Vor knapp einer Woche ergab sich der
Ausblick auf die neuen Verlosungsexemplare bei vorablesen und zur
Vorbereitung auf die Kinderbuchwoche, die wir dort bald erwarten,
habe ich mir bei NetGalley „Das letzte Schaf“ von Ulrich Hub vom
Carlsen Verlag gesichert.
Ich muss sagen, dass ich abgesehen von
meiner eigenen Kindheit damals nicht mehr oft zu Kinderbüchern
gegriffen habe, außer um in alten Erinnerungen zu schwelgen.
Kinderbücher wären nur für die Kleinen und je nach deren Alter
auch deren Eltern gedacht, meinte ich immer zu mir selbst, und machte
einen Bogen um alles, was bunt und noch nicht das Genre „Jugendbuch“
war.
„Das letzte Schaf“ allerdings hat
mir das Gefühl gegeben, oder vielmehr mir bewusst gemacht, dass ich
im Herzen noch ein Kind bin und hoffentlich immer bleiben werde. Die
Geschichte ist unglaublich süß und teilweise wirklich witzig,
sodass ich ehrlich meinen leider nur kurzen Spaß beim Lesen des
kleinen Buches hatte.
Es geht um eine Herde Schafe, deren
Hirten plötzlich spurlos verschwinden. Ob das mit dem seltsamen,
blendenden Licht zu tun hat, was am Himmel aufgetaucht ist? Oder
damit, dass in der Nähe ein Kind geboren worden sein soll, mit
lockigem Haar? Die Schafe wollen sich auf die Suche nach dem
Ereignisort machen und hoffen, dabei etwas spannendes zu sehen zu
bekommen, doch bei einer Herde geht leicht mal jemand verloren.. vor
allem bei einer ungeraden Anzahl.
Wir begleiten die Schafe auf ihrem Weg
nach Bethlehem, um das Christuskind zu sehen, was die pelzigen
Freunde natürlich nicht wissen können. Diese Weihnachtsgeschichte
ist nicht im herkömmlichen Sinne erzählt, man bekommt das Gefühl,
dass es nicht die klassische Version ist, sondern etwas modernisiert,
vor allem wenn man die Illustrationen mit einbezieht.
Die Altersempfehlung ab 8 Jahren finde
ich angemessen, denn um dieses Buch zu verstehen, müsste man
zunächst mal die eigentliche Geschichte der Geburt von Jesus kennen,
um Bezüge zu dieser herstellen zu können. Außerdem ist es für
jüngere vielleicht verwirrend, dass es böse Wölfe im alten
Bethlehem Sonnebrillen tragen..
Die Bilder zur Geschichte gefallen mir
gut, leider zeigt mein alter Reader alles noch in Schwarz-Weiß an.
Den Stil der Zeichnungen insbesondere der Schafe mag ich sehr, sie
sehen ein wenig comic-haft aus und gleichzeitig total niedlich, als
könnten sie keiner Fliege was zur Leide tun. Auch dass jedes Schaf
seinen eigenen Charakter und eigene Besonderheit hat, die auch
zeichnerisch umgesetzt wurden, wie das Schaf mit Seitenscheitel zum
Beispiel, finde ich gut gelungen.
Mein Fazit:
Eine außergewöhnliche Interpretation der Geburtsgeschichte des Christkindes mit liebevollen Illustrationen, unsere junge Generation wird ihren Spaß damit haben. Für alle, die ihren Kindern eine etwas andere Story zu Weihnachten gönnen wollen.
Eine außergewöhnliche Interpretation der Geburtsgeschichte des Christkindes mit liebevollen Illustrationen, unsere junge Generation wird ihren Spaß damit haben. Für alle, die ihren Kindern eine etwas andere Story zu Weihnachten gönnen wollen.
Vier von fünf Sternen, für den
letzten fehlt einfach noch ein bisschen.
★★★★☆