Nach dem Lesen dieses eBooks steht fest: Hardcover muss ins Regal! Vielen Dank an NetGalley und Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar für dieses geniale Buch. 😊
„Sei so schnell wie der Wind. So
still wie der Wald. So stark wie das Feuer. Und so unerschütterlich
wie ein Berg. Dann kannst du alles tun.“
Die 17-Jährige Mariko ist es als
Tochter eines einflussreichen Samurai gewohnt, als unmündig und
schwach gesehen zu werden, schließlich ist sie „nur“ eine Frau.
So soll sie in eine arrangierte Ehe mit dem Sohn des Kaisers treten,
um ihrer Familie ihren Stand weiterhin zu sichern, doch auf dem Weg
zu ihrem zukünftigen Gemahl wird ihr Geleitzug Opfer eines blutigen
Überfalls. Mariko ist die einzige, die dieses Massaker überlebt,
und will herausfinden, wer ihr nach dem Leben trachtete. Sie gibt
sich als Junge aus und mischt sich unter den Feind, nicht ahnend dass
sie sich ausgerechnet in einen der schlimmsten von ihnen verlieben
würde.
Auf den ersten Blick wirkt das Cover
wirklich wunderschön und elegant. Die Farben sind zart und nicht
sehr kraftvoll, stehen für mich also eher im Gegensatz zum Titel,
mit dem ich stärkere und strahlende Farben assoziieren würde. Zudem
hat das relativ modern aussehende, rückenfreie Kleid des Mädchens
auf dem Cover nicht besonders viel mit einem Kimono zu tun, den die
Frauen im Buch üblicherweise tragen.
Erzählt wird aus mehreren Sichten,
meist auf Mariko, gelegentlich aber auch auf ihren Bruder Kenshin,
den Kaiser und seine Familie oder auch Okami, den besten Krieger des
schwarzen Clans, einer Bande von Banditen.
Die Erzählung ist an vielen Stellen
sehr detailliert und voller Sprichworte und Weisheiten. Die Gefühle
der Protagonisten werden anschaulich mit vielen Metaphern dargestellt
und die Sprache war stellenweise sehr poetisch und gehoben, sodass
man tatsächlich das Gefühl hatte, sich in einem alten Kaiserreich
zu befinden, was dem Lesefluss jedoch keinen Abbruch getan hat.
Trotz oder eventuell auch gerade wegen
der manchmal etwas altbackenen Schreibweise passend zum Plot war ich
beim Lesen wie gefesselt und die Geschichte hat mich sofort abgeholt.
Zu den Charakteren konnte ich keine
besonders tiefe Verbindung aufbauen, gefallen haben sie mir trotzdem.
Die junge Mariko, die aus den Fängen der gesellschaftlichen
Konventionen ausbricht und ihr Leben selbst in die Hand nimmt. Der
geheimnisvolle Okami, auf der einen Seite Verbrecher und gefährlicher
Kämpfer, auf der anderen Seite tiefgründiger Denker.
Die Dialoge waren stellenweise sehr
schlagfertig und es wurde viel mit Weisheiten argumentiert. Dem
musste man gedanklich erst mal folgen können, eine kleine
Herausforderung aber dennoch echt gut gelungen von der Autorin.
Die Idee mit den Samurai, dem schwarzen
Verbrecher-Clan und einer arrangierten Hochzeit in die kaiserliche
Familie finde ich sehr gut. Bisher habe ich noch nie was japanisch
angehauchtes gelesen und die vielen anders sprachlichen Worte haben
mich manchmal etwas verwirrt, bis ich ganz am Ende des Buches ein
Glossar dazu entdeckte, das mir auch im Nachhinein noch sehr geholfen
hat.
Das Mädchen, was zunächst unter
Feinden wandelt und dich dann in einen von ihnen verliebt – ein
klassisches Motiv für eine Romantasy-Geschichte. Ich persönlich
liebe diesen Wandel, erst kann man sich nicht leiden und ganz langsam
und in kleinen Schritten darf man als Leser dann den Sinnesumschwung
von Hass über Unsicherheit zu Liebe miterleben. Einfach herrlich!
Mein Fazit:
Faszinierende Schauplätze, sehr detaillierte Beschreibungen, gut erdachte Charaktere und eine spannende Story, die unbedingt nach einer Fortsetzung schreit.
Faszinierende Schauplätze, sehr detaillierte Beschreibungen, gut erdachte Charaktere und eine spannende Story, die unbedingt nach einer Fortsetzung schreit.
Wirklich empfehlenswert!
Fünf von fünf Sternen
★★★★★