„Alles ist ein einziges graues
Medium. Du bewegst dich durch es hindurch. Du atmest es ein. […]
Und du lebst in ständiger Angst, dass eines der Unwesen kommt und
dir das Leben aussaugt.“
Nachdem die Botschafter der vier
Elemente aus der Kristallwüste zurückgekehrt sind, ereignen sich
dramatische Dinge. Die Völker der Luft und des Feuers liegen wegen
eines Angriffs von Luftboten durch Feuermenschen im Krieg miteinander
und die Wasserbotschafter, die sich mit Tero auf den Weg zum Erdvolk
gemacht haben, werden nicht nur feindselig empfangen, sondern auch
noch Zeuge der nächsten elementaren Katastrophe. Wie zuvor das
Luftvolk werden nun auch die Erdmenschen Opfer ihres eigenen
Elements, ein heftiges Erdbeben erschüttert ihre Hauptstadt und
droht das Volk zu vernichten. Warum geschieht das alles, was ist mit
den Elementen los?
Bis die Antworten gefunden sind, könnte
es schon zu spät sein, denn die dunklen Mächte kommen näher und
sind im Begriff, ganz Andurion zu zerstören.
Dies ist der zweite Teil der „Lost
Prophecy“-Reihe um das Land Andurion. Die Reihenfolge ist zwingend
einzuhalten, zumindest ist das meine Empfehlung, da die Bände
geschichtlich aufeinander aufbauen, Bezug zueinander nehmen und nicht
für sich allein stehen.
Das Cover ist dem Stil des ersten
angepasst, dieses in erdigem gold-braun passend dazu, dass das
Erdvolk in diesem Band im Vordergrund steht. Außerdem ist das Symbol
des entsprechenden Volkes zu sehen.
Erzählt wird wieder aus der Sicht auf
die gleichen fünf jungen Personen wie beim ersten Mal, Lorena
(Wasser), Ryell (Leben), Ignatia (Feuer), Vela (Wind) und Tero
(Erde). Am liebsten habe ich Vela begleitet, sie gefiel mir einfach
am besten von allen.
Die Sprache ist einfach und von der
Wortwahl her nicht kompliziert, das Buch liest sich dadurch sehr
flüssig und locker, sehr angenehmer Jugendbuch-Stil.
Die Charaktere kennen wir schon, die
aufbrausende, temperamentvolle Ignatia, den ruhigen, vorsichtigen
Tero, die besonnene, vernünftige Lorena, die leichtherzige,
unbeschwerte Vela und die geheimnisvolle Ryell aus dem fünften Volk
begleiten wir wieder auf ihren Wegen durch Andurion.
Die Entwicklungen im Reich spitzen sich
immer mehr zu, sogenannte Unwesen treiben durchs Land und bringen Tod
und verderben. Nun heißt es für die Völker: zusammenhalten.
Die Fortsetzung schließt direkt an den
Inhalt des letzten Teils an und ich konnte mich gut wieder einfinden.
Die neuen Wendungen waren spannend gestaltet und ich freute mich zu
sehen, dass die Völker sich langsam aber sicher der Ernsthaftigkeit
der Lage bewusster werden, Ryells Wissen kann da eine Menge Licht ins
Dunkle bringen.
Ich bin gespannt, wie viele Teile die
Reihe insgesamt hat, vermutlich vier oder fünf, für jedes
Element/Volk eines..? Als Entwicklung für den nächsten Teil wünsche
ich mir, dass die Völker sich vereinen oder zumindest eine Allianz
bilden, um sich der Gefahr gemeinsam entgegenzustellen, außerdem
ergibt sich vielleicht die ein oder andere Liebelei, sowohl zwischen
Vela und Corbin, beide aus dem Luftvolk, und zwischen Lorena und
Josh, den beiden Wasserbotschaftern. Bisher war das Buch eher Fantasy
als Romantasy, auch gerade wegen der vielen verschiedenen
Erzählstränge und dort oft nicht gerade romantischen Situationen.
Mein Fazit:
Eine gelungene Fortsetzung, genau so
gut wie der erste Band, aber leider nicht besser. Die vielen
Sichtweisen geben der Erzählung Würze, es wird nie langweilig.
Nur für Leser, die die Reihe seit dem
ersten Teil verfolgen!
Vier von fünf Sternen
★★★★☆