat." (Tom Ellen & Lucy Ivison)
Durch einen glücklichen Vorfall habe ich dieses Exemplar sowohl über NetGalley vom Carlsen Verlag, als auch über vorablesen erhalten, danke an beide Organisationen! Sowohl das Hardcover als auch das eBook werden einen permanenten Platz in meiner Sammlung erhalten. 👌
„Ich weiß nicht... ich hasse so was. Dass man nie genau weiß, was eigentlich Sache ist. Wie der Status des eigenen Lebens aussieht.“
Die Uni ist ein Neuanfang, das nimmt Phoebe sich vor. Neue Freunde finden, auf Partys gehen, einen Job finden, alles machbare Dinge für die Zukunft, bis sie auf einer Feier Luke begegnet, den sie aus der Schule kennt und der seit vielen Jahren ihr heimliches Schwarm-Objekt Nummer eins darstellt. Dumm nur, dass Luke sich nicht an sie erinnert und sowieso momentan ganz andere Dinge im Kopf hat, wie zum Beispiel seine (Ex-)Freundin aus der Schule. Aber das College ist ja bekanntlich ein Ort großer Veränderungen..
Da ich in letzter Zeit vermehrt New Adult gelesen habe, war nun mal wieder ein Jugendbuch fällig. Dance. Love. Learn. Repeat. ist mir schon bei vorablesen aufgefallen und spontan habe ich dafür Punkte eingelöst, nicht erwartend dass meine vorher gestellte Anfrage bei NetGalley für diesen Titel tatsächlich überraschend bestätigt werden würde. (Danke, lieber Carlsen Verlag!)
Das Cover gefällt mir, gerade der Farbverlauf im Titel. Es wirkt bunt, jugendlich und verspielt, und ich bin schon gespannt, wie die haptische Ausgabe ausschaut und sich anfasst, vor allem weil die Buchstaben den Eindruck machen, dass sie glitzern könnten.
Phoebe und Luke erzählen aus ihrer Ich-Perspektive, man erlebt all ihre Entscheidungen, Gedanken und Gefühle mit. Ich fand im Nachhinein allerdings, dass die Sicht von Phoebe mir gereicht hätte. (Sorry, Jungs..)
Passend zum Alter der Protagonisten ist die Sprache umgangssprachlich und ohne komplizierte Formulierungen, die Entwicklung der Geschichte empfand ich als angenehm kurzweilig, hatte das Buch relativ fix beendet und fühlte mich dabei gut unterhalten.
Luke, der männliche Protagonist gefiel mir leider nicht sonderlich. Er wird von Phoebe und ihren Freundinnen auf ein himmlisches Podest erhoben, gelobt und umschwärmt, dabei fand ich ihn alles andere als anhimmelnswert. Viele seiner Entscheidungen und Handlungen waren in meinen Augen kindisch oder komplett unnötig und er hat oft genug bewiesen, dass er keinen Arsch in der Hose hat auf Deutsch gesagt. Er war mir einfach zu larifari, zu austauschbar, ich habe mich nicht mit ihm anfreunden können. Generell sind die meisten der männlichen Studenten echte Hohlbirnen, denken nicht mit dem Gehirn und man gewinnt den Eindruck, dass sie keinerlei Erziehung genossen haben. Klar, solche Charaktere gehören dazu, vor allem in Büchern übers College. Aber in diesem Ausmaße..? Zum Glück gab es aber auch angenehme Vertreter der männlichen Spezies, zum Beispiel John oder Connor, beides Freunde von Phoebe.
Phoebe war auch nicht die überzeugendste weibliche Hauptperson, die mir je untergekommen ist, aber sie hat mich allemal mehr begeistert als Luke. Aus ihrer Schul-Schwärmerei für Luke wächst sie langsam aber sicher zu einer jungen Frau heraus, die sich zum ersten Mal Gedanken macht, was gut für sie ist, und was sie wirklich will. Es gab auch Momente, wo ich den Kopf über sie schütteln musste, aber dennoch war sie am Ende um einiges reifer als Luke, so schien es mir.
Die Geschichte der beiden war ein stetiges Auf und Ab, Hin und Her. Es gab einige frustrierende Entwicklungen, von denen es klar war, dass sie böse Folgen haben würden, am Ende war jedoch davon nichts mehr wichtig. Viele Fragen blieben für mich offen, und es war höchst unbefriedigend, dass die meisten vielversprechenden Charakter-Beziehungen einfach im Sande verliefen. Es schien, als fehlt das richtige Ende, als hätte man dem Buch die letzten paar Kapitel genommen, oder als wären die beiden Autoren sich über den Schluss uneinig gewesen und hätten es einfach früher beendet als geplant.
Mein Fazit:
Ich hatte mir von diesem Buch relativ viel versprochen. Leider wurde ich mancherlei Hinsicht enttäuscht, allerdings hat das Buch trotz der Tiefs einen hohen Unterhaltungswert für mich gehabt. Die großen Gefühle waren nicht da, einen Stern Abzug gibt es von mir, aber dennoch eine kurzweilige Lektüre.
Vier von fünf Sternen
★★★★☆